Vita – Bio – Lebenslauf Richard Aicher

Vita Richard Aicher

2024
* Live Music Produktionen im Studio in Zeil am Main

2023
* Live Music Produktionen im Studio in Zeil am Main

2022
* „Klangwelt“ Vinyl-Schallplatten Release von WELTKLANG
* „Weg von Europa“ Vinyl-Schallplatten Release von WELTKLANG
* Electronic Live Music Produktion im Studio in Zeil am Main

2020-2022
* Live Music Produktionen im Studio in Zeil am Main

2019
* „ZX81 in Concert Release: WELTKLANG Vinyl
* Live E-WAVES-Festival, Zeil Capitol Theater WELTKLANG Live in Concert
* Live Ambient Waves Festival WELTKLANG Live in Concert auf dem in München, Nazareth-Kirche
* Richard Aicher Live in Concert auf dem Ambient Waves Festival in München, Nazareth-Kirche

2018
* „Shorts ATTACK Fernweh“ WELTKLANG Live in Concert im Capitol Theater in Zeil

2017
* Umzug von München nach Zeil am Main, Aufbau neues Studio für Elektronische Musik
* „VIRTUAL SKYSCAPER CD-Veröffentlichung

2015
* „ORCHESTRAL MACHINES CD-Veröffentlichung
* Digital Analog 2015 – WELTKLANG MOVING ELECTRONICS – Event

2014
* „Bewusst der Rechte und Pflichten“ Videocomposing, Photos & Musik zu „Bewusst der Rechte und Pflichten“, Idee: Katharina Goldyn
* WELTKLANG Live in Concert auf dem Festival „Digital Analog“ im Gasteig Kulturzentrum München

2013
* „BassArt-Festival“
KLANGWANDERUNG WELTKLANG im Kulturzentrum am Gasteig, München
* „HIMMELSSTUERMER REITER DES LICHTS“ Uraufführung: Video- ,Goldyn & Aicher im „Salon Chez Goldyn“. Vortrag Prof.Dr. Andreas Kühne und Prof. Dr. Neil Donahue, New York Universität, Künstlerhof, München

2012
* WELTKLANG KLANGWANDERUNG im Rahmen „GASTEIG ELEMENTS“. Kulturzentrum am Gasteig
* BÖSES ERWACHEN. Klangwanderung Richard Aicher mit Audio-/Videoinstallation gegen Atom – Erstpräsentation Kunstsalon Goldyn
* „IM BETT – NEUER MENSCH“ Videofilm und Musik sowie Präsentation mit Klang-Event mit Katharina Goldyn
* Bluecubes meet PinkMosaics“, „BrassGrass OneDay“, „Digital Mandalas“, Videos & Musik
* „NELES LUGAGGE“ Video mit Fotografien von Richard Aicher zur Kunstkoffer-Gasteig Installation der Künstlerin Nele Ströbel im Gasteig München im Auftrag Gasteig Betriebs GmbH. Video-Präsentation in der Eingangshalle Gasteig
* „REMEMBER GASTEIG Video mit Photos des Gasteig Kulturzentrums & Musik von Richard Aicher. Präsentation auf 40qm Leinwand im Hof des GASTEIG München und im Fojer des Celibidache Forums
* BRASS GRASS. „Circuit Bending meets Ipad. Video „Paperworld“ Präsentation mit Live-Circuit-Bending-Konzert im Rahmen Gasteig Events im Gasteig München
* „PAPERWORLD“. Video & Musik.
* WELTKLANG KLANGWANDERUNG – München Gasteig Kulturzentrum.

2005-2011
Freelance Grafik-Design für BestService
. Erstellung der gesamten BestService GrafikDesigns, Inserate, Flyer, Booklets, CD/DVD-Verpackungen, Produktkartons. Beispiele

2011
* Video & Photos & Musik zum Projekt „IM BETT EIN NEUER MENSCH“. Idee: Katharina Goldyn.
* Video & Photos & Musik, „Gasteig OUTSIDE“. Erstaufführung im Kulturzentrum am Gasteig zum Event „Microcosmos Gasteig“
* „UNSHARP“ CD-Veröffentlichung Richard Aicher
* Aufbau Fotostudio „AICHER-PHOTOS in Karlsfeld*

1985 – 2011
* Freelance Grafik-Design für BestService.
Erstellung der gesamten BestService Grafik-Designs, Inserate, Flyer, Booklets, CD/DVD-Verpackungen, Produktkartons

2010
* „200 DOORS“.
Video & Musik. Uraufführung im Rahmen der Eröffnung des GOV-Gasteig-Open-Video-Festivals München
* Aufbau Studio – Electronic Music in Karlsfeld

2009
* SKYSCRAPER SERIES & DOORS WORLDWIDE – Foto-Grafische Arbeiten

2007
* „TROLLS“ CD-Veröffentlichung Weltklang

2006
* „RED&BLUE“
CD-Veröffentlichung Richard Aicher

2005
* „STABIL-LABIL-INSTABIL“. Klanginstallation mit Live Circuit Bending Konzert. Hochschule für Theater&Musik, München, Reaktorhalle
* „4 Jahre Kultfabrik“ WELTKLANG MOVING: Klangwanderung
* MOVING IN A WHITE BOX“ – KLANGBESTRAHLUNG Vernissage „All about Domaqk“, München Galerie
* „Circuit Bending“ Intensive Beschäftigung mit , Bau verschiedener CircuitBentInstruments und Konzerte

