Test von Richard Aicher. Veröffentlicht in Soundcheck, September 1985
Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Big Brother wurde mittlerweile zum Wunderkind, und der unmittelbare Vorgänger ist gestorben. Klar, daß Yamaha seinem jüngsten Sproß, dem DX-2l deshalb einige Bonbons mit auf den Weg geben mußte.
Optisch sieht er, verglichen mit seinen Blutsverwandten, etwas schmalbrüstig aus. Mehr Mmi denn Keyboard. Dafür übertrumpft er mit einigen Features sogar besagten Bruder, den DX-7. Zum Beispiel mit den 128 internen Sounds, oder dem echten Split und Dual Mode. Trotzdem orientiert sich der DX-21 eher an den Möglichkeiten des DX-9 als denen des DX-7.
AKAI AX 80 Test von Richard Aicher in SoundCheck 03/1985
Langsam wundert nichts mehr. Die Musikindustrie stellt eigene Computer her, warum sollen also nicht auch die Hi-Fi-Bosse ins Musikgeschäft einsteigen? Natürlich geht das alles nicht so schnell. Bereits zur letztjährigen Messe in Frankfurt machte Akai mit seinem Micro Studio, das auch ein Keyboard im Programm hatte, Furore. Dann pas- sierte lange nichts, bis jetzt die ersten Gerätes tatsächlich auf dem Markt erschienen. Zwar nicht alle einige hatte man inzwischen wieder eingestampft, offensichtlich wollte man in Frankfurt erst einmal die Lage testen, aber zumindest der AX-80 Synthesizer und die Recording-Unit MG 1212. Letztere ist ein 12-Kanal-Mixer mit integrierter 1/2 Zoll Cassetten-Aufnahme-Maschine und Auto-Locator, über die wir schon in der Februar-Ausgabe berichteten. Gleich vorneweg, zur Messe ’85 wird Akai voraussichtlich eine weite Sound-erzeugende Einheit vorstellen: eine MIDI-kompatible, digitale Sampling Unit in 19“ Gehäuse zum Knüllerpreis. Doch zurück zum Testgegenstand dem AX-80.
Das Display Die Denkweise der Akai-Techni-ker in Hi-Fi Bahnen zeigt sich sofort nach dem Einschalten des Geräts. Warum sollte man mit LED-Säulen nur Mixer-Level übersichtlich darstellen können? Gedacht, getan. Sie entwickelten ein Synthi-Parame- ter-Display, das es in sich hat. Der AX-80 ist mit einem riesigen Display ausgestattet. Jeder Parameter ist durch eine LED-Säule, dessen Höhe dem entsprechenden Wert entspricht, im Display vertreten. Das Display besteht efns 5 Gruppen. Je eine für die Darstellung der Parameter von VCO1, VCO2, VCF, LFO und VCA. Für Genauigkeits-Fanatiker, denen die Auflösung des Displays nicht genügt, wird überdies der jeweils gerade editierte Wert zusätzlich numerisch dargestellt. Ein orangefarbener, kleiner, waagerechter Balken markiert jeweils, wie ein Cursor am Computer, den gerade editierten Wert am unteren Ende der Säule. Dieses System macht das Programmieren recht übersichtlich. Man hat also endlich wieder einmmal schon vom Ansehen der Parameter her eine ungefähre Vorstellung des Sounds, so wie man das früher bei den ganzen analogen Geräten gewöhnt war. Eine weitere dreistellige LEDAnzeige zeigt die Programmnummer des angewählten Sounds. Im Edit- Mode wechselt diese Anzeige in die Nummer des angewählten Parameters. Gut gemeint, aber sehr unpraktisch. Nach längerem Soundbasteln weiß man nämlich nicht mehr, auf welcher Programmnummer der Sound ursprünglich angelegt war. Man muß sich dann entscheiden: Entweder man vergißt der langen Arbeit Mühe wieder, oder man versucht sich stark zu erinnern, legt den Sound auf die wieder eingefallene Nummer – und hat dann entweder Glück gehabt oder einen anderen Sound überschrieben. Die Anzeige der Parameternummern in numerischer Form ist eh ein überflüssiger Gag, da der orange Balken dasselbe viel besser
Doch sollte es nicht allzu schiewerig für die Akai-Techniker sein, die numerische Parameter-Anzeige wegzulassen. Über 32 Folienschalter (wie man sie vom Chroma her kennt), die direkt unterhalb der entsprechenden LED-Säulen liegen, wählt man sowohl die Programme an, als die Parameter, die man zu ändern wünscht. Im Edit-Mode ändert man die Parameterwerte entweder über den grossen Drehregler durch Hoch-oder Runterfahren oder Step by Step durch Drücken des Up bzw. Down Switches.
DAS KEYBOARD Der AX-80 ist mit einem 8-stimmig polyphonen, 5-Oktaven C-C Keyboard ausgerüstet. Wie üblich in dieser Preisklasse sind die Tasten aus Plastik, der Anschlag weich. Es registriert und verarbeitet die Anschlagdynamik, Filter, DCA oder auch beides zusammen kann man so durch die Stärke (Geschwindigkeit) des Anschlages beeinflussen. Der gewählte Grad der Beeinflussung (VBelocity Amount) wird mit in das Memory übernommen. Pitch- und Modulation-Wheel, beide an der linken Keyboardseite, verfügen jeweils über einen eigenen Amount-Regler. Die Pitch lässt sich im Bereich einer Oktave „benden“. Die Modulation-Waveform ist fest auf Rechteck eingestellt, läßt sich auch leider nicht ändern. Oszillator, Filter oder beides zugleich kann von ihr moduliert werden.
Die Oszillatoren Je Stimme stehen zwei Oszillatoren zur Verfügung, insgesamt also 16. Ostzillator 1 verfügt über Sägezahl, Rechteck und eine Mischkurvenform aus den beiden. Er lässt sich in den Fusslagen 16´, 8´und 4´stimmen. Um den Sound etwas fetter zu machen, kann ein Sub-Oszillator zugeschaltet werden. Pulsweite (50% bis 100%) und Geschwindigkeit (0,1 bis 20 Hz) der Pulsweitenmodulation sind regelbar. Der zweite Oszillator lässt sich im Bereich von drei Oktaven (16´bis 2´), in Halbtonschritten und natürlich auch in Mikrointervallen, zum Beispiel für Chorus-Effekte, gegen den ersten verstimmen. Er stellt dieselben vier Kurve3nformen wie Oszillator 1 zur Verfügung. Im Gegensatz zu diesem kann er jedoch nicht pulsmoduliert werden. Dafür lässt sich seine Pitch von der DCA-Envelope modulieren. Extreme Sounds erzielt man auch durch Cross-Modulation der beiden Oszillatoren. Beide Oszillatoren verfügen über einen eigenen Volumen-Regler.
DER FILTER Hierbei handelt es sich um einen konventionellen Low-Pass Filter mit einer Cut-Off Frequency von ca. 10Hz bis 20kHz. Um ungewünschtes Bass-Noise fernzuhalten, lässt sich ein High-Pass zuschalten. Wie gewohnt sind Cut-Off Frequency, Resonanz, Envelope Amount und das Keyboard Tracking (0 bis 15%) regelbar. Wie schon erwähnt, kann man die Filtermodulation dynamisch vom Keyboard steuern.
ENVELOPES Die Envelopes regeln wie üblich Attack, Decay, Sustain und Release. Zusätzlich verfügen sie über eine Key Follow-Funktion. Bei einem Original-Flügel ist ja das Release in tieferen Tonlagen länger als in höheren. Mit der Follow-Funktion kann man diesen Effekt nachahmen. Der Bereich des Envelope-Displays ist dreifach belegt. Im VCA- Mode bzw. VCF-Mode editiert und sieht man die Parameter des auf den VCA bzw. VCF einwirkenden ADSRs. Im DCA/DCF-Mode regelt die DCA- Hüllkurve den Filter parallel mit, während die Filter-Hüllkurve zur Modulation des Oszillators 2 genutzt wird. In diesem Fall sind DCA und DCA/DCF Display identisch. Jeder eingetippte Wert wird in das andere übernommen. Dies verwirrt anfangs, aber man hat den Zusammenhang bald gecheckt.
Die Low-Frequency Oszillatoren Sehr komfortabel fiel die LFO- Sektion aus. Vier LFOs stehen insgesamt zur Verfügung für jede der beiden Oszillator-Banks, einer für den Filter und einer für das Tempo der Pulse-Modulation. Für jeden lässt sich getrennt Amount, Frequency (0,1 Hz bis 20kHz), Delay (0 bis 5 Sekunden) und die Kurvenform bestimmen. Insgesamt stehen vier Kurvenformen zur Verfügung: Rechteck, Dreieck und steigender, sowie fallender Sägezahn. Jeder LFO kann entweder Oszillator 1, Oszillator 2 oder den Filter modulieren, leider nicht den VCA. Auch lassen sich die zwei Oszillatoren nie von ein und demselben LFO aus in Phase modulieren, was wichtig für Vibratos wäre.
Memory-Organisation, Programmierung und Presets Das Memory ist in drei Banks mit jeweils 32 Programmplätzen unterteilt. Eine Bank beherbergt die 32 Factory-Presets. Diese bieten zwar eine gute Ausgangsbasis zur Sound Programmierung, reißen jedoch nicht gerade vom Hocker. Nach einigem Arbeiten mit dem Gerät merkt man schnell, dass in den Factory-Sounds nicht annähernd die Möglichkeiten des Geräts ausgeschöpft wurden. Der Vetrieb in Deutschland entwickelt gerade neue Sounds. Die Factory- Presets sind in sieben Sound-Gruppen unterteilt: Percussive Keyboard-, Bläser-, Holzbläser-, Streicher-, Bass-, Organ- und Synthsounds. Eine ganz nützliche Idee, wenn man mal schnell ‚irgendeinen‘ Sound braucht. Die Programmierung geht dank des Super-Displays recht schnell und übersichtlich voran. Extreme Sounds lassen sich durch die guten Modulationsmöglichkeiten in Hülle und Fülle produzieren. Alle Programme lassen sich auf Cassette speichern.
