PERSIMMON 01 – Live Electronic by Richard Aicher and MonoManuell

Hier ein neuer Track. Electronic Live Impro zusammen mit DJ MonoManuell. 13min. PERSIMMON von Ambient über DrumBeats, von Experimental nach SciFi….. Live Electronic Improvisation, wie gewohnt.
(Persimmon ex Drumrock, ein Schnellsegler der Flying P-Liner, Viermastbark (1899-1912)). Und Drumrock passt hier für den Track.

Und was sagt die KI dazu 🙂 :

The pulse of innovation never stops — unpredictable shifts in tempo, timbre, and tone continuously challenge expectations, revealing both organic and synthetic elements in an unpredictable dance.

Sci-fi-inspired sound design enters the fray, creating moments of tension and release, as echoes of distant voices, mechanical hums, and alien frequencies warp the listener’s perception of space and time. Through this improvisational exploration, Richard Aicher and MonoManuell guide us on a sonic voyage, where ambient tranquility and experimental chaos coexist, offering a truly unique experience in electronic music.

The track closes with a lingering afterglow, as soft, glowing tones fade into the vast unknown, leaving an open-ended sense of possibility — a fitting conclusion to an immersive sonic exploration.

Genres: Electronic, EDM, Ambient, Sci-Fi, Experimental, Traditional
Mood: Cosmic, Transcendent, Introspective, Futuristic, Organic
Format: Live Improvised Performance.

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MIDI für Musiker – kleine Einführung, Richard Aicher, 1986

Mit MIDI werden Bands kompatibel
Artikel von Richard Aicher für Computer Persönlich, Februar 1986
Teil 1 – Die Theorie: Spezifikation – Modes – Channels – Interfaces

Das Wunder ist geschehen. Fast alle Hersteller elektronischer Musikinstrumente einigten sich erstmals auf eine Norm für die Vernetzung elektronischer Musikinstrumente und digitaler Steuereinheiten, den Midi-Bus, eine »Kompatibilität «, von der Computerkunden sonst nur träumen. Über diesen »sprechen« Synthesizer miteinander und tauschen Daten aus. Zum Beispiel, den angeschlossenen Computer fragen, was als nächstes gespielt werden soll, welches Klangprogramm an der Reihe ist, und wie es denn überhaupt mit dem Takt steht. Die Methodik moderner Studioproduktion machte dies nötig. Die Arrangements der Hits von heute sind ungeheuer vielschichtig. Und Studiozeit ist teuer.

Mit einem Midi- System ausgerüstet, vermag der Musiker zu Hause in aller Seelenruhe seine Keyboardarrangements auszuarbeiten und in den Computer zu speichern. Mit nur einem Keyboard ausgerüstet, lassen sich der Reihe nach, genau als hätte man ein Mehrspurtonbandgerät vor sich, Spur um Spur des Songs aufnehmen, verbessern und auf Diskette sichern. Nur mit seiner Software und der Daten-Diskette bewaffnet, geht der Musiker von heute dann ins Studio. Dort schließt der Tontechniker nach Belieben und Bedarf bis zu 16 oder mit entsprechenden Geräten auch mehr, Midi-Keyboards an das studioeigene System an. Dann wird die Diskette eingelegt: Der Computer spielt fehlerfrei und präzise.

Midi unterstützt den Musiker auch auf der Bühne. Ein größeres Midi-System hilft ihm, die vielschichtigen Studio-Arrangements auch »live«, vom Computerorchester im Rücken tatkräftig unterstützt, »alleine« auf der Bühne zu reproduzieren. So wird der Keyboarder zum Komponisten, Arrangeur und Programmierer zugleich.

Sequenzer hießen die ersten Melodieautomaten, die Anfang der sechziger Jahre, mühsam zu Hause mit Tönen gefüttert, bei Live- Konzerten den Musiker mit Background- Rhythmus und -Melodien unterstützten. Ein solcher Sequenzer funktionierte meist problemlos. Doch mehrere davon ein ganzes Lied über im Takt zu halten, geschweige denn hierzu noch ein elektronisches Schlagzeug zu synchronisieren, war ein hoffnungsloses Unterfangen. Jeder Hersteller benutzte andere Normen, andere Steuerspannungen; Triggerpegel und Buchsen. Oft ließen sich nicht mal Geräte eines Herstellers zu einem funktionierenden System verbinden. Einige Jahre vergingen, bis sich die Hersteller musikelektronischer Geräte auf ein einheitliches Bussystem einigten. Es nennt sich »Musical Instruments Digital Interface « oder kurz Midi.

