Yamaha DX-21

Yamaha DX-21

Test von Richard Aicher. Veröffentlicht in Soundcheck, September 1985

Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Big Brother wurde mittlerweile zum Wunderkind, und der unmittelbare Vorgänger ist gestorben. Klar, daß Yamaha seinem jüngsten Sproß, dem DX-2l deshalb einige Bonbons mit auf den Weg geben mußte.

Optisch sieht er, verglichen mit seinen Blutsverwandten, etwas schmalbrüstig aus. Mehr Mmi denn Keyboard. Dafür übertrumpft er mit einigen Features sogar besagten Bruder, den DX-7. Zum Beispiel mit den 128 internen Sounds, oder dem echten Split und Dual Mode. Trotzdem orientiert sich der DX-21 eher an den Möglichkeiten des DX-9 als denen des DX-7.

AKAI AX 80 Test von Richard Aicher, 1985

AKAI AX 80 Test von Richard Aicher in SoundCheck 03/1985

Langsam wundert nichts mehr. Die Musikindustrie stellt eigene Computer her, warum sollen also nicht auch die Hi-Fi-Bosse ins Musikgeschäft einsteigen? Natürlich geht das alles nicht so schnell. Bereits zur letztjährigen Messe in Frankfurt machte Akai mit seinem Micro Studio, das auch ein Keyboard im Programm hatte, Furore. Dann pas- sierte lange nichts, bis jetzt die ersten Gerätes tatsächlich auf dem Markt erschienen. Zwar nicht alle einige hatte man inzwischen wieder eingestampft, offensichtlich wollte man in Frankfurt erst einmal die Lage testen, aber zumindest der AX-80 Synthesizer und die Recording-Unit MG 1212. Letztere ist ein 12-Kanal-Mixer mit integrierter 1/2 Zoll Cassetten-Aufnahme-Maschine und Auto-Locator, über die wir schon in der Februar-Ausgabe berichteten. Gleich vorneweg, zur Messe ’85 wird Akai voraussichtlich eine weite Sound-erzeugende Einheit vorstellen: eine MIDI-kompatible, digitale Sampling Unit in 19“ Gehäuse zum Knüllerpreis. Doch zurück zum Testgegenstand dem AX-80.

Das Display
Die Denkweise der Akai-Techni-ker in Hi-Fi Bahnen zeigt sich sofort nach dem Einschalten des Geräts. Warum sollte man mit LED-Säulen nur Mixer-Level übersichtlich darstellen können? Gedacht, getan. Sie entwickelten ein Synthi-Parame- ter-Display, das es in sich hat.
Der AX-80 ist mit einem riesigen Display ausgestattet. Jeder Parameter ist durch eine LED-Säule, dessen Höhe dem entsprechenden Wert entspricht, im Display vertreten. Das Display besteht efns 5 Gruppen. Je eine für die Darstellung der Parameter von VCO1, VCO2, VCF, LFO und VCA. Für Genauigkeits-Fanatiker, denen die Auflösung des Displays nicht genügt, wird überdies der jeweils gerade editierte Wert zusätzlich numerisch dargestellt. Ein orangefarbener, kleiner, waagerechter Balken markiert jeweils, wie ein Cursor am Computer, den gerade editierten Wert am unteren Ende der Säule. Dieses System macht das Programmieren recht übersichtlich. Man hat also endlich wieder einmmal schon vom Ansehen der Parameter her eine ungefähre Vorstellung des Sounds, so wie man das früher bei den ganzen analogen Geräten gewöhnt war.
Eine weitere dreistellige LEDAnzeige zeigt die Programmnummer des angewählten Sounds. Im Edit- Mode wechselt diese Anzeige in die Nummer des angewählten Parameters. Gut gemeint, aber sehr unpraktisch. Nach längerem Soundbasteln weiß man nämlich nicht mehr, auf welcher Programmnummer der Sound ursprünglich angelegt war. Man muß sich dann entscheiden: Entweder man vergißt der langen Arbeit Mühe wieder, oder man versucht sich stark zu erinnern, legt den Sound auf die wieder eingefallene Nummer – und hat dann entweder Glück gehabt oder einen anderen Sound überschrieben. Die Anzeige der Parameternummern in numerischer Form ist eh ein überflüssiger Gag, da der orange Balken dasselbe viel besser


Doch sollte es nicht allzu schiewerig für die Akai-Techniker sein, die numerische Parameter-Anzeige wegzulassen. Über 32 Folienschalter (wie man sie vom Chroma her kennt), die direkt unterhalb der entsprechenden LED-Säulen liegen, wählt man sowohl die Programme an, als die Parameter, die man zu ändern wünscht. Im Edit-Mode ändert man die Parameterwerte entweder über den grossen Drehregler durch Hoch-oder Runterfahren oder Step by Step durch Drücken des Up bzw. Down Switches.