MIDI Laut Hersteller verarbeitet das Betriebssystem des AX-80 Informationen über Anschlagdynamik, Pitch- Bend, Programmwechsel, Control Change (Modulation Wheel und Sustain Switch) und MIDI-Channel. Die drei obligatorischen MIDI In-, MIDI Out- und MIDI Thru-Buchsen sind vorhanden. Der AX-80 arbeitet im Poly-Mode und kann auf allen 16 Channels senden und empfangen. In Verbindung mit einem Juno 106 gab es keine Probleme. Auch vom Yamaha CX5M Composer ließ sich der AX-80 problemlos steuern.
Sonstiges An Spielhilfen bietet der AX-80 ein Chord Memory und eine Hold Funktion. Leider ist kein Rauschgenerator im Gerät eingebaut, was vor allem Sound-Freaks, die das Gerät wegen seiner guten Modulationsmöglichkeiten beliebäugeln werden, enttäuschen wird. Die Buchsen liegen auf der leicht nach hinten angeschrägten, oberen Rückwand. Man erreicht sie so bequem von vorne. Neben den MIDIBuchsen (Standard 180 Grad DIN) sind noch 6 mm Klinken für Audio Out (Mono, IV), Phone (Stereo), Sustainpedal, Programmwechselpedal und die Tape-Memory-Buchsen vorhanden. Ein Memory-Protect-Schalter verhindert unabsichtliches Löschen der Programme.
Zusammenfassung Der Preis des AX-80 liegt voraussichtlich unter DM 4.000,-. Dafür bietet er einige interessante Features, die ihn von vielen Konkurrenten abhebt (Anschlag-Dynamik, 4 LFOs, übersichtliches Display).
Richard Aicher – veröffentlicht in SoundCheck, März 1985
Sampling ist in, das kann nach dieser Messe niemand mehr bestreiten. Letzte Messe waren nur hie und da professionelle und serienreife Sampier zu sehen. Doch der Virus hat gewirkt. Dieses Jahr wartete beinahe jeder Hersteller, der etwas auf sich hielt, mit mindestens einem, meist sogar zwei Sampling- Keyboards oder -Expandern auf. Wie sich Sampling in naher Zukunft entwickeln wird, weiß heute noch niemand. Unbestritten ist momentan das Interesse der Keyboarder an den neuen musikalischen Möglichkeiten, die erschwingliche Mittelklasse-Sampler heute bieten.
Sternförmige Verkabelung ist auf jeden Fall der kettenförmigen vorzuziehen. Das ist wichtig. Und eines Tages (Midi kompatible Geräte haben die Eigenschaft, immer zahlreicher zu werden) kommt man ohne eine Midi-Thru-Box nicht mehr aus. Im einfachsten Fall verteilt sie einen Midi-Input auf eine bestimmte Zahl Outputs. Wie zum Beispiel die MPU-501 von Roland. Sie besitzt einen Midi-Input, den man auf gleichzeitig bis zu fünf Outputs schalten kann. Solche Midi Verteiler sind relativ billig und genügen für den bloßen Anschluss von mehreren Expandern oder Effektgeräten an ein Master Keyboard bereits vollauf.
Original-Manuskript Testbericht und Fotos von Richard Aicher erschienen im März 1986 Keyboardmagazin SoundCheck
Die Zeit der ‚Tastenberge und Keyboardtürme scheint nun endgültig vorbei zu sein. Gottseidank, denn was ein Keyboarder, der etwas auf sich hielt, noch vor 2 Jahren vor jedem Gig auf der Bühne aufbauen musste, war schon nicht mehr feierlich. Heute reduziert sich ein gutes Keyboardequipment auf eine Masterklaviatur und ein 19 Zoll Rack mit den entsprechenden Klangmodulen. Gleich ob FM, Analog, DWGS oder Sampling, mittlerweile gibt es jedes dieser Klangsyntheseverfahren in Expanderform verpackt.
Das Problem
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, eignet sich für manche Sounds besonders, für andere weniger. Ein eindeutiger Problembereich war bisher die Synthese von Klavierklängen. Verschiedenste Verfahren wurden mit mehr oder weniger Erfolg dazu benutzt. Verblüffende Ergebnisse brachte erstmals die Methode des Soundsamplings. So rühmte sich der Kurzweil 250 erstmals, einen Bechstein täuschend ähnlich zu reproduzieren. Das ganze hat nur einen Nachteil: Für den Preis des Kurzweils könnte man sich den Echten beinahe kaufen. Doch beides ist für „normalsterbliche“ Musiker sicher unerschwinglich. Einen äußerst interessanten Weg hat nun Roland eingeschlagen. Die Techniker waren fleißig und entwickelten ein neues Klangsyntheseverfahren: die sogenannte SA-Synthese (Structured Adaptive-Synthese). Was dies nun genau ist, ist noch Betriebsgeheimnis. Immerhin haben die Roland-Techniker mehrere Jahre benötigt, um die entscheidenden Kurvenformen und Parameter zu entwickeln, mit denen sich ein Klavierklang äußerst realistisch nachbilden lässt.
Das Problem hierbei sind die komplexen Obertonstrukturen des Piano-Klanges. Diese Obertonstrukturen werden entscheidend von der mechanischen Bauweise des Klaviers, der Saitenbeschaffenheit, der Tonhöhe und Festigkeit des Anschlages beeinflusst. Jeder weiß, dass alle akustischen Instrumente, nicht nur Klaviere, in jeder Tonlage anders klingen. Auch auf die Anschlagsstärke reagiert die klangbestimmende Zusammensetzung des Obertongemisches äußerst empfindlich. Laut Roland ist die Structured Adaptive Sound-Synthese in der Lage, diese komplexen Zusammenhänge besonders genau zu simulieren. Der Effekt ist tatsächlich verblüffend, und das nicht nur in einem ganz engen Tonbereich, wie dies bei Samplern nur möglich ist, sondern im gesamten Klavierbereich von 88 Tönen. Das Ergebnis. der SA-Synthese sind äußerst naturgetreu klingende Akustik-Sounds.
Verschiedene Versionen
Als erstes Gerät einer Serie von Structured Adaptive-Synthesizern stellt Roland nun das Digital Piano Sound Modul MKS- 20 vor. Es handelt sich dabei um einen reinen 19 Zoll Midi-Expander. Er klingt also erst, wenn er von einem midikompatiblen Synthesizer, einem Masterkeyboard oder Midisequenzer angesteuert wird. Roland wird dieses Klangmodul demnächst auch unter dem Namen RD-1000 als komplettes Digital Piano mit eigener Klaviatur (88 gewichtete Holztasten) anbieten. Zwei Varianten des Soundmoduls werden als Piano Plus 5500/5600 in Walnussgehäusen mit integrierter Holzklaviatur, 30 Watt Verstärker und drei Lautsprechern (5″ / 10″ / Tweeter) angeboten werden.
Der MKS-20 Expander ist 16-stimmig. Er verfügt über acht Presets. Die Ausgangskurvenformen dieser Presets lassen sich nicht ändern. Sie sind werksmäßig vorgegeben. Ein geschultes Ohr erkennt sofort, welche Originalinstrumente bei der Entwicklung der acht Prests Pate standen. Da sind zunächst die drei Piano- Presets. Sie wecken starke Klangassoziationen zu Bechstein, Steinway und Kawai. Dann folgen drei Presets, für die die SA-Synthese ebenfalls prädestiniert erscheint: Harpsichord, Clavinet und ein Vibraphone. Wem das legendäre Hohner D-6 noch im Ohr klingt, der wird am Klang des MKS-20 Clavinets sicher gefallen finden. Vibraphone und Harpsichord klingen schlichtweg sehr gut. Den Abschluss machen zwei Electric Piano-Sounds. Der Erste ist ein verblüffend echter Fender Rhodes-Sounds. Der zweite erinnert sehr stark an das typische DX7- Piano.
Sound-Editing
Alle Presets sind eigentlich in sich schon fast perfekt, lassen sich jedoch noch in insgesamt 10 Parametern weiter verändern. Dafür stehen ein aufwendiger Fixed- Frequency-Equalizer, ein Stereo-Chorus und ein Stereo-Tremoloeffekt zur Verfügung. Der Equalizer bietet prinzipiell drei Regelbereiche: Bass, Mitten und Höhen. Die Regelfrequenzen im Bass und Höhenbereich liegen fest. Sie lassen sich jeweils um maximal 10,5 dB anheben oder absenken. Der Mittenbereich des Filters kann sehr genau bestimmt werden. Zunächst lässt sich die gewünschte Mittenfrequenz wählen. Sie ist jedoch nicht wie bei einem richtigen parametrischen Filter kontinuierlich einstellbar. Hier lassen sich „lediglich“ acht feste Mittenfrequenzen anwählen: 400, 560, 770, 1000, 1400,2000, 2800 und 4000 Hz. Der gewählte Bereich kann genau wie im Bassbereich wieder um 10.5dB angehoben bzw. abgesenkt werden. Außerdem lässt sich im Mittenbereich zusätzlich die Bandweite des Filters regeln. Acht verschiedene Festbereiche stehen zur Verfügung. Sehr gut lassen sich die Presets auch mit den beiden weiteren Effekten, dem Chorus und Tremolo (beide in Stereo) nachbearbeiten. Hier können jeweils in 15 Stufen, Geschwindigkeit (Rate) und Intensität (Depth) variiert werden. Damit werden dann auch mühelos etwas „elektronischer“ klingende Varianten der internen Presets möglich. Das „Einstellfeld“ für die zehn Parameter befindet sich in der Mitte des Expanders. Die 10 Parameter sind untereinander aufgedruckt. Links von jedem befindet sich jeweils eine Signal-LED. Leuchtet sie, ist der Parameter angewählt. Ich muss wohl nicht mehr extra erwähnen, dass sowohl Anwahl der Parameter als auch Einstellung der Werte per Alpha- Dial geschieht. Roland und das Alpha-Dial sind ja mittlerweile Synonyme geworden. Das Dial ist unschwer rechts neben dem Parameter feld zu erkennen. Mit den beiden Switches, Function und Edit, lässt es sich auf Parameteranwahl bzw. Parameteränderung stellen.