Die Midi-Spezifikation 1.0

Der Einigung ging ein zähes Ringen voraus. Mittlerweile existiert in den Staaten ein eigenes Midi- Schiedsgericht. Die IMA (International Midi Association) soll die Einhaltung der Midi-Spezifikation 1.0 überwachen. Sie bestimmt, welche Daten übertragen und wie diese zwischen den angeschlossenen Geräten ausgetauscht werden. Sie schreibt detailliert den Aufbau der Hardware, also des Interfaces selbst und der Ein- und Ausgänge vor.
Um die Verkabelung der Instrumente einfach zu halten, hat man sich für eine serielle Datenübertragung entschlossen. Diese Tatsache stößt nach wie vor auf viel Widerspruch. Viele halten die Datenübertragungsgeschwindigkeit für zu langsam. Sie würden lieber mit paralleler Datenübertragung arbeiten. Bei sehr komplexen Systemen, in denen viele Instrumente gleichzeitig mit sehr vielen Daten versorgt werden sollen, können im gegebenen System Delays auftreten. Die Toninformationen erscheinen dann am Ende der Leitung mit Verzögerung. Handelt es sich um eine sehr schnelle, komplexe und vielstimmige Komposition, passieren ebenfalls Fehler. Die langsame Datenübertragung schafft dann unter Umständen nicht, jedes angeschlossene Klangmodul zur rechten Zeit mit den Toninformationen zu versorgen.

Bild: ACIA- Asynchronous Communications Interface Adapter

Diese Effekte treten auf, obwohl Midi-Interfaces mit fast der doppelten Geschwindigkeit des in der Computerindustrie weitverbreiteten RS232C-Busses arbeiten. Die Midi-Taktfrequenz beträgt 31.25 KBaud. Sie wurde gewählt, da sie hardwaremäßig leicht durch Teilung eines 1-MHz-Taktesmit 32 zu erhalten ist. Jedes Data-Byte besteht aus einem Start-Bit, acht Daten-Bits und einem Stop-Bit.
In jedem mit Midi ausgerüsteten Instrument sowie in allen Midi- Interfaces befindet sich eine Baugruppe, die die parallelen Daten des internen Keyboard-Prozessors in serielle wandelt und auf die Reise in das Midi-Verbindungskabel schickt und die vom externen Computer oder einem anderen Keyboard eintreffenden Daten in für den Keyboard-Prozessor verständliche parallele wandelt. Diese Einheit heißt ACIA – Asynchronous Communications Interface Adapter.

Midi-Instrumente haben drei Buchsen mehr als ihre Vorgänger, nämlich einen Midi-Input, einen Midi-Output und eine Midi-Durchgangsbuchse (Midi Thru). Vorgeschrieben sind 5-Pin 180Grad DIN-Buchsen. Verbindungskabel zwischen Midi-Systemen dürfen nicht länger als 15Meter sein, man muss zweipolige Leitung, abgeschirmt und verdrillt, verwenden.

Will man nicht nur Daten zwischen Synthesizern austauschen, beispielsweise mit der Klaviatur des ersten, einen zweiten mitspielen, sondern die Keyboards vom Computer steuern, benötigt man ein externes Midi-Interface. Es wandelt die parallelen Daten des Computers in serielle, die unser Keyboard versteht und umgekehrt.

Bild: Aufbau eines MIDI-Interfaces

Viel Hick-Hack gab es um die Auswahl der Daten, die übertragen werden sollen. Für ein Keyboard sind sicher ganz andere Informationen wichtig als für ein Elektronikschlagzeug, einen Sequenzer oder ein Effektgerät. Jeder Musiker besitzt aber andere Geräte und stellt andere Anforderungen. Für jeden sind also, abhängig von den Geräten die er einsetzt und seinen speziellen Absichten, andere Daten wichtig. Hier musste man also Kompromisse eingehen. Überdies ist jedes einzelne Keyboard mit anderen technischen Gegebenheiten ausgerüstet. Deshalb lassen sich nie alle Daten eines Instrumentes auf ein anderes übertragen. Midi kann lediglich auf dem niedrigsten gemeinsamen Level der angeschlossenen Instrumente wirken. Ein Synthesizer, der nur für vier Stimmen ausgelegt ist, nimmt zwar alle Informationen für eine zwölfstimmige Komposition entgegen, ignoriert aber die der restlichen acht Stimmen. Midi öffnet niemals die technischen Grenzen angeschlossener Instrumente.