DAS KEYBOARD
Der AX-80 ist mit einem 8-stimmig polyphonen, 5-Oktaven C-C Keyboard ausgerüstet. Wie üblich in dieser Preisklasse sind die Tasten aus Plastik, der Anschlag weich. Es registriert und verarbeitet die Anschlagdynamik, Filter, DCA oder auch beides zusammen kann man so durch die Stärke (Geschwindigkeit) des Anschlages beeinflussen. Der gewählte Grad der Beeinflussung (VBelocity Amount) wird mit in das Memory übernommen. Pitch- und Modulation-Wheel, beide an der linken Keyboardseite, verfügen jeweils über einen eigenen Amount-Regler. Die Pitch lässt sich im Bereich einer Oktave „benden“. Die Modulation-Waveform ist fest auf Rechteck eingestellt, läßt sich auch leider nicht ändern. Oszillator, Filter oder beides zugleich kann von ihr moduliert werden.

Die Oszillatoren
Je Stimme stehen zwei Oszillatoren zur Verfügung, insgesamt also 16. Ostzillator 1 verfügt über Sägezahl, Rechteck und eine Mischkurvenform aus den beiden. Er lässt sich in den Fusslagen 16´, 8´und 4´stimmen. Um den Sound etwas fetter zu machen, kann ein Sub-Oszillator zugeschaltet werden. Pulsweite (50% bis 100%) und Geschwindigkeit (0,1 bis 20 Hz) der Pulsweitenmodulation sind regelbar. Der zweite Oszillator lässt sich im Bereich von drei Oktaven (16´bis 2´), in Halbtonschritten und natürlich auch in Mikrointervallen, zum Beispiel für Chorus-Effekte, gegen den ersten verstimmen. Er stellt dieselben vier Kurve3nformen wie Oszillator 1 zur Verfügung. Im Gegensatz zu diesem kann er jedoch nicht pulsmoduliert werden. Dafür lässt sich seine Pitch von der DCA-Envelope modulieren. Extreme Sounds erzielt man auch durch Cross-Modulation der beiden Oszillatoren. Beide Oszillatoren verfügen über einen eigenen Volumen-Regler.

DER FILTER
Hierbei handelt es sich um einen konventionellen Low-Pass Filter mit einer Cut-Off Frequency von ca. 10Hz bis 20kHz. Um ungewünschtes Bass-Noise fernzuhalten, lässt sich ein High-Pass zuschalten. Wie gewohnt sind Cut-Off Frequency, Resonanz, Envelope Amount und das Keyboard Tracking (0 bis 15%) regelbar. Wie schon erwähnt, kann man die Filtermodulation dynamisch vom Keyboard steuern.

ENVELOPES
Die Envelopes regeln wie üblich Attack, Decay, Sustain und Release. Zusätzlich verfügen sie über eine Key Follow-Funktion. Bei einem Original-Flügel ist ja das Release in tieferen Tonlagen länger als in höheren. Mit der Follow-Funktion kann man diesen Effekt nachahmen.
Der Bereich des Envelope-Displays ist dreifach belegt. Im VCA- Mode bzw. VCF-Mode editiert und sieht man die Parameter des auf den VCA bzw. VCF einwirkenden ADSRs. Im DCA/DCF-Mode regelt die DCA- Hüllkurve den Filter parallel mit, während die Filter-Hüllkurve zur Modulation des Oszillators 2 genutzt wird. In diesem Fall sind DCA und DCA/DCF Display identisch. Jeder eingetippte Wert wird in das andere übernommen. Dies verwirrt anfangs, aber man hat den Zusammenhang bald gecheckt.

Die Low-Frequency Oszillatoren
Sehr komfortabel fiel die LFO- Sektion aus. Vier LFOs stehen insgesamt zur Verfügung für jede der beiden Oszillator-Banks, einer für den Filter und einer für das Tempo der Pulse-Modulation. Für jeden lässt sich getrennt Amount, Frequency (0,1 Hz bis 20kHz), Delay (0 bis 5 Sekunden) und die Kurvenform bestimmen. Insgesamt stehen vier Kurvenformen zur Verfügung: Rechteck, Dreieck und steigender, sowie fallender Sägezahn. Jeder LFO kann entweder Oszillator 1, Oszillator 2 oder den Filter modulieren, leider nicht den VCA. Auch lassen sich die zwei Oszillatoren nie von ein und demselben LFO aus in Phase modulieren, was wichtig für Vibratos wäre.