Memory und Cartridge
Zur Speicherung der nach bearbeiteten Presets stehen 56 interne Speicherplätze zur Verfügung. Das Memory ist in 8 Banks mit jeweils 8 Sounds gegliedert. Die Voices werden über die acht Voice-Schalter angewählt. Drückt man zusätzlich den Bank-Switch, dienen dieselben acht Switches zur Anwahl der acht Banks. Die erste Bank wird von den Festpresets belegt. Insgesamt stehen also 64 Sounds zur Wahl, wovon 8 die Presets und 56 die selbst erstellten Presetvarianten sind. Der Inhalt des internen Memories lässt sich auf die Roland Cartridge M-16 C (Preis zirka 120,- DM) ablegen und später wieder in das interne Memory zurückholen. Hierzu dienen der Save- und der Load-Switch. Arbeitet man mit Cartridges, stehen auf der Bühne in Sekundenschnelle praktisch unendlich viele Presetabwandlungen zur Verfügung. Zur Darstellung von Parameterbezeichnung, Einstellwerten und Soundnamen dient das türkisblau hintergrundbeleuchtete Display. Es handelt sich hierbei um ein modernes Flüssigkristall-Display mit zwei Zeilen a.20 Zeichen. Es ist sowohl im Dunkeln als auch in heller Umgebung gleichermaßen gut ablesbar und zählt meiner Meinung nach momentan zu den besten am Markt befindlichen Displays. Die Schrifthelligkeit des Displays kann mit dem links neben dem Display befindlichen Contrast-Regler eingestellt werden.
Ganz links am Panel befindet sich des weiteren noch ein Volumeschieberegler zur Einstellung des Gesamtvolumes und ein Tune-Druckschalter. Drückt man auf ihn, wird im Display die aktuelle Stimmung in Hz angezeigt. Diese kann mit dem Alpha- Dial im Bereich von 438 bis 446 Hz eingestellt werden. Die Auflösung ist hierbei mit 0.1 Hz je Schritt extrem fein. Ganz links unten am Panel, eine Klinkenbuchse, so dass man auch mal schnell, ohne gleich eine PA anzuschmeißen, etwas hören kann
In’s und Out’s
Bild: Die Rückseite des MKS-20: Parallel geschaltete Klinken- und XLR-Buchsen, die Midi-Anschlüsse und ein Level-Schalter
Bis auf die Klinkenbuchse befinden sich alle Ein- und Ausgänge auf der Rückseite des Expanders. Die sind für den linken und rechten Output jeweils eine 6.3 mm Klinkenbuchse und eine parallel dazu geschaltete XLR-Buchse für die symmetrische Verkabelung im Studio. Dann gibt es noch zwei Midi-Buchsen für Midi ln/Out.
Midi
Im Hinblick auf die Midi-Optionen ging Roland etwas sparsam bei der Entwicklung des Piano-Moduls um. So werden lediglich Note On und Note Off sowie Program Change, Volume und Velocity-Informationen übertragen; Pitch Bending und Modulationsinformationen leider nicht. Eine grüne LED, der Midi Message Indicator, zeigt eintreffende Midi-Informationen an. Sie befindet sich rechts neben dem Cartridge-Slot, direkt oberhalb des Netzschalters. Wie üblich sendet und empfängt der Expander auf allen 16 Midi-Channels. Er arbeitet normalerweise im Midi Mode Poly On/Omni Off.
Zusammenfassung
Der MKS-20 ist ein transportables Klavier par excellence. Voraussetzung ist ein midikompatibler Synthesizer, sinnvollerweise mit Anschlagsdynamik, oder ein Midi-Masterkeyboard. Das MKS-20 liefert sehr natürlich klingende Klaviersounds, sowie Harpsichord, Clavinet, Vibraphone und zwei Electronic Pianos. Die Sounds klingen über den gesamten Bereich von 88 Tasten verblüffend echt. Lediglich in der mittleren Lage klingt die Zusammensetzung des Frequenzspektrums etwas weniger voll. Bass und Höhenbereich lassen dafür kaum Wünsche übrig. Das MKS-20 kann zwar einen Steinway in keiner Hinsicht voll ersetzen, bietet jedoch in bisher nicht dagewesener Kompaktheit sehr gute Klaviersounds nicht nur für die Bühne, sondern sicher auch für manch kleineres Studio mit Platz- oder Finanzproblemen. Der Preis für das MKS-20 beträgt ca. DM 3.850,-.
Feature von Richard Aicher erschienen im Februar 1986 im Magazin SOUND CHECK
zum Test habe ich damals mit dem Alpha Juno 1 in Verbindung mit dem Sequenzer Supertrack auf meinem SX-64 den Song „Ein Zug – Ein Zug“ komponiert und eingespielt. Mit dabei war damals auch noch die SCI TOM Drummachine. Zu hören in Ein Zug. Den Song haben wir auch Live auf den Weltklangkonzerten gespielt. Auch schon lange her….
Modernes Design, neue Bedienungskonzepte,und das weiterhin mit altbewährten Klangerzeugungsmethoden. Das scheint sich als neues Roland-Konzept zu bestätigen. Der Alpha Juno-I geht einen Schritt weiter in diese Richtung. Der offizielle Nachfolger des Juno-106 ist im Vergleich zum älteren Bruder superklein und handlich. Wo einst viele Schieberegler und Schalter das Bild beherrschten, findet man hier Folien-Switches und ein hintergrundbeleuchtetes LCD-Display. Und ganz links eine runde Drehscheibe, das Alpha-Dial, eine Art Telefonwählscheibe des 20sten Jahrhunderts. Sie ist das Neue am ganzen und gab dem Kind den Namen. Mit ihr stellt man blitzschnell die Verbindung zu sämtlichen Parametern des Alpha Juno-I her.
Die Klaviatur umfasst vier Oktaven (C3 – C7), ist sechsstimmig spielbar, gibt jedoch keine Informationen bezüglich Anschlagsdynamik oder After Touch an das interne Klangmodul ab. Die Tasten sind normal breit, etwas schwergängiger, als bisher von Roland gewohnt. Links neben dem Keyboard befindet sich ein Pitch Wheel (Pitch Bender). Der Stick daran ist zwar gut gemeint und dient ohne Zweifel der guten Bedienbarkeit, sorgt jedoch nicht gerade für mechanische Stabilität. Wie ein Mini-Turm ragt er als einzige, etwas wackelige Erhebung in die Höhe und sieht aus, als würde er einen unvorsichtigen Schlag unter allen Umständen übel nehmen. Dieser Pitch Bender registriert nicht nur rechts/links Auslenkung (Pitch Bend Up/Down), sondern ist zusätzlich druckempfindlich. Druck nach vorne regelt die Modulationstiefe. Eine gute Idee, jedoch muss man recht feinfühlig Drücken! Über dem Pitch Bender links der etwa gleich wackelige Volumeschieberegler und rechts daneben vier mechanische Switches für die Keyboardfunktionen Portamento On/Off, Chord Memory On/Off, und Octave Transpose Up bzw. Octave Transpose Normal (eine Oktave). Der Einschaltzustand der Switches wird jeweils durch eine oberhalb befindliche LED signalisiert. Das Keyboard lässt sich im Bereich einer Oktave auch in Halbtonschritten nach oben bzw. unten transportieren. Diese Funktion wählt man mit dem Key Transpose Switch an. In der oberen, linken Ecke des Alpha Juno: das ominöse Alpha-Dial. Die runde Wählscheibe ist extrem leichtgängig. Man legt die Fingerspitze in die Mulde und dreht sie im Kreis. So wählt man Parameter an und stellt die Werte ein.