2004
* „WATERWORLD“ Klanginstallation & Klangwanderung in der Orangerie München
* „ZKMAX“ – München für Symposium„The art of mobile Experience“ WELTKLANG MOVING ELECTRONIC . ZKMax Eine Kooperation des ZKM – Karlsruhe und des Kulturreferates München
* „DURCH DIE STADT 2“ Weltklang Moving Electronic Klangwanderung: zur „Langen Nacht der Musik 2004“
* „IN THE SUB“ Weltklang Electronic Music Koncert in der Tiefgarage des Kulturzentrums am Gasteig, München
* „MULTIKULTI“ Klanginstallation & Klangwanderung für „Echtzeithalle e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München
* „STELENPARK“ Klanginstallation. Präsentation für „Echtzeithalle e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München

2003
* „BLACK CONTOURES“ CD-Veröffentlichung
* „ZU FUß – AUTO STEHT“ – Weltklang Klangwanderung, München – Street Live Festival für Green City
* „SPAM MUSIC“ Klanginstallation mit WEB-Vernissage
* „KMUSIK“ Klanginstallation mit WEB-Vernissage:
* „WELTKLANG LIVE ON AIR“ Sendung über Weltklang Electronic Music in Radio Tinitusstadl
* „YELLOW BOXES IN A PARK“ Weltklang Klangwanderungen: zur Eröffnung der Ausstellung „20 Jahre Westpark München“ für Stadt München – Baureferat & Kulturreferat
* „WELTKLANG-KLANGWANDERUNGEN ON AIR“. Sendung Radio LORA München“
* „DURCH DIE STADT 1“. Weltklang Moving Events & Klangwanderung für „Lange Nacht der Musik“ – Feldherrnhalle – Odeonsplatz – Stachus City München
* „NO WAR“ Weltklang Klangwanderung Gasteig, München
* „4 RADIO LORA“ Klangwanderung mit Live-Mitschnitt und Interview für Radio Lora. Maximilianspassage , München
* „MOVING IN A REACTOR“ + Materialausgabe. Moving Electronics für Echtzeithalle in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München
* „NO COMMENT – COFFE IN CAMP DAVID“ SoundInstallation & Moving Event – Richard Aicher – Part of „Materialausgabe“
* „MOVING IN A PHILHARMONIC HALL“. Weltklang & Bob Ross BläserEnsemble – München, Kulturzentrum am Gasteig, Philharmonie
* Weltklang Moving at the Prinzregententheater mit Bob Ross Blechschaden BläserEnsemble – München, Prinzregententheater
* „WELTKLANG ON AIR“ Radio Spinning Wheels (Münster). Spinning Wheels a radioshow dedicated to electronic music
* Austtellung Fotografische Arbeiten und Klanginstallation im Bürgerhaus Karlsfeld „DIGITAL TOTEMS“

2003-Today
DOORS WORLDWIDE
– Meine Fotografische Türensammlung & Literatursammlung zum Thema Türen – Doors zirka 30.000 Türen-Fotografien aus aller Welt

2002
* „SUBWAY to TUBE“ Weltklang Moving Event at the T.U.B.E . Live-Konzert für Kulturreferat München zusammen mit Dieter Döpfer, dem „Deutschen Moog“
* „MOVING TURNOVER & FUNKY KITCHEN“ Weltklang Moving Live in Concert
* „INSIDE OUT“ Weltklang Moving Events: – München Olympiapark & München Maximiliansforum
* „IN FRONT OF ICE & WATER“ Weltklang Moving Events: – München Olympiapark
* „WORLD NOIZE RUNNERS und RUNNING EAR“ Idee und Bau der . Ferngesteuerte Lautsprecherwägen und eines ferngesteuert fahrbaren Kunstkopfmikrofons zum Einsatz auf den Klangwanderungen

2000
„BABLE“
CD-Veröffentlichung Weltklang

1997
„GREEN SILVER“ Veröffentlichung CD Richard Aicher
* Photografische Arbeiten: „VIRTUAL SKY SCRAPER SERIES“ & „NEVER WORKING MACHINES“

1992
* „CIRCLES“
CD Veröffentlichung Richard Aicher:

1990
“ 1.000.000 COMMODORE 64″
* Weltklang II (Richard Aicher + Mathias Henke) IN CONCERT FOR Commodore Computer . BMW-Museum München – für Commodore Computer PresseEvent zum 1 Millionsten Commodore 64 Verkauf
* WELTKLANG II Live at Gasteig“ (Richard Aicher + Mathias Henke) CONCERT im Kulturzentrum am Gasteig München
* Richard Aicher gründet WELTKLANG II. (zusammen mit Thomas Henke).

1988:
* „PALMENHAUS & BLACKBOX“ Veröffentlichung CD Weltklang

1980 – 1990.
* Arbeiten als Autor mit Veröffentlichung von zirka 350 Features und Artikeln von Richard Aicher als Autor für Computer&Musik in allen wichtigen Deutsch- & Englischsprachigen Fachzeitschriften zum Thema Musik & Computer.