Memory-Organisation, Programmierung und Presets
Das Memory ist in drei Banks mit jeweils 32 Programmplätzen unterteilt. Eine Bank beherbergt die 32 Factory-Presets. Diese bieten zwar eine gute Ausgangsbasis zur Sound Programmierung, reißen jedoch nicht gerade vom Hocker. Nach einigem Arbeiten mit dem Gerät merkt man schnell, dass in den Factory-Sounds nicht annähernd die Möglichkeiten des Geräts ausgeschöpft wurden. Der Vetrieb in Deutschland entwickelt gerade neue Sounds. Die Factory- Presets sind in sieben Sound-Gruppen unterteilt: Percussive Keyboard-, Bläser-, Holzbläser-, Streicher-, Bass-, Organ- und Synthsounds. Eine ganz nützliche Idee, wenn man mal schnell ‚irgendeinen‘ Sound braucht. Die Programmierung geht dank des Super-Displays recht schnell und übersichtlich voran. Extreme Sounds lassen sich durch die guten Modulationsmöglichkeiten in Hülle und Fülle produzieren. Alle Programme lassen sich auf Cassette speichern.

MIDI
Laut Hersteller verarbeitet das Betriebssystem des AX-80 Informationen über Anschlagdynamik, Pitch- Bend, Programmwechsel, Control Change (Modulation Wheel und Sustain Switch) und MIDI-Channel. Die drei obligatorischen MIDI In-, MIDI Out- und MIDI Thru-Buchsen sind vorhanden. Der AX-80 arbeitet im Poly-Mode und kann auf allen 16 Channels senden und empfangen. In Verbindung mit einem Juno 106 gab es keine Probleme. Auch vom Yamaha CX5M Composer ließ sich der AX-80 problemlos steuern.

Sonstiges
An Spielhilfen bietet der AX-80 ein Chord Memory und eine Hold Funktion. Leider ist kein Rauschgenerator im Gerät eingebaut, was vor allem Sound-Freaks, die das Gerät wegen seiner guten Modulationsmöglichkeiten beliebäugeln werden, enttäuschen wird.
Die Buchsen liegen auf der leicht nach hinten angeschrägten, oberen Rückwand. Man erreicht sie so bequem von vorne. Neben den MIDIBuchsen (Standard 180 Grad DIN) sind noch 6 mm Klinken für Audio Out (Mono, IV), Phone (Stereo), Sustainpedal, Programmwechselpedal und die Tape-Memory-Buchsen vorhanden. Ein Memory-Protect-Schalter verhindert unabsichtliches Löschen der Programme.

Zusammenfassung
Der Preis des AX-80 liegt voraussichtlich unter DM 4.000,-. Dafür bietet er einige interessante Features, die ihn von vielen Konkurrenten abhebt (Anschlag-Dynamik, 4 LFOs, übersichtliches Display).


Richard Aicher – veröffentlicht in SoundCheck, März 1985

Colortone Synthesizer Keyboard – Artikel von Richard Aicher für 64er Magazin, September 1984

Ein weiteres Musik-Keyboard für den Commodore 64

Auch in den USA präsentierte man ein Keyboard für den Commodore 64. Das Colortone Synthesizer Keyboard. Drei Oktaven besitzt das von Waveform (Musicalc!) entwickelte Keyboard und ein futuristisch anmutendes Design, das auch jedem wirklichen Synthesizer alle Ehre machen würde. Mit dem Keyboard können Melodien per Klaviatur in die Musicalc I Software eingespielt werden, was bisher nicht möglich war. Die Songs lassen sich dann wie bekannt mit Musicalc bearbeiten oder in Notenschrift ausdrucken. Somit wäre das System Commodore 64, Floppy 1541, Monitor, Colortone-Keyboard und Musicalc-Software ein komplettes Musiksystem, das auch Keyboarder spielen können, ohne sich die Finger auf einer QWERTY—Tastatur zu verrenken. Der Preis des Colortone-Keyboards wird sich in den USA zwischen 200 Dollar und 300 Dollar bewegen.

SCORETRACK von C-LAB – AUCH EIN SUPER-TRACK, 1986

SCORETRACK von C-LAB – AUCH EIN SUPER-TRACK!
Artikel von Richard Aicher für Soundcheck September 1986

Auf der Frankfurter Messe wurde es vorgestellt, jetzt wird es ausgeliefert: Scoretrack, das Midi-Recording-Programm mit integrierter Notationsoption von C-Lab für den Commodore 64. Scoretrack verbindet sämtliche Möglichkeiten des bekannten Supertrack Sequenzers, also Pattern/Songchain- orientiertes 16-Spur Realtime-Recording mit Step Time-Eingabemöglichkeit und einer Edit-Page mit Darstellung der Events in numerischer Form, sowie einer Help Page mit hervorragender Darstellung der Tracks in Standardnotation und der Möglichkeit, diese auszudrucken.