Notwendige Kompromisse

Überdies ist jedes angeschlossene Gerät entsprechend seiner Bestimmung an anderen Informationen interessiert. Keyboards müssen mit anderen Daten gefüttert werden als zum Beispiel eine elektronische Rhythmus-Einheit oder ein Sequenzer. Um Synthesizer sinnvoll zu koppeln, müssen mindestens die Keyboard- Informationen Tonhöhe, »Gate on time« und die Anschlags- Geschwindigkeit beziehungsweise -Dynamik codiert übertragen werden. Polyphone Sequenzer können mit den gleichen Daten arbeiten, nicht aber monophone Sequenzer. Letztere registrieren nur einzelne Melodiestimmen. Rhythmus-Maschinen wiederum sind meist weniger an Ton-, mehr an Synchronisationsinformationen interessiert. Weiterhin muss jedes Gerät erkennen, welche der seriell eintreffenden Daten speziell ihm zugedacht sind. Ob es zwei Stimmen spielen soll oder acht, und vor allem welche. Will man zum Beispiel mehrere verschiedene Synthis ansteuern und auf jedem eine andere Stimme einer mehrstimmigen Komposition mit anderem Klang ausgeben, so erfordert dies sicher eine ganz andere Zuordnung, als wenn alle Instrumente die gleiche Stimme spielen sollen.

Midi-Channels und Omni-, Poly-, Mono-Mode

Diese Problematik berücksichtigte man mit der Einführung von drei unterschiedlichen Zuordnungsmodis, dem Omni-, Poly- und Mono-Mode. Da die Daten seriell über einen einzigen Hardwarekanal übertragen werden, muss man verschiedene Softwarekanäle schaffen. So führte man neben den drei Modis noch 16 Midi-Kanäle (Channels) ein. Mit geeigneter Software lassen sich deshalb auch maximal 16 Instrumente gleichzeitig und polyphon ansprechen, angesteuert von einem Computer (1986!! Heute, 2024, mit geeigneter Hardware natürlich wesentlich mehr). Das Problem an der ganzen Geschichte ist also, die nötigen Informationen zur rechten Zeit an den richtigen Platz zu bringen.
Welche Wege bieten die einzelnen Modis? Im Omni-Mode spielen alle Instrumente, die am Bus hängen, parallel und polyphon. Die angeschlossenen Instrumente empfangen sämtliche über den Bus geleitete Daten, unabhängig vom jeweiligen Kanal, auf dem diese übermittelt werden. Sollen die gekoppelten Synthis jedoch verschiedene Stimmen spielen, wechselt man in den Poly-Mode. Hier lassen sich die einzelnen Instrumente unterschiedlich adressieren. Kanal 1 spricht dann zum Beispiel nur Synthi 1 an. Man könnte auf diesem Kanal eine Bassstimme programmieren, über Kanal 2 einen zweiten Synthesizer ansprechen und diesen Begleitakkorde spielen lassen. Eine Melodiestimme über Kanal 3 auf Synthi 3 gelegt und zu guter Letzt über Kanal 4 eine Rhythmus-Maschine synchronisiert, schon ist ein Orchester fertig.

Auf jedem Kanal können theoretisch unbegrenzt viele Stimmen gleichzeitig übermittelt werden, das angeschlossene Keyboard spielt natürlich nur so viele, wie es Stimmen besitzt. Bei modernen Keyboards sind das mittlerweile bis zu sechzehn (1986!! Heute natürlich mehr !!). Im dritten und letzten Mode, dem Mono-Mode, lassen sich gezielt einzelne Stimmen eines Instrumentes ansprechen. Jede der Stimmen erhält dann über jeweils einen Kanal eine bestimmte Toninformation Dies ist sinnvoll, wenn der Synthesizer in der Lage ist, jede seiner Stimmen gleichzeitig mit einem anderen Klang zu spielen. So klingen gleichzeitig stampfendes Bass Fundament, Bläserbegleitung, Fuzzsolo und vielleicht noch drei Percussions Stimmen aus einem Gerät. Was will man mehr. Midi bietet Einiges.