1987:
* „PERRY RHODAN FESTIVAL“ Weltklang Live in CONCERT: PERRY RHODAN FESTIVAL auf der int. Buchmesse Frankfurt

1985
„MIDI-PRAXISBUCH“
* Veröffentlichung des 2. Buches von Richard Aicher im Signum-Medien-Verlag „MIDI-PRAXISBUCH“. Dieses Buch wurde zum Standardwerk im Bereich „Musik mit Computer“ im deutschsprachigen Bereich und stand auf Platz 1 in der Fachbuchbestsellerliste Österreich.
* „GASTEIG MUNICH OPENING“ Veröffentlichung CD Weltklang
* „VHS OPENING WELTKLANG Live in Konzert“ – VHS-Eröffnung im Gasteig. WELTKLANG KONZERTE zusammen mit Herbert W.Francke (Computergrafik) zur Eröffnung der Volkshochschule München im noch nicht Eröffneten Gasteig
* „SYNTHESIZERMUSICFESTIVAL Braunschweig“ WELTKLANG Live in Konzert: – Neue Akademie Braunschweig
* „GASTEIG OPENING“ WELTKLANG LIVE zur Eröffnung des Kulturzentrums Gasteig München – Glashalle

1983
„MUSIK AUS DEM CHIP“ Veröffentlichung des 1.Buches von Richard Aicher im Wilhelm-Heyne-Verlag:

1982:
* ZX81 IN CONCERT Veröffentlichung Tape Weltklang: (Auftragsproduktion für FA. SINCLAIR COMPUTER), später als Vinyl erschienen
* Gründung AMAZONAS RECORDING STUDIOS zusammen mit TOM HACKL & ANDEREAS MERZ‘
* WELTKLANG ELECTRONIC MUSIC ON TOUR 82.
* Konzerttour durch Deutschland
* Weltklang Live Concert „ROTHOF“ zusammen mit Aluplastiken des Künstlers B.W.Schmidt-Pfeil

1982:
Studium SITAR
bei Al Gromer Khan München

1981:
“ WEG VON EUROPA“
– Veröffentlichung Tape Weltklang

1980:
„KLANGWELT“
– Veröffentlichung Tape Weltklang – später als Vinyl erschienen

1978:
Gründung ElectronicMusicFormation WELTKLANG zusammen mit Andreas Merz

1974:
GITARRERO
– Als Gitarrist in verschiedenen Münchner Musikgruppen.

1973:
Studium Klassische Gitarre
bei Konzertgitarrist Alexc Andryscak, München

1972:
„JOYFUL FAREWELL“
Gründung Rockgruppe mit Günther Sigl (heute Spider Murphy Gang), Fritz Haberstumpf (R.I.P)…..

Abitur – danach Studium Chemie an der LMU München

geboren in München am 21.März

„Was bleibt ist nur die Erinnerung“ – Fotos und Video für 25 Jahre Gasteig München von Richard Aicher – 2011

1978 wurde der ersten Spatenstich für das Gasteig gemacht. Am 10. November 1985 wurde der Gasteig schließlich nach zahlreichen Problemen mit einem Konzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von Sergiu Celibidache eröffnet.
Am 10. November 2011 ist der Gasteig 25 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum spielten die Münchner Philharmoniker. Die Jubiläumssaison ging bis Juli 2011 – es gratulierten 25 Künstler mit Lesungen, Modenschauen oder Konzerten.

Brass Grass – One Day – Circuit Bending meets Ipad, Iphone and more, Richard Aicher in Concert – Klangperformance – Gasteig München, 2011

21.7.2011

Kulturzentrum am Gasteig München
Samstag 23. Juli und Sonntag 24.Juli 2011
mit einer Klangwanderung von Weltklang Moving Electronics (Richard Aicher & Andreas Merz)

Introduction to Circuit Bending by Richard Aicher

Circuit Bending & Bend Art by Richard Aicher
auf dem Montagsgespräch in der Hochschule für Musik, München

22.Juni 2005

“Open a Gameboy, tinker with its electronic guts, plug the re-engineered result into a Speak & Spell, duct tape it all together, sprinkle liberally with glitter, hook it up to an and let the good times roll.”

Ziel ist hierbei, die enthaltenen elektronischen Regelkreise in labile und instabile Zustände zu versetzen, in denen sie dann, beraubt ihrer vom Entwickler implementierten Stabilität, übergehend zu labilen und instabilen Zuständen, zu neuen „Instrumenten“ werden und ursprünglich nicht vorhergesehene bzw. nicht vorhersehbare Geräusche und Klangmuster von sich geben, die vorzüglich als individuelles Klangmaterial einsetzbar sind.