Klangerzeugung
Die Klangerzeugung ist, wie könnte es bei Roland anders sein, voll analog. Ein DCO je Stimme ist für den Sound zuständig. Er lässt sich auf die Bereiche 4′ bis 32′ schalten und. kann mit regelbarer Stärke von LFO und Envelope moduliert werden. Die Hüllkurve kann in vier verschiedenen Varianten auf den DCO moduliert werden. Außerdem lässt sich die Bend-Tiefe und der After Touch Receive programmieren. Der DCO liefert drei verschiedene Pulsschwingungsformen und fünf verschiedene Sägezahnschwingungen. Die Pulsweite des Puls Nr. 3 ist mit regelbarer Frequenz und Tiefe modulierbar. Zum DCO lässt sich ein Suboszillator schalten. Dieser stellt weitere sechs Schwingungsformen parat, die sich stark in der Zusammensetzung ihres Obertongemisches unterscheiden und so das Klangspektrum wesentlich erweitern. Sämtliche Kurvenformen sind auf dem Panel dargestellt. Ein Noise-Generator vervollständigt schließlich die Reihe der Klangerzeuger. Der Pegel, mit dem Puls, Sägezahn, Subschwingung und Noise in den VCF gelangen, ist regelbar. Es stehen jedoch leider nur jeweils drei verschiedene Level zur Verfügung. Damit lassen sich nicht gerade sehr sensible Mischungen, die für komplexe Klänge wichtig wären, realisieren. Warum man an dieser Stelle mit der Quantelung der Parameter so sparsam umging, ist rätselhaft. Sind doch beinahe alle anderen Parameter höchst lobenswert in 128 Dekremente gequantelt und damit sehr fein regulierbar. Der digital gesteuerte Filter ist ein konventioneller Tiefpass mit regelbarer Frequenz, Resonanz und Envelope. Wieder lassen sich vier verschiedene Hüllkurvenvarianten einsetzen. Des weiteren kann die Filterfrequenz über die interne Klaviatur (Tracking), den LFO, oder eine per Midi empfangene After Touch-Information beeinflusst werden. Der Grad der Beeinflussung ist in allen drei Fällen regelbar. Drei Parameter stehen zur Einstellung des VCAs zur Verfügung: Level, Envelope und Receive After Touch. Wieder stehen vier verschiedene Hüllkurvenvarianten zur Wahl. Legt man verschiedene Hüllkurvenvarianten auf Filter, VCA und DCO, lassen sich, obwohl der Alpha Juno-I lediglich einen einzigen Hüllkurvengenerator besitzt, auf diese Weise erstaunlich komplexe Klangabläufe realisieren. Die nötige Breite erhält der Sound durch den eingebauten Chorus (Rate regelbar). Endlich ist einmal die Entwicklung eines nahezu rausch freien Chorus gelungen. Und rausch frei arbeitet er selbst bei völlig offenem Volume und maximalem Choruspegel. Was das bedeutet, muss ich wohl keinem Homerecording-Spezialisten extra erklären. Der LFO verfügt leider nur über eine Dreieckschwingungsform. Die Rate ist regelbar. Im schnellsten Bereich lassen sich, sofern er auf den DCO geschaltet ist, bereits recht interessante FM-Effekte erzeugen. Ungewöhnlich für Roland: die Konstruktion des Hüllkurvengenerators. Roland weicht damit erstmals vom starren und meiner Meinung nach mittlerweile überholten, ADSR-Konzept ab. Gottseidank. Damit scheint sich die Bedeutung komplexer Hüllkurvenverläufe nun in allen Konstruktionsbüros rumgesprochen zu haben. Insgesamt stehen sieben Parameter für die Hüllkurve zur Verfügung, vier Zeitwerte: Attack, Decay 1, Decay 2 (geht in Sustain über) und Release, und drei Amplitudenlevel. Auf dem Panel ist eine graphische Darstellung der Zusammenhänge zu finden. Es erfordert etwas Zeit, bis man sich an dieses Konstruktionsprinzip gewöhnt hat und man weiß, wie sich die Parameter gegenseitig beeinflussen. Hat man die Arbeitsweise des Envelope-Generators jedoch einmal im Griff, lassen sich damit fantastische Klangabläufe realisieren.
Programmierung, Memory und Sounds
Wie schon erwähnt, dient das Alpha-Dial zur Anwahl der Parameter und Einstellung des gewünschten Wertes. Zunächst wählt man den Parameter Select Mode durch Drücken des entsprechenden Switches im Edit-Feld. Dreht man jetzt am Dial, erscheinen im LCD-Display der Reihe nach sämtliche Parameter im Display. Hat man den gewünschten erreicht, drückt man auf den Value Switch und kann nun durch Drehung des Dials die möglichen Einstellwerte abfahren
Mit der Fingerkuppe im Schnellgang oder mit dem Rad zwischen Daumen und Zeigefinger Step by Step. Vorteil: Man muss sich nichts merken und auch in keiner Tabelle nachsehen. Nachteil: a) das Dial besitzt keine Rastpunkte, man fährt leicht am gewünschten Wert vorbei, b) die Parameter Select und Value Switches hätten näher an das Rad positioniert werden sollen, etwa anstelle von Tune/Function und Midi. Das hätte eine bequemere Einhandbedienung (Dial mit kleinem Finger, Switches mit Daumen) ermöglicht.
Ein Plus: Der ursprüngliche Wert wird im Display ständig angezeigt, der aktuell angewählte, neue Wert erscheint rechts daneben. Auch eine gute Idee, sehr hilfreich, um jederzeit wieder in den Originalsound zurückzukommen.
Nichts desto trotz ist dieses neue Einstellverfahren recht anschaulich und bequem. Ein weiteres, großes Lob verdient das hintergrundbeleuchtete LCD-Display. Erstens erinnert es mit seiner türkis wässrigen Farbe sofort nach dem Einschalten an Meer, Sonne, Urlaub und Karibik, zweitens ist es einfach nervig, ein unbeleuchtetes LCD Display bei schlechten Lichtverhältnissen ablesen zu müssen. Und wenn das Keyboard im Lichtschatten des oberen Synthies im Ständer hängt, nutzt die beste Raumbeleuchtung nichts. Das Display ist nicht zu entziffern. Das kann beim beleuchteten Display des Alpha Junos nicht passieren. Ist der Sound o.k., tippt man den Name Switch und kann dann 10 Zeichen (Groß und Kleinbuchstaben oder Ziffern 0 mit 9) als Kennkürzel für den Sound eingeben. Zum Abspeichern drückt man auf den Write Switch und tippt, so lange er gedrückt ist, die gewünschte Bank und Programmnummer ein, auf die der Sound gelegt werden soll. Fertig.
Der Alpha Juno-I besitzt zwei Speicher- Groups: 64 Festpresets (Preset) und 64 selbstprogrammierbare Speicherplätze für eigene Klangkreationen (Memory). Die Group wählt man mit den beiden Group Switches „Preset“ und „Memory“ an. Zur Anwahl des Soundprogramms dienen dann die 8 Bank Switches der oberen Reihe und die Number Switches eine Reihe tiefer. Jede Memory Group ist also in 8 Banks mit jeweils 8 Sounds gegliedert. Die Number Switches 1 mit 5 dienen zusätzlich zur Sound- Datenübertragung (Dump I Load) zwischen zwei Alpha Junos per Midi und zur Bedienung des Tape Memory (Save / Verify / Load).
Die 64 Presets sind bankweise nach Brass, String, Piano, Organ, Synth, Lead, Diverse und Effects sortiert und stellen eine gute Ausgangsbasis für eigene Kreationen dar. Werksmäßig sind auch die 64 freien Memory-Plätze bereits gefüllt mit Variationen der Preset Sounds und einigen weiteren, witzigen Effekten. Die Sounds sind alle typisch analog. Gute Streicher, Pianos, Organs, eben typisch Roland.
Neben den beiden Sound Memory Groups besitzt der Alpha Juno noch eine Speicherbank für die sogenannten Function-Parameter. Diese Parameter beeinflussen alle Sounds der beiden Memory Groups in gleichem Maße. Hierzu zählen Mastertuning (429-455 Hz), Modulation Sensitivity, Portamento Sensitivity (Preset Bend) Bereich (+ I – 24 Halbtonschritte) und die gewählten Einstellungen für das Schweller-Pedal (Foot Control: Volume/ After Touch/Dynamics) und den Fußschalter (Pedal Switch: Portamento/P Shiftl CRD M). Die Function-Parameter wählt man über den Tune/Function Switch an. Bei jedem Druck wird um einen Parameter weitergeschaltet. Die Werte werden wie gewöhnlich mit dem Alpha-Dial eingestellt. Durch Druck auf die Write-Taste können die Function-Parameter nicht flüchtig im Function-Memory abgelegt werden.
Im Play Mode sind die vier Tone Modify Switches sehr nützlich. Hiermit kann man den aktuellen Sound während des Spielens in den wichtigsten Parametern korrigieren: Modulation Rate, Modulation Depth, Brilliance und Envelope Time (Dehnung bzw. Stauchung der Hüllkurve). Beim Wechsel in ein anderes Preset werden diese aktuellen Veränderungen wieder gelöscht.
Midi
Wie schon erwähnt, entfaltet sich der Alpha Juno-1 so richtig als Midi-Slave an einem anschlagsdynamischen Keyboard mit After Touch, oder gesteuert von einem Sequenzer bzw. Computer/Midi-Recording- System, das mit solchen eingespielt wurde. Die Kanäle 1-16 stehen als Receive Channels zur Verfügung. Sie sind gleichzeitig Send Channels. Der Alpha Juno arbeitet im Poly Mode. Omni lässt sich zu- oder abschalten.
Nutzt man den Alpha Juno als Expander, benötigt man normalerweise die interne. Klaviatur nicht. Es ist sinnvoll, diese elektronisch vom Klangmodul . abzukoppeln. Dazu dient die Midi Function Local Off. Mit ihr lassen sich Rückkoppelungen von Midi-Toninformationen vermeiden, die in Verbindung mit Midi-Merge-fähigen Recordingsystemen auftreten, wenn Receive- und Send Channel des Masterkeyboards nicht voneinander unabhängig einstellbar sind
Die Übertragung der folgenden Midi- Informationen kann wahlweise erlaubt oder verboten werden: After Touch, Bender, Exclusive, Hold, Modulation, Programm Change und Volume. Selbstverständlich kann er aber auf keinen Fall After Touch oder Velocity Informationen senden.
In und Outs
Alle In- und Outputs sind auf der Rückseite des Alpha Junos angebracht: drei Midi-Normbuchsen In, Out und Thru, drei 6,3 mm Klinken-Outs, Mono I Right und Left, Phones, drei 6,3 mm Klinkenbuchsen für Pedal Hold, Foot Switch und Foot Control, zwei Miniklinken für Tape Load und Save und ein Memory Protect-Schiebeschalter.