Doch das Ganze funktioniert nur im Idealfall tadellos. Mittlerweile hat sich einiges in Musik-Geschäften getan. Hier und dort bietet man vereinzelt Midi- Seminare an. Die Musikalien-Händler lernen mit der Computer-Tastatur umzugehen. Und das ist wichtig für sinnvolle Beratung. Denn vor dem Kauf jeglichen Midi-Equipments sollte man sich zunächst immer informieren, ob das neue Gerät mit anderen tatsächlich funktioniert. Schwierigkeiten treten meistens auf, wenn Ausrüstungen verschiedener Hersteller gekoppelt werden sollen. Die wenigsten Probleme ergeben sich, wenn man nur die Geräte eines Herstellers benutzt. Dies ist prinzipiell nicht anders als in der Computerszene. (Tja, so war das tatsächlich in den 80er Jahren. Das hat sich gebessert!)

Externe Midi-Interfaces gibt es mittlerweile in den verschiedensten Modifikationen. Viele passen nur an einen bestimmten Computer, einige mittels zusätzlicher Adapterkarten an mehrere. Für den C 64 existieren momentan die meisten Midi-Interfaces (1986!! Heute 2024 gibts die natürlich für alle Rechnersysteme, aber es gibt immer noch Vintage Freaks, die auch 2024 noch mit einem Commodore aus der 64er Serie arbeiten! Ich gehöre auch dazu :)). Aber auch für Spectrum-, Acorn, PC und Apple-Besitzer gibt es schon Midi Interfaces. Die Preise der Interfaces schwanken je nach Ausführung von 100 bis 700 Mark. Einfache Interfaces besitzen nur Midi-Ein- und -Ausgänge. Etwas teurere sind mit diversen Synchronisationsmöglichkeiten ausgestattet. Ein Interface verfügt sogar über einen eigenen Prozessor (Roland DG).

Im Teil 2 des Artikels: Eine Marktübersicht über erhältliche MIDI-Interfaces (1986)

Know How – Multisampling und Loops – Richard Aicher

Sofern man auf gute Originaltreue eines Samplesounds Wert legt, darf man ihn höchstens im Bereich etwa einer Quarte transponieren. So lange tritt die durch das zu schnelle bzw. zu langsame Abspielen des SampIes (verglichen mit der Aufnahmegeschwindigkeit) entstehende Verschiebung der Obertonreihe noch nicht so stark ins Gewicht. Aber spätestens nach einer Oktave wird das Klavier zu einem eigenartigen Etwas, das zwar auch ganz witzig klingt, aber mit dem richtigen Klavierklang nicht mehr viel gemein hat. Was tun?