Der Begriff Circuit Bending beschreibt eine neue Bewegung innerhalb der Klangkunst und genießt in den USA bereits Kult-Status. Der Begriff wurde 1992 vom Multimedia-Künstler Quabais Reed Ghazala geprägt, um eine eher intuitive als zielgerichtete Vorgehensweise zur Modifikation elektronischer Klangerzeuger zu beschreiben. Einfache Synthesizer, klingendes Spielzeug oder sonstige elektronische Helferlein, wie z.B. der Taschenübersetzer „Speak&Spell“ von Texas Instruments, werden dabei Opfer der manipulierenden künstlerischen Aktionen. Diese Manipulationen werden entweder vor oder virtuos direkt während der Aufführung vorgenommen. Performances mit Lötkolben am laufenden geöffneten Gerät – angeschlossen an Verstärker wird das klangliche Ergebnis dem Publikum präsentiert. Mit der „Bend 2004“ wurde im letzten Jahr in New York das erste Festival und Symposium zum Thema abgehalten. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Suche nach neuen Klängen treibende Motivation der Kunstschaffenden ist: Hier geht es um die Brechung vermuteter von Industrie und Wirtschaft vorgegebener Handlungs- und Verwendungsmuster durch unabhängige, subversiv handelnde Künstler. Verwendete Ausdrücke wie z.B. „Bending Targets“ also „zu beugende Ziele“ als Bezeichnung des gerade modifizierten Gerätes veranschaulichen diese kämpferische Haltung.er Begriff Circuit Bending beschreibt eine neue Bewegung innerhalb der Klangkunst und genießt in den USA bereits Kult-Status. Der Begriff wurde 1992 vom Multimedia-Künstler Quabais Reed Ghazala geprägt, um eine eher intuitive als zielgerichtete Vorgehensweise zur Modifikation elektronischer Klangerzeuger zu beschreiben. Einfache Synthesizer, klingendes Spielzeug oder sonstige elektronische Helferlein, wie z.B. der Taschenübersetzer „Speak&Spell“ von Texas Instruments, werden dabei Opfer der manipulierenden künstlerischen Aktionen. Diese Manipulationen werden entweder vor oder virtuos direkt während der Aufführung vorgenommen. Performances mit Lötkolben am laufenden geöffneten Gerät – angeschlossen an Verstärker wird das klangliche Ergebnis dem Publikum präsentiert. Mit der „Bend 2004“ wurde im letzten Jahr in New York das erste Festival und Symposium zum Thema abgehalten. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Suche nach neuen Klängen treibende Motivation der Kunstschaffenden ist: Hier geht es um die Brechung vermuteter von Industrie und Wirtschaft vorgegebener Handlungs- und Verwendungsmuster durch unabhängige, subversiv handelnde Künstler. Verwendete Ausdrücke wie z.B. „Bending Targets“ also „zu beugende Ziele“ als Bezeichnung des gerade modifizierten Gerätes veranschaulichen diese kämpferische Haltung.

Die Kunst des Benders besteht darin, in möglichst chaotischer Vorgehensweise Kurzschlüsse auf den Platinen zu produzieren, Bauteile zu Entfernen sowie zusätzliche neue einzubauen und das alles nach der Methode von Zufall und Irrtum. Elektronisches Grundwissen ist als eine von Wissen und Denken bestimmte Methode verpönt. Das heisst: Jeder kann Circuit Bender sein!

Im Laufe der Zeit fand ich im Circuit Bending mehr und mehr Parallelen zu den Techniken und Ideen, die ich zur Erstellung meiner Arbeiten im Bereich Digital Art und Digital Sound entwickelte und nutze. Dabei setze ich als klangliches bzw. bildnerisches Ausgangsmaterial oft im Web oder im täglichem Leben vorgefundene Bild-, Text- und Klangfragmente ein, die dann, nach Durchlaufen verschiedenster „Bending-Prozesse“, bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, neues Ausgangsmaterial ergeben. Diese Vorgehensweise nenne ich seither „BEND ART“.

In diesem Montagsgespräch stelle ich die geschichtliche Entwicklung des Circuit Bendings vor, erläutere was man als „Bender“ alles benötigt und gehe auf die wichtigsten „Chaos-Bending-Techniken“ ein. An einigen meiner Bent Instruments hören wir schliesslich wie Bending klingt und werden versuchen, ein Gerät live vor Ort zu Benden. Abschliessend Beispeile meiner „Bend Art“

Richard Aicher, 22.5.2005

Vita Richard Aicher

1965-1972 verschiedene Bandprojekte als Gitarrist
1968-1976: Studium Chemie an der LMU München, sowie Ausbildung in klassischer Gitarre bei Alex Andryszak und Sitar bei Al Gromer Khan.
Seit 1976 bis Heute: Elektronische Musik Live und im Studio – Solo sowie in verschiedenen Bandprojekten.
Seit 1978 bis Heute: Konzerte und Studioproduktionen zusammen mit Andreas Merz als Elektronik Musik Formation „Weltklang“.
1980-1983: Selbstbau mehrerer Analog Synthesizer Systeme und des legendären Computers Sinclair ZX81 sowie Entwicklung und Vertrieb der weltweit ersten „Speichererweiterung“ für Synthesizer.
1983-1993 Freiberuflicher Journalist und Autor vieler hundert Beiträge in allen wichtigen Musik- und Computerzeitschriften zum Thema Musiksoftware, Synthesizer- & MIDI-Technik sowie viele Workshops und Seminare.
1985-1989 Autor der Bücher „Da steckt Musik drin (Wilhelm Heyne Verlag)“ und der ersten „MIDI-Bibel“ des deutschsprachigen Raums „Das MIDI-Praxisbuch“ (Signum Medien Verlag)“ und Herausgeber der Musik&Computer-Buchreihe des Signum Medien Verlags
1980-Heute: Veröffentlichung von insgesamt sechs Solo-CDs und sieben CDs mit „Weltklang Electronic Music“, sowie Mitwirkung an verschiedenen anderen CD-Projekten
Seit 1993 Arbeiten als freiberuflicher Grafik- / Web- & Foto-Designer
Seit 1998 „Moving Electronics Projekt“ mit Weltklang Electronic Music sowie diverse Klanginstallationen (u.a. Materialausgabe)
Seit 2002: Kompositionen für das eigene computergesteuerte 16+24-Kanal-Audio-Wiedergabesystem sowie bewegliche Audiosysteme.
Seit 2005 im Circuit Bending Fieber!