Zusammenfassung
Mit dem Alpha Juno-1 bietet Roland ein Analog-Keyboard in sehr günstiger Preis I Leistungsrelation, das vor allem als Slave-Keyboard in Midi-Systemen höchst interessant ist. Der Sound ist typisch Roland, im Vergleich zum JX-8P meines Erachtens geringfügig schmalbandiger. Das hintergrundbeleuchtete Display ist beispielhaft und auch unter schwierigen Lichtbedingungen hervorragend lesbar. Auch der vierstufige Hüllkurvengenerator stellt eine deutliche Verbesserung des bisher von Roland eingesetzten ADSR-Konzepts dar. Die mechanische Stabilität des Gerätes bleibt, vielleicht zugunsten des niedrigen Preises, etwas hinter der gewohnten Roland-Mechanik zurück (Pitch Bender, Volume Poti, oberer Gehäusemantel). Die Klaviatur des Juno-106 oder JX-8Ps würde ich persönlich vom Spielgefühl der- des Alpha Juno vorziehen. Doch das Spielgefühl ist irgendwo auch Geschmacks sache. Die Programmierung per Alpha-Dial ist eine erfrischende Variante auf der langen und allgemeinen Suche nach Methoden, Digital-Keyboards wieder so unproblematisch bedienbar zu machen, wie das ihre analogen Vorfahren einst einmal waren. Ein Vorteil für Vielreisende und Heimkeyboarder: Der Alpha. Juno ist mit etwa 11 Pfund ein absolutes Leichtgewicht und dank der relativ winzigen Abmessungen von zirka 80 x 24 x 8 cm leicht zu transportieren und verstauen. Und das trotz „normaler“ Tasten! Der Alpha Juno-1 kostet nur ca. DM 1700,-.
Veröffentlicht in Sound Check Musikmagazin, Feb.1986. Copyright by Richard Aicher
Ich stehe auf Expander. Und mit mir sicher viele Midi-Keyboarder. Sie sparen Platz, sind leicht zu transportieren und meist günstiger als das entsprechende Keyboard. Auch den DW-8000 von Korg gibt es nun als EX-S000 in Expander-Form. Das 19 Zoll Rack ist 2 HE hoch. In der oberen Hälfte des Panels befinden sich die Anzeigeelemente, Eine Tafel mit der Parameterliste erleichtert das Programmieren, daneben das LED-Display mit drei zweistelligen Anzeigefeldern für Programmnummer, Parameterkennziffer und Parameterwert. Eine kleine LED signalisiert zusätzlich jedes an-kommende Midi-Signal. So ist man stets bestens über alles im Bilde.
Der EX-8000 ist achtstimmig polyphon. Er arbeitet anschlagsdynamisch und versteht After Touch, Die Sounds werden genau wie auch beim DW-8000 nach dem Verfahren der Digital Waveform Synthese erzeugt.
Die Klangerzeugung
16 komplexe Schwingungsformen sind in vier 256 KHit ROM-Chips gespeichert. Sie sind teilweise von echten Instrumenten abgeleitet und beinhalten die komplexe Klangstruktur der Original-Sounds, klingen also bereits nach Orgel, Piano, Strings, Digital-sound usw. Daneben sind auch so einfache Kurvenformen wie Rechteck, Sägezahn und Sinus abgespeichert. Damit lassen sich auch konvent on cli e Synt hie- Sounds realisieren. Die Schwingungsfornien können im Analogteil des EX-8000 weiterbearbeitet werden. Korg nennt dieses Verfahren DWGS oder Digital Waveform Generator System. Wie das klingt? Digital, sehr klar und sauber.
Die 16 verschiedenen Oszillatorkurvenformen sind auf dem Bedienpanel abgebildet. Zwei Oszillator-Banks stehen zur Verfügung. Jede kann wahlweise mit einer dieser Schwingungsformen versehen werden. Die Oszillatoren lassen sich auf die Fußlagen 16′, 8′, und 4′ schalten und mit regelbarer Amplitude abmischen.
Oszillator-Bank 2 kann entweder Unisono oder in Intervallen (Halbton, Terz nach oben oder unten, Quart und Quinte) gegen Osziflator-Bank L verstimmt werden. Auch Eine Tuning der beiden Banks ist møglich (Schwebungssound). Für das Mastertuning dient der Drehpoti am Panel, Mit dem Switch darunter läßt sich ein A 440 Hz Stimmton einblenden. Zum exakten Vergleich des Tunings mit dem Kammerton. Ein Noise Generator mit regelbarem Level unterstützt die Synthese echt klingender Anblas- oder Percussionsounds.
Die Hüllkurven lassen sich recht differenziert einstellen. Attack, Decay, Sustain und Release sind obligatorisch. Zusätzlich schließt direkt nach dem Decay ein weiterer Bereich an. Man regelt ihn mit dem sogenantten Breakpoint und der Slope Time. Er bestimmt die Zeit, in der die Lautstärke nach dem Decay auf den Sustainpegel abfällt, Dieser zusatzliche Regelbereich ist nicht bloßer Gag sondern sehr nützlich für die Synthese echt klingender Instrumentensounds. Der EX4000 verfügt über zwei Envelopes, eine steuert den Filter, die andere den DCA. Beide lassen sich separat und regelbar mittels Anschlagsdynamik modulieren.
Beim Filter handelt es sich um einen Low-Pass-Filter mii regelbarer Cutoff Frequency (64 Stufen) und Resonance. Letztere läßt sich bis zum Selbstschwingen des Filters hochregeln. Dreistufiges Keyboard-Trakking (0ff, Half, Full) und normale sowie in-Verse Filter-Envelope runden die Möglichkeiten des Filters ab. Der Envelope kann wahlweise positiv oder negativ auf den Filter wirken, das Level ist regelbar.
LFO, Bend, Auto Bend und Portamento
Für Modulation sorgt ein regelbarer LFO, hier MG genannt. Er produziert vier verschiedene Kurvenformen: Dreieck, aufsteigenden und abfallenden Sttgezahn sowie Rechteck. Die Pulsweite des. Rechtecks ist nicht variabel. Der LFO kann sowohl den Oszillator, als auch den Filter modulieren. Die Intensität ist in beiden Fällen regelbar. Mit dem LFO-Delay kann man den Einsatz der LFO-Modulation um maximal zirka sechs Sekunden verzögern.
Der EX-8000 läßt sich vom Masterkeyboard „benden‘. Der Bender wirkt auf die Oszillatoren und wahlweise auch auf den Filter. Der maximale Bendbereich beträgt +/- eine Oktave. Interessant auch die sogenannte Auto Bend-Funktion. Sie löst automatisch bei jedem Anschlag die Bendfunktion aus. Der Auto-Sender wirkt wahlweise auf jeden der beiden Oszillatoren. Auch die Send Time (max. 6 sec.), Intensity und die Send-Richtung, also von unten oder oben an den angeschlagenen Ton heran, ist programmierbar. Der maximale Auto BendBereich von einer Oktave ist in 32 Steps gequantelt. Der EX-8000 verfügt über ein polyphones Portamento. Die Portamento-Time ist regel-bar und beträgt zirka maximal 12 Sekunden.
Programmierung und Data Suite
Das Manual des EX-8000 ist lobenswert Har geschrieben und gut bebildert. Schritt für Schritt erfährt man alles Wichtige und die Bedienung der einzelnen Knöpfe. Der EX-8000 besitzt 64 frei programmierbare Voice Memories. 49 Parameter dienen zum Einstellen der Sounds. Jeder Parameter besitzt wie üblich eine Kennziffer. Im Programm-Mode w!rd aie mit aktuellet Programmnummer und dem aktuellen Parasneterwert auf dem Panel dargestellt. Bis auf die Realtime Performance-Regler werden alle Einstellungen mit in das jeweilige Voicememory übernommen.
Sämtliche Parameter werden mit zweistelligen Kennzahlen aufgerufen. Die Parameter sind je nach Funktionsgruppe einer von insgesamt acht Banks zugeordnet: Oszillator 1, Oszillator 2, VCF, VCF EG, VCA EG, MG, Digital Delay und After Touch. Mit der ersten Ziffer, also der Zehnerstelle, wählt man die Bank, mit der zweiten, der Einerstelle, den jeweiligen Parameter. Die Filter-parameter belegen zum Beispiel die Parameterbank 3: Cutoff = 31, Resonance 32, Tracking = 33, Polarity = 34 und 35 die EG Intensity,
Zur Programmierung drückt man die Parameter-Taste. Die im Switch integrierte LED beginnt zu leuchten, man befindet sich im Edit Mode. Nun tippt man die Parameterkennzahl über die acht Zahlentaster, In den zugehörigen Displays erscheinen jetzt die Parameterkennzahl und der aktuelle Wert. Diesen kann man entweder mit dem Value-Drehregler oder den beiden (Up/ Down Switches ändern. Sofern es sich nicht um Schalterfunktionen handelt, sind die meisten Parameter in 32 Stufen gequantelt. Die Filterfrequenz kann man sinnvollerweise in 64 Stufen etwas feiner regeln.
Der Bank/Parameter Hold Switch erspart die ständige Neueingabe derselben Banknummer beim experimentieren mit Parametereinstellungen innerhalb derselben Bank. In diesem Fall drückt man nur einmal den Bank/Hold Switch. Zur Anwahl eines Parameters dieser Bank muß man jetzt nur noch den „Einerwert“ der Parameterkennzahl eintippen. Im Display wird Bank/Hold-On durch einen Dezimalpunkt zwischen Bank und Parameterkennziffer angezeigt.