Für Supertrack-Kenner: Scoretrack unterscheidet sich lediglich in der Editfunktion von Supertrack, sämtliche anderen Funktionen wurden beibehalten. Für alle Schon-Besitzer eines offiziellen Supertracks gibt es Scoretrack als Update zum Preis von zirka 290 Mark. Die Beschreibung der Notationsoption erfolgt in Teil 2 dieses Artikels. Für Noch-Nichtanwender von Supertrack: Scoretrack gibt es als eigenständiges Programm zum Preis von etwa 590 Mark.

Obwohl der Sequenzerteil von Scoretrack durch die Analogie zu Supertrack den Schon-Anwendern dieses Programmes und einigen Lesern schon aus dem Supertrack SOUND-CHECK-Test bekannt sein dürfte, beschreibe ich ihn hier in etwas gekürzter Fassung nochmals: im Hinblick auf neu hinzugestoßene Leser bzw. Midi-Anwender.

Das Recording-Programm

Im Realtime-Modus arbeitet Scoretrack mit der Auflösung von 1/192. Das Bedienpanel ist optisch in vier Felder unterteilt: die Song-Chain ganz links, daneben das Feld für die Spurwahl, in der Bildschirmmitte das Patternfeld und ganz rechts, das Feld zur Einstellung des Track-Delays. Darüber wird der Mode – Song oder Sequenz – angezeigt, der noch freie Speicherbereich und die Art der Synchronisation. Rechts oben die Anzeige für den gerade gespielten Takt und Bar. 16 Aufnahmetracks stehen zur Verfügung. Jeder kann separat für das Playback gemutet und mit einem der 16 Midi-Send-Channels versehen werden. Die Anwahl der Optionen geschieht bequem mit Hilfe des Blinkcursors und der Cursor-Tasten. In den vier Reihen des Patternfelds lassen sich für jeden Track separat, Send-Channel, Velocity und Volume, die Transponierung ( + / – 31 Halbtöne) und das Track-Quantize (1/4, 1/8, 1/12, 1/16, 1/24, 1/32, 1/48, 1/64, 1/96 und 1I/92tel), Track-Loop und Track-Delay eingeben. Die Track-Quantisierung wirkt sowohl auf die Note On-, als auch auf die Note Off- Information. Unabhängig von diesem Track-Quantize lässt sich beim Scoretrack für jeden Track das sogenannte „Musical- Quantize“ aufrufen, das ausschließlich die Anfangszeitpunkte unter Beibehaltung der Tondauer korrigiert. Mit dem Track-Delay lässt sich jeder einzelne Track für die Wiedergabe um eine bestimmte Zeit gegen den Beat verzögern. Der Einstellbereich des Delays reicht von 0 bis 255, wobei jeder Step einer 1I192tel Note entspricht. Für jedes Pattern können die Patternlänge in Viertelnoten (1- 256) und das Tempo (40 – 240) separat bestimmt werden.

Mit der Track-Shift-Funktion kann jeder Track in ganz bestimmten Patterns verzögert werden, während er in den nicht aktivierten Patterns normal gespielt wird. Diese Funktion bewirkt wahlweise ein „Delay nach vorne“ oder eine tatsächliche Verzögerung.

Mit der Double Speed-Funktion wird das Abspieltempo der auf den Tracks gespeicherten Sequenzen verdoppelt bzw. mit der Half Speed-Funktion halbiert. Tracks können auf freie Tracks innerhalb desselben Patterns oder auch in andere Patterns kopiert werden. Auch Patterns lassen sich ebenso schnell kopieren.

Die sogenannten „Ghost Tracks“ sparen Speicherplatz. Ghost Tracks benutzen die Tondaten eines schon bestehenden Tracks und versehen sie für das Playback mit anderen Abspielparametern, wie Channel, Transpose, Quantize, Volume, Loop oder Delay. Auf diese Weise hört man die Sequenz doppelt, einmal original und parallel dazu, ein zweites Mal mit geänderten Abspielparametern. Dabei geht kein zusätzlicher Speicherplatz verloren.

Wie auch schon im Supertrack, so erleichtert auch im Scoretrack, die Midi- Merge-Funktion das Arbeiten mit Masterkeyboard und Expandern.