Mehr Möglichkeiten durch Multisampling
Hier bedient man sich des sogenannten Multisamplings. Was das ist? Man. spricht dann von Multisampling, wenn der Originalklang, über den erforderlichen Spielbereich verteilt, mehrmals aufgenommen wird. Jedem dieser MultisampIes wird dann sein. eigener Klaviaturbereich zugeordnet, und nur in diesem Bereich muss er für die Wiedergabe transponiert werden; Erinnern wir uns an das Original-Mellotron aus den 60er Jahren! Dieses Instrument war in dieser Hinsicht ein ziemlich perfekter MultisampIer. Das Mellotron besaß hinter jeder Taste eine Originalaufnahme des entsprechenden Instrumentenklanges. Hier gab es nichts zu transponieren. Alle Töne des »SampIes“ waren im Originalton und in der Originaltonhöhe anwesend. Dies ist die höchste Form des Multisamplings. Um einen hinreichend gut klingenden KlaviersampIe zu erhalten, wäre es zwar schön, ist jedoch nicht unbedingt nötig, jeden Ton einzeln zu samplen. Es reicht, wenn er etwa drei bis vier mal je Oktave Spielbereich aufgenommen wird. Immerhin, auch dies ist noch ein Aufwand, den man nicht unterschätzen sollte.
Prinzipiell entspricht ein MultisampIer einem Keyboard mit Mehrfachsplit, mit dem Unterschied, dass die Sounds der einzelnen. Splitbereiche nicht. möglichst Unterschiedlich, sondern möglichst identisch klingensollen.
Die momentan am Markt erhältlichen SampIer unterscheiden sich in puncto Multisampling ziemlich. Billige Sampler, wie etwa die Sampling-Zusätze zum Commodore 64, das Casio SK-1 oder der Akai S612,verfügen über kein. Multisampling. Mittelklasse-Sampler bieten normalerweise vier bis 32 faches Multisampling. Beispiele hierfür sind der Prophet 2000 mit 8 fachem, der Ensoniq Mirage sowie das Greengate DS4 System .mit 16 fachem .und der Akai S900 mit 32 fachem Multisampling. In höheren Preisklassen findet man den Emulator II mit 88fachem, Kurzweilmit 87fachemund den .Fairlight mit 128fachem Multisampling. Warum teurere SampIer leichter mehrfaches Multisampling bieten können, ist klar. Sie verfügen über mehr Speicher-Platz! Für die Aufnahme eines Klaviersounds wird bei achtfachem Multisampling mit gleicher Bandbreite und Samplelänge ja acht mal soviel Speicher benötigt, wie ohne Multisampling.
Ein perfektes Multisample selbst herzustellen, erfordert nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch gute Editiermöglichkeiten des SampIers. Auf der Klaviatur benachbarte Multisample-Bereiche müssen ja möglichst unmerkbar ineinander übergehen. Die einzelnen MultisampIes müssen hierzu auf jeden Fall gleiche Wiedergabelautstärke besitzen. Selbst wenn man dies geschafft hat, hört man jedoch immer noch einen »Klangsprung“ beim Wechseln von einem Multisample in den nächsten. Klar, die beiden aufgenommenen, im Quartabstand liegenden Original-;Klaviertöne unterscheiden sich eben leicht im Klang.

Überblendende Samples
Dieses Problem meistern mit der sogenannten Positional Crossfade-Funktion (z.b. Akai S900) ausgerüstete SampIer. Bei eingeschaltetem Positional Crossfade können sie benachbarte MultisampIes ineinander überblenden. Der Übergang findet damit nicht mehr schlagartig, sondern sehr weich statt. Eine weitere Finesse ist der sogenannte Velocity Switch oder Velocity Crossfade. Bekanntlich klingt ja ein Klavier bei festem Anschlag ganz anders, als bei weichem. Nicht nur lauter, sondern auch eben klanglich ganz anders. Dieses Verhalten lässt sich mit diesen beiden Features in beschränktem Maße simulieren. Man nimmt hierzu zwei SampIes je Multisample-Bereich auf. Einer mit dem laut angeschlagenen Ton. Am SampIer lässt sich dann ein Dynamikwert einstellen, ab dem der „leise“ SampIe in den „lauten“ geschaltet wird (Velocity Switching). Velocity Switching schaltet die beiden SampIes abrupt, Velocity Crossfade fadet die beiden SampIes kontinuierlich ineinander über. Mit zunehmender Anschlagsdynamik verschwindet der Soft-Sample immer mehr, und der Loud-Sample tritt in den Vordergrund. Doch auch Multisampling macht noch keinen perfekten SampIer.
Die Problematik ist noch nicht ausgestanden. Zumindest für diejenigen, die den SampIer nicht nur zum Samplen von Drums und Percussion einsetzen, sondern ihm später beliebig lange Sounds entlocken wollen. Normalerweise bestimmen Sampling-Rate, Wiedergabetonhöhe und der maximal zur Verfügung stehende Speicherplatz die Wiedergabedauer eines SampIes. Der SampIer wird getriggert – Speicherplatz .für Speicherplatz wird ausgelesen, die digitalen Werte in analoge gewandelt und ausgegeben. Ist die Speicherzelle mit der höchsten Adresse ausgelesen, bricht der Sound ab. Finito! Für Drums genügt dies normalerweise. Drum-Sounds sind, ausgenommen die Becken, sehr kurz. Sie dauern um die 300 msec. Mit Samplern Percussion zu verwirklichen, ist deshalb nicht besonders schwierig. .Hierfür bietet der mikrigste SampIer genügend Speicherplatz, und kann man ihn teilen, lassen sich meist auch mehrere Sounds gleichzeitig im Speicher unterbringen.