Die Sounds werden auf Tape gesichert. Die hierzu nötigen Bedienelemente sowie Ein- und Ausgänge sind sämtlich auf dem Frontpanel angebracht. Links zwischen Volume- und Tune-Poti ein Umschalter für den Signalpegel, Low und High, darunter die beiden Klinkenbuchsen Ib und Rom. Etwa in der Mitte des Panels ein Schiebeschalter für die beiden Funktionen Tape Enable und Tape Disable. Mit ihm schaltet man das ~hpe Memory ein. Darunter ein Schiebeschalter für Write Enable bzw. Disable. Rechts unten am Panel dann noch vier Taster zum Auslöschen der eigentlichen Tape-Funktionen Save, Load, Verify und Cancel. Schade finde ich, daß die Tape-Funktionen am Panel relativ verstreut angebracht wurden, ihnen nicht ein gesonderter Bereich zugeordnet wurde.
Die Realtime Performance Sektion
Zu den nicht abspeicherbaren Performance-Reglern zählen Mastervolume, Master Tune (+ / – 50 Cents) und die Key Assign Switches. Zwei Drehpotis und vier Tipptaster auf dem Panel dienen zum Einstellen dieser Werte.
In den beiden Unisono Modes erhalten alle 16 oszillatoren beim Anschlag einer Taste immer dieselbe Toninformation. In diesen beiden Modes verhält sich der EX-8000 wie ein monophoner Synthie. Angebracht für fetten Lead-Sound, Die beiden Modes unterscheiden sich in der Art der EnvelopeTriggerung, Im Mode 1 triggert jeder Anschlag aufs neue, unabhängig davon, ob noch Tasten gedrückt sind oder nicht. Mode 2 triggert erst, nachdem alle Tasten losgelassen sind, aufs neue. Für die beiden Poly Modes wird das Portamento auf unterschiedliche Weise den 16 Oszillatoren zugeordnet.
Key Window
Eine bisher neue, meiner Meinung nach extrem interessante Funktion, ist Key Window. Damit läßt sich der EX-8000 auf ganz bestimmte Bereiche des Masterkeyboards, bzw. als Mastcrkcyboard eingesetzten Synthesizers legen. Nur wenn man in diesem Bereich spielt, klingt er dann parallel mit. Das Window wird durch Eingabe des Key Window Bottoms nach unten und durch das Key Window Top nach oben im Bereich von 8 Oktaven in Oktavschritten von C nach C begrenzt. Besitzt das Masterkeyboard 4 Oktaven, lassen sich davon also selektiv vier EX-8000 spielen. Jeder EX-8000 definiert sich damit quasi den eigenen Upper und Lower Splitpoint am Keyboard selbst. So wird jeder stinknormale Synthie zum komforta~ blen Masterkeyboard mit vielfarhem Keyboardsplit.
Digital Delay
Das besondere Bonbon am EX-8000 (wie auch beim DW-8000 ist ein integriertes Digital Delay. Es ist vom Feinsten und wartet mit so ziemlich allen Features der Kollegen im eigenen Gehäuse aus. Regel- und speicherbar sind Delay Time (zirka 4-520 msec), Factor (x 0,5-1.0) Feedbacklevel, Modulationsfrequenz (max 9 Hz) und -intensität, sowie das Verhältnis Originalsignal zu Effektanteil. Mit der maximalen Delay Time von 512 msec kann man alle für Keyboarder wichtigen Effekte, vom Raumhall bis zum Echo, vom Phasing bis zum Flanging in allen nur erdenklichen Variationen erzielen. Der Signal-Rauschabstand des Delays ist recht gut.
Midi-Features
Der EX-8000 kann auf jeden Receive Channel von 1-16 geschaltet werden. Er arbeitet in den beiden Modes Poly/Omni On und Poly Omni/Off. Der Midi Enable Switch bestimmt, ob nur Midi-Note-Informationen oder auch Midi-Informationen bezüglich Modulation, Pitch Bend Change, Portamento, Pedal und Programmwechsel, After Touch, System Exclusive, All Notes 0ff, Omni Mode On/Off, Active Sensing, ausgeführt werden. Erscheint ein Midi-Signal am Input, leuchtet die Midi-IndicatorLED im Display, im Manual ist die komplette Midi-Implementation des EX-8000 (Received und Transmitted Data) ausführlich dargestellt und erklärt.
Der EX-8000 kann einen Sound-DataTransfer mit einem anderen EX-8000 bzw. einem DW-8000 durchführen. Hierfür ist Parameter 78, Midi-Data-Transfer, zuständig. Es lassen sich nicht nur sämtliche Sounds auf einmal, sondern auch einzelne Sounds laden bzw. senden.
Zu den Ins und Outs auf der Rückseite:
die Netzbuchse, zwei getrennte Outs für Left und Right Signal, einer davon ist zusätzlich der Mono Out. Der Pegel ist in zwei Stufen (high und 10w) schaltbar. Daneben die drei obligatorischen Midi-DIN-Buchsen: In, Out und Thru.
Zusammenfassung
Der EX-8000 besitzt alle Features seines Kollegen mit Klaviatur, ausgenommen selbstverständlich Arpeggiator, Phch Wheels und die klaviaturspezifischen Features. Genau wie der DW-8000 füllt er die Soundlücke zwischen Analog-, EM- und PD-Sounds sehr gut. Ein Plus, hier wie dort, das eingebaute Delay Ein weiteres Plus: das Klaviatur-Window, mit dem man dem Expander auf jedem angeschlossenen Synthie bzw. Masterkeyboard eine oder mehrere Oktaven separat zuordnen kann. Dieses Feature in jedem Expandern, und viele Probleme wären gelöst. Alles in allem, sehr beachtlich und mit einem Preis von knapp unter DM 3000,- noch erschwinglich.
Auf der NAMM-Show wurde er vorgestellt – Anfang Oktober soll er schon in den Shops sein. Korg hat dem DW-6000 einen großen Bruder, den DW-8000, geschenkt. Neu ist einiges, u.a. die Tatsache, dass man mit ihm große Keyboard-Konfigurationen direkt über die 16 Send Channels steuern kann. Doch gehen wir der Reihe nach vor.
Der DW-8000 ist achtstimmig polyphon und arbeitet im Gegensatz zum Vorgänger anschlagsdynamisch. 16 Oszillatoren erzeugen Grundsounds nach dem auch schon beim DW-6000 erprobten System der Digital Waveform Synthese. Das Keyboard: 5 Oktaven, 61 Keys. Der DW-8000 besitzt After Touch, das Oszillatoren, Filter und den LFO (hier MG, Modulation Generator genannt) beeinflussen kann.
Das Digital Waveform Generator System
Jeder Oszillator des DW-8000 liefert 16 verschiedene Kurvenformen. Nicht Sinus, Rechteck oder Dreieck, sondern viel komplexere Schwingungsformen sind hier auf ROM-Chips gespeichert. Sie sind von echten Instrumenten abgeleitet und beinhalten die komplexe Klangstruktur der OriginalSounds, klingen also bereits nach Orgel, Piano, Strings, Digitalsound usw. Beim Spielen werden die Digitalinformationen ausgelesen, in analoge gewandelt und in den Analogteil des DW-8000 weitergeleitet. Hier kann man diesen eigentlich schon relativ fertigen Sounds noch den letzten Schliff geben.
Korg nennt dieses Verfahren DWGS oder Digital Waveform Generator System. Tatsächlich haben wir es hier weder mit Analog-, FM- oder PD-Sounds zu tun, wie man nach dem ersten Antesten auch sehr schnell hört. Die DW-8000 Sounds klingen digital, sehr klar und sauber.
Die Oszillatoren
Die 16 verschiedenen Oszillatorkurvenformen sind als Gedächtnisstütze auf dem Bedienpanel abgebildet. Wer weiß aber schon, wie eine Schwingungsform bestimmten Aussehens klingt? Ich messe deshalb diesen Bildchen nicht mehr Wert bei, als dem einer kleinen graphischen Spielerei. Aus diesem Grund verzichtete man beim DW-8000 im Gegensatz zum Vorgänger wahrscheinlich auch auf die weitere Ausschmückung mit den ebenso nutzlosen Bildchen der Frequenz/Amplitudenspektren.
Beide Oszillator-Banks lassen sich auf die Fußlagen 16‘, 8‘ und 4‘ schaltern, mit regel-barer Amplitude abmischen und jeweils einer der 16 komplexen Schwingungsformen versehen. Oszillator-Bank 2 lässt sich Unisono oder in Intervallen (kleiner und großer Terz, Quart und Quinte) zur Bank 1 stimmen. Zur Synthese lebendiger Schwebungssounds kann man die beiden Banks auch im Bereich von maximal 50 Cents leicht „detunen“. Ein Noise-Generator mit regelbarem Level unterstützt die Synthese echt klingender Anblassounds oder Percussion.
Die Realtime Performance Sektion
Zu den nicht abspeicherbaren Performance-Reglern zählen Master Volume, Master Tune, Arpeggiator Switches und die Key Assign Switches (Bild 3). Die beiden Schieberegler ganz links am Panel oberhalb des Joysticks sind für Gesamtvolumen und Master Tune zuständig. Ihre Funktion ist klar. Das Tuning arbeitet im Bereich eines Halbtones (+/— 50 cents).