MIDIPRAXISBUCH von Richard Aicher, 1987 – Einleitung

Gedanken im Jahr 2024

Es ist fast 40 Jahre her, dass ich dieses Buch geschrieben habe. In dieser Zeit gab es noch kein Handy wo wie wir das heute kennen, das erste flächendeckende Mobilfunknetz, das D-Netz kam erst Ende der 80erJahre und machte kleinere portable Telefone möglich. Es gab auch noch kein Internet so wie wir das heute kennen. Das www.xxxx.xy kam erst ein paar Jahre später. Es gab nur wenig Informationsmöglichkeiten, kein WhatsUp, kein Google, keine Email. Daten wurden mit einem MODEM über die Telefonleitung übertragen und MIDI war gerade aus der Taufe gehoben worden. Wenn ich heute das Manuskript wieder durchlese, kommt mir manchmal das Schmunzeln, vieles sieht man heute ganz anders als damals.

Vieles würde ich heute anders schreiben, als damals. Aber die Zeiten haben sich eben total geändert….. Trotzdem, einige Gedanken von damals sind heute wieder aktuell nur in anderem Kontext. Der Streit damals ging bei vielen Musikern um MIDI ja oder nein, die Angst, dass MIDI die gesamte Studioszene verändern, sogar kaputt machen könnte. Das erleben wir heute mit Künstlicher Intelligenz. Die Angst und die Freude, die einen glauben die Welt geht jetzt unter an KI, andere freuen sich, dass neue Möglichkeiten auch im grafischen und musikalischen Bereich damit erreichbar sind. Sicher KI wird viel mehr ändern als damals MIDI, hoffen wir, dass es insgesamt zum Guten ist.

Richard Aicher 2024


Und jetzt sind wir im Jahr 1987:


Zur Einstimmung

Computer waren mittlerweile billig geworden. Für knappe dreihundert Mark bekam man bereits einen Bausatz des Sinclair Spectrums. Klar, daß wir in unserer Elektronikband mit diesen Dingern experimentierten. Wir hatten damals die Schränke voll mit diversen Synthesizermodulen, Sequenzern, Verteilern, Oszillographen, Equalizern und all den tausend Elektronikschaltungen, ohne die kein interessanter Elektronikklang zustande kam. Und all dies wurde zentral von zwei kleinen Mikrocomputern gesteuert: einem Commodore 4020 und einem Sinclair ZX81. Ein findiger Ingenieur aus München hatte das Wunder vollbracht: Er hatte in vielen Stunden Kopf- und Lötarbeit die nötige Steuersoftware entwickelt und mit Bergen von Transistoren, Widerständen und sonstigen Bauteilen unsere Analogsynthesizer mit den Computern zu einem funktionierenden System gekoppelt

Bild: „Unser Ingenieur“ Dieter Döpfer, meist der Retter in der Not! Erfinder der Eurorack-Norm, wird heute oft „der deutsche Moog“ genannt! Bildkomposition Andreas Merz.

. Eines Tages war es soweit: In die Computer ließen sich Toninformationen und Rhythmen einprogrammieren, und die angeschlossenen Synthesizer gaben die einprogrammierten Songs perfekt wieder. Das heißt, meist, aber leider nicht immer, denn das System war komplex und äußerst störanfällig. Ein kleiner Fehler beim Aufbau oder ein gebrochenes Kabel in den 64poligen Verbindungskabeln, die die Elektronikschränke wie Nervenbahnen durchzogen, genügte, und alles kam zum Stillstand.

Bild: Richard Aicher, Tour 1982

Daß das ganze System überhaupt ab und zu funktionierte, war sowieso schon ein kleines Wunder und eigentlich nur der scharfen Elektronikspürnase unseres Technikers zu verdanken. Wir befanden uns damals mitten im Zeitalter der Analogsynthesizer. Analogspannungen gaben den Ton an, Impulse unterschiedlicher Art den Takt. Jeder Hersteller hatte sein eigenes System von tonhöhenbestimmenden Steuerspannungen und klangauslösenden Trigger- beziehungsweise Gate-Impulsen. Normalerweise war es absolut unmöglich, zwei Synthesizer verschiedener Hersteller einfach so zu verbinden; etwa um mit der Klaviatur des einen den Oszillator des zweiten zu spielen. Entweder waren Ihre Klaviaturen nach verschiedenen Verfahren konzipiert, das heißt abgeglichen, oder die Trigger-Impulse paßten nicht zusammen. Der Aufbau eines Musiksystems, bestehend aus mehreren Analogsynthesizern, Analogsequenzern und einem elektronischen Schlagzeug, verlangte vom Musiker viel technisches Verständnis, starke Nerven und nicht z.uletz.t einen dicken Geldbeutel. Kein Wunder, daß nicht viele bereit waren, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Rein synthetisch erzeugte Musik blieb deshalb damals Domäne einiger weniger. Der Rest der Keyboarder hatte einen Synthesizer, vielleicht zwei! In diesem Fall konnten sie dann auf zwei Klaviaturen gleichzeitig spielen, eine mit der linken Hand, die andere mit der rechten bearbeiten. So erzielte man etwas vollere Klänge und interessantere Soundkombinationen als mit einem einzelnen Synthesizer.