Songfunktionen

Scoretrack arbeitet wie auch seine Vorgänger Pattern-orientiert. Der Song wird abschnittweise in Form einzelner Patterns aufgenommen. Diese können dann mit der Song-Chain in beliebiger Reihenfolge zu einem kompletten Song zusammengehängt werden. Die Song-Chain kann maximal 256 Patterns lang sein. Neben der Track-Transpose-Funktion gibt es eine Pattern-Transpose-Funktion. Sie transponiert das gesamte Pattern abhängig vom Song-Step. Patterns können so im Verlauf des Songs in verschiedenen Transpositionen gespielt werden, ohne dass man zusätzlichen Speicherplatz opfern müsste. Mit der „Song Transpose Activity List“ wird für jeden Track festgelegt, ob die Pattern-Transpose-Funktion auf ihn wirken soll oder nicht. Dies ist von Vorteil beim Arbeiten mit Midi-Drums. Man muss die für ~le reservierten Tracks mit der Song Transpose Activity-Funktion vom Pattern-Transpose ausschließen. So können keine ungewollten Instrumentenverschiebungen durch Pattern-Transpositionen hervorgerufen werden. Einzelne Patterns lassen sich aus der Chain löschen bzw. einfügen. Die Clock- und die Midi-Clock-Funktion lässt sich für jeden Song-Step aktivieren oder abschalten. Man kann Songs entweder . in Realtime einspielen oder Step by Step eingeben, mit Hilfe der Quantize-Funktion. Korrekturen können in Realtime über die Punch In/Out-Funktion eingespielt werden. Bestimmte SongsteIlen lassen sich jederzeit mit der Autolocator-Funktion finden. Insgesamt können in jedem Song ach.t verschiedene Cue Points gesetzt werden. Im Arbeitsspeicher des Scoretracks haben genau wie im Vorgänger etwa mindestens 9000 Midi-Events Platz. Das Notationsprogramm nimmt dem Song keinen Speicherplatz. Wenn die Sequenzen mehr Speicherplatz benötigen, als zur Verfügung steht, verschwindet zuerst die Bildschirmnotation und schließlich der Notationsteil des Programmes selbst, wodurch wiederum Speicherkapazität frei wird. D.h. Sequenzen haben Priorität vor der Notation und können frei gewordene Kapazität nutzen. In diesem Fall bleibt quasi ein „Supertrack“ zurück. So gibt das Notationsprogramm den belegten Platz jederzeit freiwillig wieder für die Aufnahme von Midi-Events frei. Löscht man Tracks, kehrt es sobald möglich von selber zurück, sofern es nur vom Bildschirm verschwunden war, bzw. lässt sich wieder nachladen, sofern es ganz aus dem Arbeitsspeicher verdrängt wurde. Diese Lösung ist sehr clever. Man muss die Notationsoption beim Scoretrack nicht getrennt laden, sie wird sofort mit dem Hauptprogramm mitgeladen, und trotzdem bleibt für lange Songs der maximal mögliche Speicherplatz des Grundprogrammes erhalten. Ein weiteres Speicherplatz schonendes Plus: Controller- und Pitchwheel-Daten werden, wie schon im Scoretrack, so auch im Scoretrack, komprimiert. Arbeitet man viel mit Controllern, nehmen diese Events dann wesentlich weniger Speicherplatz weg, als ohne Datenkompression. Im günstigsten Fall können bis zu 30000 Events aufgenommen werden, falls extrem viele Controller- Bewegungen ausgeführt werden.

Zur Synchronisation mit externen Rhythmusgeräten stehen vier verschiedenen Sync Modes zur Verfügung: Intern, Extern I, Extern 11 und Midi-Clock. Im Intern Mode produziert der Scoretrack die Clock entsprechend der eingestellten Geschwindigkeit. Am angeschlossenen Synchroniser liegen 48 Impulse pro Viertel. Wählt man sie in der Song Sync Table an, kann die Midi-Clock zusätzlich über die Midi-Buchsen ausgegeben werden. Sonst herrscht hier Pause. Clock-Delay gesetzt, wird dieses automatisch hier weitergegeben. Lediglich an der Record-Buchse des Synchronisers liegt immer das unverzögerte 48 Impuls-Signal zur Weiterverarbeitung als Tape Sync-Signal. Extern I erwartet 48 Impulse pro Viertel und dient als Eingang für ein Sync from Tape-Signal. Extern II entspricht Extern I, nur dass hier 24 Impulse pro Minute (Roland!) erwartet werden.

Die externe Synchronisation über Midi-Clock synchronisiert den Scoretrack in gewohnter Manier über den Midi-Bus von externen Sequenzern und Drum Machines. Besonders interessant für alle, die Midi in Verbindung mit Bandmaschinen einsetzen wollen, ist die Tatsache, dass Scoretrack, genau wie der Vorgänger Supertrack, den Midi-Song-Pointer liest. So kann man mit einer Midi-Timecode-Synchronisations- Box problemlos Bandmaschine und Sequenzer synchronisieren. Selbstverständlich lassen sich sämtliche Songs auf Diskette speichern und von dort wieder laden.

Mit Scoretrack können, genau wie mit dem Vorgänger, Disketten direkt über das Disk-Menü formatiert werden. Auf dieselbe Weise können einzelne Files ohne Programmabbruch gelöscht und neu benannt werden. Es können sowohl komplette Songs, als auch einzelne Patterns auf Diskette gespeichert oder in den Computer bzw. einen im Computer befindlichen Song, eingeladen werden.