Daneben schließt das Bedienfeld des Arpeggiators an. Die vielgeliebte und mindestens ebenso oft geächtete Spielhilfe für Automatic-Freaks ist wieder da. Die Geschwindigkeit ist per Schieberegler einstellbar. Ein LED direkt über dem Schieberegler steuert den Filter, der andere den DCA. Wie stark die Anschlagsdynamik auf die Envelope Sensitivity wirken soll, kann man in beiden Fällen in sieben Stufen regeln.
dient zur Voranzeige der eingestellten Arpeggiogeschwindigkeit. Die zugehörigen Steuertaster sind ebenfalls mit Signal-LEDs zur Anzeige des jeweiligen Betriebszustandes – On 0ff, Oktave, Latch und Assignable – ausgerüstet.
Der Oktavetaster verfügt zur Anzeige des gewählten Arpeggiobereiches (eine Oktave, zwei Oktaven, Full) sogar über drei LEDs. Das gesamte Arpeggiomuster wird dabei der Reihe nach in die verschiedenen Oktavlagen transponiert. Wählt man Latch an, spielt der DW-8000 das Arpeggio automatisch weiter, auch nachdem man die Finger von den Tasten genommen hat. Normalerweise spielt der Arpeggiator die angeschlagenen Töne unabhängig von der Anschlagsreihenfolge einfach roulierend, also etwa nach dem Muster 1, 2, 3, 4, 3, 2, 1, 2.
Wählt man den Assignable-Modus, spielt er die Töne immer genau in der Reihenfolge des Anschlages.
Der Arpeggiator kann intern und extern (Midi) gesteuert werden. Ein Parameter dient zur Einstellung des richtigen Teilervethältnisses, sowohl für die interne als auch die externe Clock. Die jeweilige Einstellung wird mit ins Voice Memory übernommen. So kann man für den Arpeggiator automatisch für jeden Sound die richtige Clock abspeichern.
Neben dem Arpeggiatorfeld, das Feld mit den vier Key Assign-Tastern: Poly 1, Poly 2, Mono 1 und Mono 2. In den beiden linisoim Modes erhalten alle 16 Oszillatoren beim Anschlagen einer Taste immer dieselben Toninformationen. In diesen beiden Modes verhält sich der DW-8000 wie ein monophoner Synthie. Angebracht für fetten LeadSound.
Die beiden Modes unterscheiden sich in der Art der Envelope-Triggerung. Im Mode 1 triggert jeder Anschlag aufs neue, unabhängig davon, ob noch Tasten gedrückt sind oder nicht. Mode 2 triggert erst, nachdem alle Tasten losgelassen sind, aufs neue. Für die beiden Poly Modes wird das Portamento auf unterschiedliche Weisen den 16 Oszillatoren zugeordnet.
Programmierung und Bank-Hold
Der DW-8000 besitzt 64 frei programmierbare Voice Memories. Die Memories sind in acht Banks mit jeweils 8 Programmen gegliedert. Bis auf die Realtime Performance-Regler werden alle Einstellungen mit in das jeweilige Voice Memory übernommen. Für die Anzeige von Programmnummer, Parameterkennzahl und Parameter-Value sind drei getrennte, zweistellige LED-Displays vorhanden. Programmnummer und Parameter-Nummer leuchten rot, der Parameter-Value grün (Bild 4).
Sämtliche Parameter werden mit zweistelligen Kennzahlen aufgerufen. Der Parameter-Tabelle unter dem Waveformdisplay entnimmt man die Zuordnung von Funktionen und Kennzahlen. Um die kleinen, grauen Zellen nicht über Gebühr anzustrengen, sind die Parameter je nach Funktionsgruppe einer von insgesamt acht Banks zugeordnet: Oszillator 1, Oszillator 2, VCF, VCF-EG, VCA-EG, MG, Digital Delay (ich buchstabiere: D I G I T A L D E L A Y !!) und After Touch. Mit der ersten Ziffer, also der Zehnerstelle. wählt man die Bank, mit der zweiten, der Einerstelle, den jeweiligen Parameter. Die Filterparameter belegen zum Beispiel die Parameterbank 3: Cut 0ff = 31, Resonance = 32, Tracking = 33, Polarity = 34 und EG lntensity.
Zur Programmierung drückt man die Parameter-Taste und befindet sich damit im Edit Mode. Alles weitere wie gehabt. Zunächst wird die Parameterkennzahl auf den acht Zahlentastern eingetippt. Aus einem mir unerfindlichen Grund tippt man in der oberen Zeile die Werte von 5 bis 8 und in die unteren die von 1 bis 4! In den zugehörigen Displays erwscheinen jetzt Parameterkennzahl und der aktuelle Wert.
Letzterer lässt sich auf zwei verschiedene Weisen ändern. Zur schnellen Grobeinstellung in weiteren Bereichen benutzt man zweckmäßigerweise den Value Edit-Schieberegler, zur Feineinstellung, Step By Step, die beiden Up/Down Switches. Sofern es sich nicht um Schalterfunktionen handelt, sind die meisten Parameter in 32 Stufen gequantelt. Die Filterfrequenz kann man sinnvollerweise in 64 Stufen etwas feiner regeln. Dieses System hat man bald im Kopf. Und am Anfang unterstützt die Parameter-Liste die Arbeit.
Der Bank Parameter Hold Switch bringt eine weitere Arbeitserleichterung. Experimentiert man mit Parametereinstellungen innerhalb einer Bank, erspart er die zuständige Neueingabe derselben Banknummer. In diesem Fall drückt man nur einmal den Bank/Hold Switch. Zur Anwahl eines Parameters dieser Bank muß man jetzt nur noch den „Einerwert“ der Parameterkennzahl eintippen. Im Display wird Bank Hold On durch einen Dezimalpunkt zwischen Bank und Parameterkennziffer angezeigt.
Zur Abspeicherung des Sounds auf einem der 64 Voice Memories stellt man den Write Enable Schalter an der Rückseite auf „Write“, dann die Write-Taste am Panel gedrückt, die neue Programmnummer eingetippt, fertig.
Zur Sicherung der Voice-Daten ist der DW-8000 mit einem Tape Memory ausgerüstet. Die Zifferntaster 1 bis 4 dienen im Tape Mode zur Steuerung der Datenaufzeichnung. Eine Verify-Funktion ermöglicht die Überprüfung der aufgezeichneten Daten auf Fehlerfreiheit. Durch Druck auf den Programm-Switch kommt man vom Programm in den Play Mode zurück. Hier dienen die acht Ziffern-Switches zum Aufruf der Voice-Programme.
Envelopes
Wie üblich, bietet Korg auch bei diesem Synthie die gewohnt diffizilen Envelope Einstellmöglichkeiten. Attack, Decay, Sustain und Release sind auch hier obligatorisch. Zur feineren Einstellung des Hüllkurvenbereiches schließt direkt nach dem Dccay ein weiterer Bereich an. Man regelt ihn mit dem sogenannten Breakpoint und der Slope Time. Er bestimmt die Zeit, in der die Lautstärke nach dem Decay auf den Sustain-Pegel abfällt.
Dieser zusätzliche Regelbereich ist nicht bloßer Gag, sondern sehr nützlich für die Synthese echt klingender instrumentensounds. Wir identifizieren unbewußt verschiedene Klänge vor allem durch deren unterschiedlichen Hüllkurvenverlauf. Das Einschwingverhalten, also die ersten Augenblicke des Lautstärkenverlaufs bis zum Sustain Level sind besonders vvichtig. Der DW8000 verfügt über zwei Envelopes, einer steuert den Filter, der andere den DCA. Wie stark die Anschlagscynamik auf die Envelope Sensitivity wirken soll, kann man in beiden Fällen in sieben Stufen regeln.
Filter
Beim Filter handelt es sich um einen Low Pass-Filter mit regelbarer Cut Off-Frequenz (64 Stufen) und Resonance. Letztere lässt sich bis zum Selbstschwingen des Filters hochregeln. Und hier freut man sich dann spätestens über die feinere Auflösung der Cut Off-Frequenz.
Dreistufiges Keyboardtracking (0ff, Half, Full) und normale, sowie inverse Filter-Envelope runden die Möglichkeiten des Filters ab. Der Einfluss der Envelope auf den Filter lässt sich regeln.
LFO, Bend, Auto Send und Portamento
Für Modulationen sorgt ein regelbarer LFO, hier MG genannt. Er produziert vier verschiedene Kurvenformen: Dreieck, aufsteigenden und abfallenden Sägezahn sowie Rechteck. Leider ist die Pulsweite des Rechtecks nicht variabel. Der LFO kann sowohl die Oszillator-Pitch, als auch die Filter-Frequenz modulieren. Der Amount ist wieder in beiden Fällen regelbar. Ein Delay gestattet eine Verzögerung der LFO-Modulation um maximal zirka sechs Sekunden (Delay Time).
Nach alter Korg-Manier sind auch im DW-8000 nicht zwei Wheels, sondern ein zweidimensional wirkender Joystick eingebaut (Bild 5). Nach oben gedrückt, bewirkt er eine LFO-Modulation der beiden Oszillatoren, nach unten moduliert er den Filter. Nach rechts bewegt, „bendet“ er die Oszillatoren in höhere Tonlagen, nach links in tiefere. Der maximale Bendbereich beträgt einen Ganzton. Irre Effekte erzielt man mit Schräg- oder, Kreisbewegungen des Joysticks. In diesem Fall bewirkt er zwei Effekte gleichzeitig.
Neben dem Joystick-Bender gibt es noch einen Auto-Bender. Wie schon der Name sagt, löst er bei jedem Anschlag automatisch eine vorprogrammierbare Bendfunktion aus. Der Auto-Bender wirkt wahlweise auf jeden der beiden Oszi´s. Auch die Bend Time (max. 6 Sek.) und die Bend-Richtung, also von unten oder von oben an den angeschlagenen Ton heran, ist programmierbar. Der maximale Auto Bendbereich von einer Oktave ist in 32 Steps gequantelt.