Einige wenige Fanatiker hatten noch ein elektronisches Schlagzeug im Equipment und die, die dann noch einen Sequenzer ihr eigen nannten und überdies in der Lage waren, Schlagzeug und Sequenzer in Gleichtakt zu bringen, konnte man an den Händen abzählen. Dieses Wunder funktionierte meist nur, wenn alle Geräte aus demselben Haus, das heißt vom selben Hersteller stammten.

Wie gesagt, hatte man Glück, besaß man zwei Synthesizer, deren Trigger- und Steuerspannungen demselben System gehorchten. Dann konnte man sie direkt koppeln und damit quasi die Zahl der parallel klingenden Oszillatoren vervielfachen. Spielte man nur auf der Klaviatur von Synthesizer Nummer 1, klang Synthesizer Nummer 2 automatisch parallel mit. Das ergab dann für die damaligen Soundgewohnheiten schon ganz interessante Schwebungsklänge. Man darf nicht vergessen, daß zu dieser Zeit Synthesizer meist nur monophon spielbar waren. Kleine Keyboard-Synthesizer besaßen normalerweise maximal drei Oszillatoren, und damit waren die live erzielbaren Möglichkeiten nicht eben gerade bombastisch, zumindest an heutigen Maßstäben gemessen.

Und dann kam der Tag, an dem die Synthesizer die Domäne der Polyphonie zu erobern begannen. Wer jetzt denkt, damit wären die Probleme vorbei gewesen, irrt gewaltig. Alles wurde nur noch komplizierter, denn nun besaßen Keyboards eigene Prozessoren. Und in diesen intelligenten Keyboards wurden die Tasteninformationen folglich nicht mehr analog, das heißt mit entsprechenden analogen Control-Voltages und Trigger-Impulsen an die Oszillatoren übermittelt, sondern mit den Methoden der neuen Digitaltechnik. Computerprogramme, in kleinen Mikrochips im inneren der Keyboards eingebrannt, bestimmten ab sofort die komplexen Abläufe in diesen Synthesizern. Die Sound einstellungen waren damit speicherbar und konnten schnell wieder aufgerufen werden. Außerdem waren die Klaviaturen nun in der Lage, mehrere Anschläge gleichzeitig zu verarbeiten. Man konnte polyphon spielen, zunächst vierstimmig, später acht- und sogar sechzehnstimmig, je nach Synthesizertyp und Bauan. Entsprechend waren die Synthesizer mit sehr viel mehr Oszillatoren, Filtern und Hüllkurvengeneratoren ausgerüstet, und ihre Sounds klangen wesentlich dichter und voller als die der älteren monophonen Kollegen.

Diese Vorteile hatten damals jedoch auch ihren Preis. Die Probleme, die sich einer Koppelung zweier oder mehrerer Synthesizer, beziehungsweise der Ansteuerung eines Synthesizers durch einen Sequenzer in den Weg stellten, waren nicht weniger, sondern im Gegenteil nun noch mehr geworden. Die meisten polyphonen Synthesizer nach digitalem Muster besaßen zunächst keine Schnittstellen mehr zur Außenwelt, und wenn, dann nur ganz firmenspezifische, meist sogar auf bestimmte Geräte zugeschnittene. Gleiches galt genauso uneingeschränkt für die jetzt ebenfalls prozessorgesteuenen Sequenzer und Drum-Machines. Sie arbeiteten mit unterschiedlichen Clocks und Triggern, die sich sowohl nach der Anzahl der je Takt abgegebenen Steuerimpulse wie auch nach deren Form und Spannungshöhe unterschieden. Das Dilemma war da! Der Fortschritt, den die moderne Digitaltechnik zunächst in die Welt der Synthesizer brachte, hatte seinen Preis: Die digitalen Synthesizer, Sequenz er und Drum-Machines waren noch schwieriger, oft überhaupt nicht mehr koppelbar. Die Vielfalt der Standards wuchs, die Geräte waren meist nur noch als einzelne Komponenten einsetzbar.
Selbstverständlich wurde diese Normenvielfalt von sämtlichen Herstellerfirmen kräftig geschürt. Man wollte ja möglichst seine Geräte verkaufen, die Musiker durch die Nichtkompatibilität zu Geräten anderer Hersteller an die eigene Produktlinie binden.
Und genau damals begannen wir mit Computern zu experimentieren. Es mußte doch möglich sein, auch aus digital gesteuerten Komponenten ein komplexes, als Einheit funktionierendes Musiksystem aufzubauen! Und es gelang! Ich wage jedoch heute nicht mehr daran zu denken, wieviele Nächte es gekostet hat, das optimale ‚Equipment zu planen, mit unserem Techniker immer wieder andere mögliche Steuerelektroniken auszutüfteln und auf ihre musikalische Verwenbarkeit hin zu testen, wieviele Kilometer Kabel