Mit dem Supertrack erstellte Song Files können problemlos vom Scoretrack gelesen werden. Für schwierige Passagen ist der Single Step-Aufnahme-Mode gedacht. Hier wählt man über die Quantize-Funktion die Tonlänge aus. Die Tonhöhe bestimmt man über die Klaviatur des Masterkeyboards.

Der Edit Mode mit Notation

Supertrack-Kenner bemerken sofort den Unterschied! Die Event-Liste in der Edit Page wurde in den oberen Zweidritteln durch die zwei Notenzeilen der Notationsoption ersetzt. Absolut exaktes Event-Listing und Darstellung in übersichtlicher Standard- Notation wurden so in hervorragender Weise innerhalb einer Bildschirmpage vereint. Jede Änderung innerhalb des Event-Listings wird sofort in die Notation übernommen. Die Notendarstellung ist also editierbar, zwar nicht direkt in Form von Notationszeichen, aber dafür interaktiv über das Event- Listing.

Event-Listing

Im unteren Bildschirmdrittel befindet sich, wie gesagt, das Event-Listing. Es ist nach Anwahl des gewünschten Tracks im Sequenzer-Mode augenblicklich abrufbar. Man kann es zeilenweise durchsteppen, wobei jeder Note-On mit den Werten klingt. Jedes Midi-Event wird im Listing in einer separaten Zeile numerisch durch Angabe von Taktnummer, Viertelnote, Auflösung, Tonhöhe, Programm und Velocity dargestellt. Alle Parameter lassen sich separat für jeden Step des Listings ändern, komplette Events können eingeschoben und gelöscht werden. Auf diese Weise lässt sich etwa an jede Stelle des Songs ein Program Change durch Einschieben des Program Change Events mit zugehöriger Programmnummer editieren. Der Program Change wird dann exakt an der gewünschten Stelle ausgeführt. Dieses Verfahren ist sehr viel genauer als das Einspielen des Program Changes, das oft überhaupt nur unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Tracks glückt. Edit-Mode und Sequenzer-Mode sind interaktiv. Das bedeutet, jede Änderung in einem der beiden Modes wird automatisch sofort in den anderen übernommen.

Bild: Notation und ein Teil des Event-Listing in der Note Page

Standardnotation

Standardnotation ist meist für Musikeraugen und Köpfe wesentlich klarer und übersichtlicher als die eigentlich exaktere Darstellung des Songs im Event-Listing. Die Darstellung in Standardnotation belegt die beiden oberen Bildschirmdrittel der Edit- Page. Das Notationssystem zur Darstellung des angewählten Tracks ist immer zweizeilig mit Violinschlüssel in der oberen und Baßschlüssel in der unteren Zeile. Der „Splitpoint“ zwischen den beiden Systemen ist festgelegt. Der Zähler des Takts ist im Bereich 1 mit 9 variabel, der Nenner fest. Maximal können sieben Vorzeichen, Kreuz oder Be’s, geschrieben werden. Damit lassen sich alle gängigen Tonarten schreiben. Scoretrack unterscheidet zwischen Dur und Moll. Insgesamt lässt sich jeder Song in 15verschiedenen Dur- und Molltonarten notieren. Tonartfremde Töne werden erkannt und mit dem oder den entsprechenden, dem Ton direkt vorgestellten Vor- (Kreuz und Be) bzw. Auflösungszeichen geschrieben. Neben der Tonart kann auch die Transposition des Tracks für die Notation bestimmt werden. Der Bereich umfasst + / – 31Halbtöne. Key und Transpose, wie auch die folgenden Notationsparameter beziehen sich ausschließlich auf die Darstellung in Notenschreibweise. Die Daten der Sequenz bleiben von der gewählten Einstellung unberührt. Durch Wahl des richtigen Vorzeichens und Transponierung auf die entsprechende Tonhöhe können so blitzschnell und automatisch verschiedene Transpositionen der eingespielten Sequenz erstellt werden, etwa zur Erstellung komplexer Bläsersätze. Im Bereich von vier Oktaven werden Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, Achteltriolen, Sechzehntel und Zweiunddreißigstel geschrieben, mit eventuell zugehörigen Vor- und Auflösungszeichen, Punktierung, Bindebögen und Balken.