Nicht zu verwechseln mit dem Auto-Bend ist die polyphone Portamentofunktion des DW-8000. Sie bewirkt ebenfalls ein automatisches Detuning der Oszillatoren. In diesem Fall gleitet aber die Tonhöhe von der des zuvor gespielten Tones an die des zuletzt angeschlagenen heran. Die Portamento Time ist regelbar und beträgt maximal 12 Sekunden.
Digital Delay
Das besondere Bonbon am DW-8000 ist ein integriertes Digital Delay. Es ist vom Feinsten und wartet mit so ziemlich allen Features der Kollegen im eigenen Gehäuse auf. Regel und speicherbar sind Delay Time, Feedback, Modulationsfrequenz und -intensität, sowie das Verhältnis Originalsignal zu Effektanteil. Mit der maximalen Delay Time von 512 msec kann man alle für Keyboarder wichtigen Effekte, vom Raumhall bis zum Echo, vom Phasing bis zum Flanging in allen nur erdenklichen Variationen erzielen. Und das ohne tauschen!
Sämtliche Parameter des DW-8000 lassen sich ohne irgendwelche Umschaltpausen oder Nebengeräusche direkt während des Spielens verändern. Auf diese Weise sind mit dem eingebauten Delay für ein reines Keyboard absolut abartige Effekte und Effektänderungen möglich.
Midifeatures
Midi-Channels sind von 1 bis 16 wählbar. Normalerweise arbeitet der DW-8000 im Poly Mode. Der Omni mode lässt sich zu- bzw. abschalten. Dann gibt es noch den Midi Enable Switch. Je nach seiner Stellung verarbeitet der DW-8000 entweder nur die Midi-Note-lnformationen oder auch andere Midi-lnformationen, bezüglich Modulation, Pitch Bend, Portamento, Pedal und Programmwechsel, sowie System Exclusive Daten.
In und Outs
Zu den Inputs Outputs auf der Rückseite: Zwei getrennte Outs für Left- und Right Signal, einer davon ist zusätzlich der Mono Out (Bild 6). Der Pegel ist in zwei Stufen (high und 10w) schaltbar. Daneben ein Stereo-Headphone-Jack, der Jack für das Volumenpedal und zwei Klinkenbuchsen für Portamento und Programm-UpFootswitch. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Jacks (Standardklinke 6.3mm), sind die Tape In und Outputs des Tapememories mit 3.5 mm Klinken Jacks bestückt.
Sehr sinnvoll: Ein Empfindlichkeitsschalter, mit dem das Ausgangssignal des Taperecorders der Eingangsempfindlichkeit des DW-8000 angepasst werden kann. Leider nur in zwei Stufen, aber immer noch besser als gar keine Regelmöglichkeit. Daneben ein Tape Enable Switch, der das Tapememory einfach abschaltet. Und, schließlich der obligatorische Write Enable Switch und die drei Midi-Buchsen (In, Out und Thru).
Zusammenfassung
Der DW-8000 füllt die Soundlücke zwischen Analog-, FM- und PD-Sounds sehr gut. Die Sounds im Testgerät waren zwar noch nicht die später serienmäßig mitgelieferten, zeigten jedoch bereits, dass man mit dem Keyboard, nicht zuletzt auch Dank des eingebauten Delays, in ganz neue Sound-Dimensionen vorstoßen kann. Sehr klare und saubere Digital Sounds, herrliche Orgel, schöne Bläser, und gute Flutes dürften die Domäne des DW-8000 sein. Überhaupt finde ich die Idee, ein Delay in ein Keyboard zu integrieren, zukunftsweisend. Das spart Geräte auf der Bühne, zusätzliche Umschaltungen, und Midikeyboardern einen Track des Midi-Recorders mit den Programmwechsel-Informationen für das Midi-Delay. Der DW-8000 kostet zirka 3500,- DM. Mit ihm hat Korg nun endlich eine prächtige Alternative zu den gängigen Konkurrenten dieser Preisklasse auf den Markt gebracht. Warten wir, wer als Erster auf die Herausforderung pariert!
erschienen in Soundcheck September, 1985 von Richard Aicher
Was ist ein Operator? Hinter Schreckgespenst von Namen verbirgt sich eigentlich etwas ganz Einfaches. Ein Generator, dessen Amplitude mit Hüllkurvengenerator regelbar ist. Der digitale Sinusgenerator hat zwei Steuereingänge, einen für die Tonhöheneinstellung und einen zweiten zur Frequenz-Modulation.
Jeweils vier solcher Operatoren beim DX-21 eine Stimme. Die FM-Sounds entstehen durch unterschiedliche Verknüpfung dieser Operatoren.
Jeder Operator erzeugt eine Sinusschwingung, die sich auf den Tonausgang des DX 21 oder auf den Modulationseingang eines anderes Operators legen läßt. Im ersten Fall hört man den Sinuston. Im zweiten Fall wird die Schwingungsform des modulierten Sinusgenerators geändert. Es entstehen mehr oder weniger komplexe Verknüpfungsformen, die klanglich gar nichts m dem unmodulierten Sinusklang am Hut haben: Eben die DX-Sounds. Die Operatoren kann man auf verschiedene Weise verknüpfen oder auf den Ausgang legen, Man nennt die verschiedenen Verknüpfungsformen Algorithmen.
Und da wir jetzt schon bei Begriff hier gleich die nächsten: Carrier (Träger) und Modulator. Operatoren, deren Kurvenform direkt auf den Output des Keyboards wirken, heißen Carrier. Operatoren, die auf den Modulationseingang eines anderen Operators wirken, nennt man Modulatoren. Es gibt theoretisch sehr viele Möglichkeiten vier Operatoren entsprechend auf verschiedene Weise zu verknüpfen. Wie wir sehen, wirkt sich die spezifische Art der Verknüpfung in ganz bestimmter Weise entstehende Gesamtschwingung, sprich den Sound, aus. Der DX-21 bietet acht besonders sinnvolle Verknüpfungsformen der vier Operatoren. Diese Anordnung der vier Operatoren in diesen acht Algorithmen ist auf dem Panel des DX-21 schematisch abgebildet. Die Bildchen stellen Klangschaltpläne dar und ermöglichen einige grundlegende Aussagen über den Effekt bestimmter Parameteränderungen. Operatoren, die als Träger wirken, stehen am unteren Ende des Bildchens. Ihre Schwingungen hört man.
Der Algorithmus Nr. 8 zum Beispiel schaltet alle vier Operatoren direkt auf den Tonausgang des DX-21. Kein Operator moduliert in diesem Algorithmus einer anderen. Wir haben vier Carrier und keinen Modulator. Der Effekt: Sie klingen allen nach Sinus. Der entsprechende Klang ähnelt einer vierchörigen Pfeifenorgel. Jeder angeschlagene ton besteht aus vier Sinusschwingungen, die auf beliebige Tonhöhe gestimmt werden können. Jede Änderung ener Carrier-Hüllkurve wirkt sich auf den Lautstärkenverlauf des Klanges aus. Jede Carrier-Frequenzänderung hört man tatsächlich als Änderung einer Tonhöhe.
Betrachten wir Algorithmus Nr. 7. Hier stehen drei Carrier am unteren Bildrand. Der ganz rechts stehende wird vom darübergezeichneten Modulator moduliert. Der Gesamtklang besteht aus einem Gemisch von drei verschiedenen Schwingungen. Die beiden nichtmodulierten Carrier produzieren sinusschwingungen bestzimmter tonhöhe. Der modulierte Carrier Nr. 3 produziert jedoch eine sehr viel komplexere Schwingungsform. Der zugehörige Sound hat nichts mehr mit dem ursprünglichen sinus dieses Operators im unmodulierten Zustand zu tun. Er wurde frequenzmoduliert. Operator Nr. 4, der Modulator, produziert schließlich gar keinen eigenen hörbaren Sound. Wir hören lediglich seine Wirkung. Die besteht in der Veränderung der Schwingungsorm des zugehörigen Trägers.
Was passiert, wenn man die Hüllkurven der Operatoren in diesem Algorithmus verändert? Jede Abänderung einer der Carrier-Hüllkurven wirkt sich wieder auf den zugehörigen Lautstärkenverlauf aus. Ändert man jedoch die Hüllkurven eines als Modulator wirkenden Operators, hat dies nicht eine Lautstärkenänderung sondern eine Klangänderung des modulierten Operators zur Folge.
Gleiches gilt für die Tonhöhe. Ändert man die Pitch eines Modulators, ändert sich der Klang des zugehörigen Carriers. Ändert man jedoch die Pitch eines Carriers, vernimmt man tatsächlich eine Tonhöhenänderung. Gerade bei Algorithmus Nr. 7 kann man Besagtes leicht selbst austesten. Dazu ändert man abwechselnd Pitch- und Hüllkurveneinstellung der vier Operatoren und hört was passiert.
Modulatoren können nochmals moduliert werden. In diesem Fall werden die Verhältnisse bereits dehr komplex und die Auswirkungen einer Parameteränderung auf den Klang beinahe nicht mehr theoretisch vorhersagbar. Es entstehen sehr komplexe Modulatiionsschwingungen – Bells, Gongs und Crashsounds.
Betrachtet man zum Beispeil Algorithmus Nr. 1. wir haben hier nur noch einen Carrier, der die Tonhöhe bestimmt und dessen zugehörige Envelope sich als Lautstärkenhüllkurve auswirkt. Operator Nr. 4 moduliert Operator Nr. 3, die entstehende Schwingung moduliert Operator Nr. 2 und dieser nun dendlich den als Carrier wirkenden Operator Nr. 1. Ganz schön komplex, oder?