Weltklang – 1983 – Palmenhaus, Schloss Nymphenburg, München

Bild: Richard Aicher und Weltklang, live 1983. Zwei kleine Computer und viel Elektronik bestimmten die Szene.

wir in dieser Zeit in den wohnzimmerschrankgroßen, mit Elektronik vollgestopften Holzkästen verlegten, wieviele Verbindungen wir löteten -kurz wieviele Stunden die Schöpfung dieses Musikapparates kostete.
Immerhin, fast ohne es zu bemerken, quasi als Nebeneffekt, war ich mittlerweile vom Musiker zum Fachmann für Fragen des Computereinsatzes in der Musik geworden und recherchierte für einen Münchner Computerzeitschriftenverlag fleißig eine vierzehntägig erscheinende Rubrik zum Thema »Computer und Musik“. .
Ich werde den Tag nie vergessen, an dem ich in der Post eine Schrift mit dem Titel »The Musical Digital Interface“ fand. Ich überflog das Schreiben. Und, ehrlich gesagt, es erschien mir zunächst nicht mehr und nicht weniger interessant als viele Informationen, die so täglich über angeblich umwerfende Neuerungen zum Thema »Computer und Musik“ eingingen. Was das Schreiben auszeichnete: Absender war nicht eine der zahllosen Computerfirmen, sondern eine bekannte Synthesizerfirma.

Richard Aicher – 1986 – München, BMW Museum. Presseparty von Commodore Computer zum 1Millionsten verkauften Commodore 64 in Deutschland

Hätte damals jemand behauptet, diese hier neu angepriesene Technik würde in weniger als drei Jahren nicht nur mein Leben, sondern eine ganze Musikindustrie neu bestimmen, Arbeitsweise und Möglichkeiten unzähliger Musiker verändern und eine völlig neue Form der Aufnahmetechnik schaffen, ich hätte ihm keinen Glauben geschenkt. Und doch, kam es so: Diese neue Technik etablierte sich schneller als irgend jemand erwartet hatte und bildet heute einen unumstößlichen Standard. Midi hatte seinen Sieges zug begonnen.

München, Februar 1987

MY MUSIC

Über mich, als Elektronik Musiker

Richard Aicher ist ein Urgestein der deutschen Elektronik-Musiker Szene. In der Vor-MIDI-Zeit hat er bereits Speichererweiterungen entwickelt und in Synthies gelötet, als Sounds zu speichern, noch eine Novelität war. Als die MIDI Spezifikation veröffentlich wurde,  hat er mit seinem zweiten Buch, “Das MIDI Praxisbuch” das amtliche Kompendium geschrieben. Er ist aber auch als Soundtüftler mit seiner Gruppe Weltklang und den Live-Streams aus seinem Studio vielen ein Begriff. 

Angefangen hat er musikalisch als Gitarrist. Seine Vorliebe für das Schichten und Überlagern von Klängen hat er durch das Spielen der Sitar entdeckt. Das sollte keinen Wundern, denn dies war in den 60er halt so. Die Beatles hatten Indien entdeckt!  Meditation und sphärische Klänge passen einfach gut zusammen. Und das Flirren der Resonanzsaiten war für ihn die Brücke zu den Resonanzen aus mehreren analogen Oszillatoren. Sein erster selbstgebauter Synthesizer war ein Tünker Synthesizer. Hätte eigentlich ein Verstärker werden sollen für die Band. Aber mit etwas selbstgebautem Klänge erzeugen zu können, erschien ihm wesentlich interessanter als mit der Gitarre noch lauter zu spielen. Danach baute er noch zwei der legendären Formant-Synthesizer, „und hängte schliesslich Gitarren, Sitar und das ursprünglich geplante Dasein als Bio-Chemiker an den Nagel.“ 

Seiner Begeisterung für Synthesizer entsprang 1978 zusammen mit Andreas Merz die Electronic Formation WELTKLANG, die musikalisch an Tangerine Dream erinnert, aber mit deutlich rhythmischeren Strukturen. Damals war die Möglichkeit einen Klang zu speichern noch nicht existent. Man musste sich die Einstellungen am analogen Synth auf Papier notieren. Als die ersten Synthesizer mit Klangspeichern auf dem Markt kamen, war dies ein Meilenstein, der es wesentlich leichter machte Synthesizer live einzusetzen. Und Richard Aicher, als Elektronik Tüftler, entwickelte in dieser Zeit die weltweit erste Speichererweiterung für Synthesizer, baute diese in Roland Promars, Roland Jupiter 4, Korg Polysix und die Roland Drummachine TR- 808 ein, die er so für viele Musiker der Studioszene nachrüstete. Wer also heute einen dieser Klassiker gebraucht kauft, hat gute Chancen, dass dieser durch Richards Hände ging. 

Text: Michael Baumgart, ehedem KEYS Chefredakteur


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KLICK!!!!