Selbstverständlich kommt auch Scoretrack an der bereits oft diskutierten Problematik nicht vorbei, die sich jeder Notations- Software mit hoher Auflösung durch den relativ groben Raster der Standardnotation und die Ungenauigkeit des menschlichen Spiels stellt. Software in dieser Preisklasse besitzt keinen so hohen Grad künstlicher Intelligenz, musikalisch richtige Entscheidungen treffen zu können. Sie kann selbstverständlich und Gottseidank nicht allein entscheiden, ob etwa eine Taktungenauigkeit vom Spieler gewollt oder nicht gewollt war und dementsprechend als solche notiert werden soll oder nicht. Hier geht es ohne Hilfe des Spielers und Musikers nicht weiter. Jede Computer-Notation in dieser Preisklasse muss editiert werden. Scoretrack stellt, wie auch die meisten anderen Software-Recorder, hierzu automatisch arbeitende Korrekturfunktionen zur Verfügung. Diese schafften, richtig angewandt, aus der exakt von den Einspieldaten übersetzten, schwer lesbaren und musikalisch nicht normgerechten Notierung ein Abbild, das dem musikalischen Grundgedanken mehr entspricht und daher besser ablesbar ist. Dies sind die Parameter: Quantize, Length und Legato. Quantize arbeitet prinzipiell wie die beiden schon behandelten Track-Quantize- Arten, nur dass hier lediglich die Darstellung der Events innerhalb der Notation betroffen ist. Es stehen die Werte 114, 118, 1112, 1116 und 1/32 zur Verfügung. Length stellt man auf den kleinsten Notenwert, der in der Notation vorkommen soll, ein. Kleinere, eingespielte Notenwerte werden dann von der Software automatisch auf diesen Wert korrigiert. Mit Legato verhindert man die nicht gewollte Notation von gebunden gespielten, aufeinanderfolgenden Tönen. Man kann so vorbestimmen, ab welcher Überlappungsdauer tatsächlich eine Überbindung der aufeinanderfolgenden Töne stattfinden soll. Kürzere Überlappungen werden dann in der Notation nicht berücksichtigt. Mit diesen Parametern lassen sich meist schon befriedigende Notationsergebnisse erzielen. Ist man jedoch mit der Darstellung noch nicht zufrieden, kann man das Notenbild zusätzlich weiter durch Editieren der Events im Event-Listing beeinflussen. Hierbei markiert ein weißer Cursor jeweils den Ton, sowohl in der Notation, als auch in der entsprechenden Event-Listing-Zeile, der gerade aktiv ist. Wie gesagt, jede Änderung im Event- Listing wirkt sich auch auf die Notendarstellung aus.

Sämtliche Änderungen erfolgen auf jeden Fall mit beachtlicher Geschwindigkeit. Auch die Geschwindigkeit, mit der Notation beim Übergang in den Edit-Modus am Bildschirm steht, ist extrem schnell. Die Notation steht praktisch augenblicklich da. Scoretrack arbeitet, verglichen mit anderen C64 Notationssystemen, am schnellsten. Zu deren Entschuldigung muss man jedoch erwähnen, dass sie dafür meist vergleichsweise mehr Töne auf einmal am Bildschirm unterbringen. Dieses Manko macht Scoretrack jedoch durch die unglaubliche Schnelligkeit wett, mit der die Takte und Bars am Bildschirm gescrollt werden können.

Die Notation kann über jeden Commodore 64-kompatiblen Drucker ausgegeben werden. Die Qualität des Ausdrucks lässt prinzipiell keine Wünsche übrig, hängt aber selbstverständlich stark von der Qualität des verwendeten Printers ab. Zur Anpassung wird ein extra Programm auf der Diskette mitgeliefert.

Zusammenfassung

Mit Scoretrack stellt C-Lab eine hervorragende Kombination guter Ideen zur Verfügung. Das Programm ist nicht nur ungemein musikalisch, das heißt, kommt der Aufnahme von Sequenzen und der Produktion moderner Songs besonders entgegen, sondern ist überdies im Notations-Modus auch unheimlich schnell. Der Edit-Mode mit der gewählten Methode der Event- Darstellung und Korrekturmöglichkeit jedes Events ist ja mittlerweile legendär. Die Idee, die Notationspage in dieses Event- Listing zu übernehmen, erscheint mir beinahe genial. Als sehr praktisch muss man auch die Integration der Notationsoption in das Sequenzerprogramm bezeichnen. Dies spart Zeit und Nerven.

Der Preis des Scoretrack beträgt zirka 590 Mark, und als Update für Schon-Supertrack-Besitzer ist er sogar für zirka 290 erhältlich.

Richard Aicher für Soundchek, September 1986

Fricke MFB 712 Drums – Artikel von Richard Aicher für Soundcheck – 1986

Midi-Recording-Spezialisten, die etwas auf sich halten, programmieren selbstverständlich auch die Drum-Patterns über den Midi-Sequenzer bzw ihr Computer/Recordingsoftware- System. Der Vorteil: Sämtliche Steuerinformationen, also die für das Keyboard-System und die für die Drummaschine, kommen von ein und derselben Quelle. An der Drummaschine muss nicht erst der richtige Song gesucht oder der zugehörige Memory-Satz geladen werden,denn auf diese Weise kommt der komplette Song auf Anhieb richtig aus dem einen Arbeitsspeicher.