Lange Samples
Viel komplexer liegen die Verhältnisse für Keyboarder. Keyboardsounds sollen möglichst so lange klingen, wie eine Taste gedrückt ist. Man könnte nun selbstverständlich SampIer mit riesigen Speicherplätzen ausrüsten, und jeden Sound von vornherein mehrere Minuten lang aufnehmen. Doch solche SampIer würden sehr teuer werden. Speicherplatz kostet Geld und ist in etwa direkt mitbestimmend für den Preis eines Samplers. Bei Computern gilt dies ebenso. Man könnte schon fast von einem Kilopreis für Bytes sprechen.
So lange Sounds aufzunehmen, wäre also nicht nur teuer, sondern eigentlich auch Verschwendung, denn wie oft werden schon so lange Sounds gespielt? Findige Ingenieure haben nun einen Trick gefunden, mit dem sich dieses Problem lösen lässt, zumindest in Form eines Kompromisses. Das heißt, man spart Speicherplatz auf Kosten der Klangtreue. Sicher: weiß mittlerweile jeder, worum es sich handelt: die Loop-Technik! Loop kann man direkt mit Schleife übersetzen, und dies sagt auch so ziemlich genau, worum es sich handelt. Am besten, man stellt sich die einzelnen Speicherzellen des Arbeitsspeichers, in denen die Amplitudenwerte des SampIes aufgeschrieben sind, als langes Band vor. Normalerweise fährt der SampIer dieses Band einfach entlang und liest die Speicherzellen der Reihe nach aus.
Nun stelle man sich vor, man würde dieses „Speicherzellenband“ in Form einer Schleife legen und mit einer Weiche versehen. Der Sample läuft nun wieder seine SpeicherzeIlen der. Reihe nach auf dem Band ab, gelangt in die Loop-Kurve, rast auf die Weiche zu. Und nun hängt es davon ab, ob die Weiche auf Normal oder Loop steht. Steht sie auf Normal, ist alles wie gewohnt, der SampIer läuft die Reststrecke durch. Steht die Weiche aber auf Loop, beginnt der SampIer so lange in dieser Avus zu rotieren, bis die Weiche auf Ausgang gestellt wird. Die Weiche stellen wir normalerweise mit dem Keyboard. Sie befindet sich solange in Stellung Loop, wie eine Taste gedrückt ist. Lässt man sie los, springt sie auf Ausgang, der SampIe rast dem Bandende zu.
Die Lage der Weiche auf dem Band kann man normalerweise frei bestimmen. Sie wird bei Samplern durch zwei Punke festgelegt, Loop Start und Loop End Point. Dies sind zwei Speicherplatzadressen, die man, je nach Samplertyp, auf verschiedene Weise eingeben kann. Prinzipiell lässt sich ein Loop mit einer Bandschleife vergleichen, die zyklisch abgespielt wird. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Schleife im SampIer nicht mit Band und Kleber, sondern elektronisch geschnitten wird. Der SampIer springt dabei jedes Mal, wenn er am Loop End Point angelangt ist, unhörbar schnell direkt zum Loop Start Point zurück und fährt dasselbe Stück nochmals durch. Wir haben erreicht, was wir wollten. Der SampIe klingt künstlich länger. Beliebig lange! Eben so lange man auf die Taste drückt. Man sucht nun geeignete Start- und Endpunkte. Der Sound soll sich vor dem Eintritt in den Loop möglichst komplett aufgebaut haben, dann In den Loop eintreten und im Bereich nach dem Endpunkt verklingen. Würde man dies mit dem Moogschen Hüllkurvenbild vergleichen, soll der Sound vor dem Start Point Attack und Decay durchlaufen, im Loop den Sustain, und nach dem Loop das Decay. Dies hört sich nun alles wunderbar an, ist aber wieder mit riesigen Problemen verbunden.
Die komplexen, dynamischen Abläufe im Obertongemisch der natürlichen Klänge machen uns einfach einen Strich durch die Rechnung. Jeder kennt das von normalen Bandschleifen. Der Erfolg stellt sich nur ein, wenn der Sound an den beiden zusammengeklebten Schnittstellen, also am Start und End Point, fast. identisch ist, nicht nur in der Lautstärke, sondern auch im Klang, das heißt in der Zusammensetzung der harmonischen Oberschwingungen und der Phasenlage. Wer innerhalb eines Klanges zwei solche. Stellen findet, darf sich glücklich schätzen.