Wie die Jungfrau zum Kinde

Bei einem seiner Auftritte mit Weltklang im Palmenhaus vom Nymphenburger Schloss, entstand dann die Verbindung zur Redakteurin Manon Baukhage von Markt & Technik. Das Thema Musikeletronik hat damals viele fasziniert und fortan war Richard einem größeren Publikum durch seine Fachartikel wohlbekannt. Wir sprechen hier aber noch von der Vor-MIDI-Ära und neben der Speicherung der Synthesizer Sounds, bestand ein Problem darin, mehrere Synthesizer zu koppeln. 

In dieser Zeit hatte Weltklang eine Tour hinter sich und spielte auf einer Vielzahl von nationalen und internationalen grossen Events. „Besonders im Kopf blieben mir dabei die Konzerte auf einem Perry Rhodan Jubiläums Festival zur Buchmesse in Frankfurt, zur Eröffnung des Gasteig Kulturtempels in München und im BMW-Museum auf einer Presseveranstaltung, zur Feier von einer Million verkaufter C64 Computer in Deutschland. Wir spielten damals mit unserem 5 Tonnen Equipment alles live, ohne Playback und doppelten Boden und entwickelten im eigenen Amazonas-Recording Studio in Dachau einen ganz eigenen Elektronik-Stil, sehr rhythmisch, zum Teil auch mit Gesang.  „Viele Labels und Verlage klopften damals an, um uns an sich zu binden, aber wir wollten unsere Freiheit beibehalten. Gottseidank, sonst hätte es unsere vielen legendären Klangwanderungen (mit Getto-Blastern und Höllensounds durch die Stadt) und die WELTKLANG-Avantgarde-Zeiten nicht gegeben und meine Jahre mit Cicuit Bending (in elektronischen Instrumenten so lange rumlöten bis sie anders klingen) und Klanginstallationen an der Hochschule für Musik und an anderen Orten auch nicht“, sagt Richard. WELTKLANG wurde in den 40 Jahren des Bestehens ein fester Teil der deutschen (Avantgarde) Elektronik Musik Szene, oft auch die Urväter des Techno genannt. Offizieller Bandname war “Weltklang Live Electronic Music”, was von der Zunge rollt wie Musical Instrument Digital Interface. Ihre erste Deutschland Tour haben sie übrigens mit der Unterstützung von Dieter Doepfer durchgezogen. Er war der grosse Retter wenn bei dem grossen Equipment mal wieder was ausfiel und Weltklang bekam immer seine neuesten Entwicklungen zum Test und gab ihm den einen oder anderen Tip für Verbesserungen. Ja, das war genau DER Dieter Doepfer, der später mit dem Eurorack System und unzähligen Modulen einen eigenen Trend im Musikelektronik Markt etabliert hat und heute den Spitznamen „der deutsche Moog“ trägt.  

Heute frönt Richard Aicher in seinem Studio nach wie vor seiner lebenslangen Leidenschaft, der Klangbastelei und der Live-Electronic. Sein Refugium hat er in seinem Studio-Haus aus dem 17.Jahrhundert auf zwei Räume verteilt, in einem das grosse Euro Rack und im zweiten die MIDI-Synths, beide mit jeweils 64 Audiokanälen,  verteilt über vier Behringer X-32 Mixer. In zwei weiteren Räumen ist das nicht minder grosse Fotoequipment untergebracht. Fotografie ist seine zweite Leidenschaft!

Text: Michael Baumgart, ehemals Chefredakteur der Musikzeitschrift „KEYS“


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Richard Aicher und Andreas Merz als WELTKLANG MOVING ELECTRONICS in der Philharmonie im Gasteig München und im Prinzregenten-Theater:


Richard Aicher – Live Electronic Konzert im Capitol Theater in Zeil am Main:

MIDI – Glanz und Elend eines Interfaces, Artikel von Richard Aicher, 1984

MIDI – Glanz und Elend eines Interfaces, Artikel von Richard Aicher für C64er Magazin, 09/1984

Für die meisten Profi-Keyboarder ist der Computer mittlerweile zum unentbehrlichen Begleiter auf den Bühnen der Wert geworden. 1983 haben sich fast alle Synthesizerhersteller auf ein einheitliches Keyboard-Bus-System, das Midi, geeinigt. Seither ist es auch ohne Lötkolben möglich, mehrere Keyboards, Rhythmusmaschinen und Effektgeräte, Takt für Takt synchron, durch einen Song zu jagen. Und wenn man will, nimmt einem der Computer sogar das Spielen ab. Doch war die Einführung dieses Systems auch mit Schwierigkeiten verbunden.

Bild 1. Ein Midi-System live im Einsatz, Manfred Rürup von der Inga Rumpf Band. Ich traf Manfred Rürup im ehemaling PN-Hithouse in einem Keller in der Schwabinger Leopoldstrasse zu einem Interview, bzw. gab er mir Informationen zum Stand der Softwareentwicklung im Hause Steinberg. Dieses Foto mit seinem SX-64 entstand dort bei seinem Auftritt 1984. Wir hatten uns dort verabredet, da mit die ersten Inserate von Steinberg auffielen, die damals in den Musikzeitschriften auftauchten.