Looping eine Kunst
Tatsächlich gehört das Suchen und Finden möglichst geeigneter Loop Points mit zum Schwierigsten in der gesamten Samplingtechnik. Sind die beiden Loop Points nicht identisch, reichen die Effekte vom Rattern bei sehr eng liegenden Points bis zum sequenzerartigen Effekt bei weit auseinander liegenden. Man sollte sich hier keinen Illusionen hingeben. Gute SampIe Points zu finden, die den Eindruck vermitteln, der Klang würde tatsächlich länger gespielt, ist eine äußerst zeitraubende Angelegenheit. Und bei vielen Sounds ist es sogar ganz unmöglich.
Man hört in letzterer Zeit oft den Spruch: da verkaufe ich alle meine Keyboards, kaufe mir dafür einen guten SampIer und nehme die Keyboardsounds damit auf. Tatsächlich ist das praktisch unmöglich, zumindest sehr schwer. Man versuche ruhig einmal, einen Streicher-Sound aus einem x-beliebigen Keyboard zu sampeln und dann gute Loop Points zu finden. Es ist nicht einfach. .
Kein Wunder, dass man schon früh versucht hat, mit verschiedensten Methoden die Suche nach den Loop Points zu vereinfachen. Gute Sampler verfügen deshalb über Software-Routinen, die diese Suche vereinfachen oder total übernehmen. Dabei durchsuchen sie den SampIe normalerweise computergesteuert nach Schwingungsnullpunkten, also den Stellen der Phasenauslöschung. Solche Stellen lassen sich am problemlosesten verknüpfen.
Für Ensoniq und Prophet 2000, in absehbarer Zeit auch für den S900, gibt es Software, die die Darstellung der Schwingungskurven des SampIes am Bildschirm erlaubt. Man kann dann die Schwingungskurve optisch nach geeigneten Loop Points absuchen. Interessant ist hier das Verfahren des Greengate .DS4 SampIers, der mit dem AppIe IIe arbeitet. Er bringt im Loop Find- Modus drei Graphiken auf den Schirm, die zwei Schwingungskurven für den engeren Bereich des jeweils anvisierten Start- und Endpunktes und in der Mitte zwischen diesen beiden, eine Graphik mit den zugehörigen Phasenlagen. Der S900 bietet einen halbautomatischen Loop Find-Modus. Er sucht die Loop Points und führt das Ergebnis vor. Ist man mit dem klanglichen Ergebnis nicht zufrieden, sucht er weiter, bis man einverstanden ist, oder aufgibt.
Prinzipiell sollte man sich nicht entmutigen lassen, wenn ein SampIe nicht auf Anhieb gelingt. Es ist sehr einfach, irgendwelche Gags zu samplen. Das Ganze wird aber sehr schnell zur Wissenschaft, wenn es darum geht, möglichst originalgetreue SampIes zu erhalten, womöglich mit vielfachem Multisampling und Velocity Switch Treshold, sowie guten Loop Points. Nicht umsonst gibt es in den U.S.A. bereits so etwas wie einen eigenen Berufsstand der SampIe- Sound-Designer, die Tag ein, Tag aus versuchen, möglichst naturgetreue SampIes herzustellen.
Man darf auch einen Grundsatz nicht vergessen, der für den SampIer immer gilt: Garbage in – Garbage out oder zu gut Deutsch: Mist rein – Mist raus, oder: So wie man in den Wald reinschreit, hallt es zurück. Mit anderen Worten: Für die Aufnahme guter SampIes ist eigentlich sehr gutes Studio-Equipment nötig!
Eine Geige mit schlechtem Mikrofon im Übungsraum auf. genommen, wird kaum je einen guten Geigen-Sample ergeben. Da helfen dann auch die besten Editiermöglichkeiten nichts. Da sind ein akustisch ausgebauter Aufnahmeraum, ein gutes Mikrofon und möglichst der passende Hall oder sonstige Effekt nötig. Gerade in der Aufnahme des bereits verhallten SampIes liegt ein besonders interessantes Anwendungsgebiet dieser Technik. Man spart auf diese Weise Effekte beim Abmischen. Der Hall ist dann eben schon im SampIe integriert, dann allerdings auch nicht mehr herauszubekommen.
Auf jeden Fall gilt für das Sampling mehr denn je der Grundsatz: Übung macht den Meister!

Richard Aicher im August 1986 für Soundcheck

PAMIR – Electronic Music by Richard Aicher 01-2025

Pamir oder I love You – Do You love me too?

Das erste Video aus meinem Studio im Jahre 2025. Wie gewohnt, teils ruhig Ambient, teils aber auch heftig vielleicht anstrengend musikalisch und grafisch im Mittelteil und dafür eine wirkliche Ambientstrecke mit viel Natur kurz vor dem Ende, tja und das Ende?

Do You love me to? Mit diesem Text waren meine RUNNING SPEAKERS aus den WELTKLANG Klangwanderungszeiten geladen. Das waren kleine fernsteuerbare Lautsprecherfahrzeuge die ich aus Modell-Rennwägen gebaut hatte und im Publikum umherfahren liess. Dann schrien sie zu höllischem Getöse am Boden, I LOVE YOU, Do YOU Love me too??

Zum Namen Pamir: Die Pamir war eine 1905 für die Hamburger Reederei F. Laeisz gebaute Viermastbark. Wie alle Schiffe dieser Reederei wurde auch sie auf einen mit P beginnenden Namen getauft. Das hat mich so fasziniert, dass ich dieses Jahr auch alle Tracks mit „P“ beginnen lasse. Letztes Jahr (2024) begannen alle Tracks mit „E“.

Die Pamier gehörte zu den wegen ihrer Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit berühmten Flying P-Linern, gewann viele Regatten und 1949 umrundete die Pamir als letzter Windjammer ohne Hilfsmotor Kap Hoorn auf Frachtfahrt. Die Pamir sank am 21. September 1957 in einem Hurrikan. Dabei kamen 80 der 86 Besatzungsmitglieder, vor allem junge Kadetten, ums Leben.

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Mail an Marie

Bin gerade aufgestanden bis 6 Uhr hat’s gedauert bei den beiden. War echt schön Brigitte hat superb gekocht und riesig aufgefahren und das alles zu völlig abgefahrener Musik aus der 80.000 Euro Burmester Anlage. Ist schon Wahnsinn. Er hat über 5000 Vinyls und sein Bücherregal im ersten Stock ist 2 m hoch und sechs Meter lang, lückenlos gefüllt mit das meiste Musik, Kunst und Philosophie er hatte ja mal eine Kneipe in Berlin und eine legendäre Szenen Jazz Kneipe in Schweinfurt, die er aber nach 5 Jahren dicht machen musste. Er ist zwar nett aber ein brodelnder Vulkan und wenn jemand was sagt was ihm nicht passt dann gibt’s echt Stress. Die Leute hat er dann aus seiner Kneipe rausgeschmissen 🙂 Mit Batdo gabs dann gestern Abend auch eine stressphase aber wir haben die beiden besänftigen können. Tja und die Brigitte hat viel erzählt von ihrer Arbeit beim Fränkischen Tag und dem Stress dort. Die beiden haben ein echt schönes Haus gebaut da oben auf dem Berg mit Toller Fernaussicht bis in den Steigerwald rüber und über Zeil und die ganzen Städte. Und eine riesige fensterwand wo die vom Bett aus da raus sehen können. Toll. Aber was soll’s man muss mit dem zufrieden sein was man hat. mein Programm 2025 läuft heute an! FDH, jeden Tag 2km laufen und am Montag Hungertag. bin ja gespannt wie lang ich das durchhalte 🙂 ja und mein Morgentraining soll auch wieder losgehen. Auf Mariechen, hast du dir auch ein Programm 2025 überlegt! Start durch!!!! hopp hopp hopp. Die Sun scheint, jetzt geht’s zur Seeumrundung