Musikmesse Frankfurt 1986- Richard Aicher – Messebericht – Sampling

Sampling ist in, das kann nach dieser Messe niemand  mehr bestreiten. Letzte Messe waren nur hie und da  professionelle und serienreife Sampier zu sehen. Doch  der Virus hat gewirkt. Dieses Jahr wartete beinahe jeder  Hersteller, der etwas auf sich hielt, mit mindestens  einem, meist sogar zwei Sampling- Keyboards oder -Expandern  auf. Wie sich Sampling in naher Zukunft entwickeln  wird, weiß heute noch niemand. Unbestritten  ist momentan das Interesse der Keyboarder an den neuen  musikalischen Möglichkeiten, die erschwingliche  Mittelklasse-Sampler heute bieten.

SWITCH-BOXES UND CONTROLLER – Richard Aicher für Soundcheck 1986

MIDI für Anwender:

Sternförmige Verkabelung ist auf jeden Fall der kettenförmigen vorzuziehen. Das ist wichtig. Und eines  Tages (Midi kompatible Geräte haben die Eigenschaft, immer zahlreicher zu werden) kommt man ohne eine Midi-Thru-Box nicht mehr aus. Im einfachsten Fall verteilt sie einen Midi-Input auf eine bestimmte Zahl Outputs. Wie zum Beispiel die MPU-501 von Roland. Sie besitzt einen Midi-Input, den man auf gleichzeitig bis zu fünf Outputs schalten kann. Solche Midi Verteiler sind relativ billig und genügen für den bloßen Anschluss von mehreren Expandern oder Effektgeräten an ein Master Keyboard bereits vollauf.

HITEC Masterkeyboard Controller – Test von Richard Aicher, Soundcheck April 1986

HITEC Masterkeyboard Controller – Test von Richard Aicher, Soundcheck April 1986


Schon mal was von Midi-Roulette gehört? Man hängt ein paar Expander via Midi hinter den Mastersynthie, tippt auf den Programmswitches möglichst wahllos irgendwelche Soundnummern ein und hört, welchen Gesamtsound die zufällig gewählten Soundprogramme ergeben. In sehr vielen Fällen ergeben sich absolut bombastische Übersounds. Beim Live Gig wäre es selbstverständlich sehr umständlich, bei jedem Soundwechsel die diversen Programmswitches alle einzeln zu betätigen. Die Lösung bietet ein sogenannter Masterkeyboard Controller. Er wandelt jeden x-beliebigen Synthie in ein Masterkeyboard um, zumindest was dessen Funktion betrifft. Damit nicht genug, bietet das Set bestehend aus Masterkeyboard Controller und Synthie meist noch wesentlich mehr Möglichkeiten, die angeschlossenen Expander zu arrangieren, als ein gewöhnliches Masterkeyboard.

Anschlüsse

Auf der Musikmesse stellte Hitec erstmals den neuen Masterkeyboard Controller zum Commodore 64 vor. Es handelt sich dabei um ein kleines Modul, das in den Expansion Port des Commodore 64 geschoben wird (Bild I). Auf dem Modul sind zwei LEDs zur Anzeige ein- bzw. ausgehender Midi- Daten angebracht. Ein Midi-Input gestattet die Verbindung mit dem als Master verwendeten Keyboard und zwei Midi Outs den parallelen Anschluss zweier Slaves. Steckt das Modul im Expansion Slot, erscheint nach dem Einschalten des Computers sofort das Bedienpanel am Bildschirm. Eine Floppy Disk wird also nicht mehr benötigt. Die Betriebssoftware befindet sich also auf einem EPROM in der Cartridge und wird automatisch mit dem Einschalten des Rechners geladen. Die ProgrammeinsteIlungen werden im Modul automatisch auf RAMs gespeichert. Auch nach dem Ausschalten des Computers bleiben die Daten erhalten. Bild 2 zeigt die Bedienpage des Hitec Masterkeyboard Controllers. Der Controller ist für den Anschluss von acht Expandern oder Keyboards vorgesehen. Als Masterkeyboard verwendet man am besten ein Keyboard mit Midi Local On/Off. Nur in diesem Fall kann man nämlich das im Keyboard integrierte Soundmodul unabhängig von der Klaviatur wie einen richtigen Expander benutzen, also etwa nur in einem bestimmten Splitbereich der eigenen Klaviatur klingen lassen.

Die Programme

In der linken Spalte der Controller- Tabelle lassen sich die Namen der angeschlossenen Slaves (Expander oder auch Keyboards) eintippen. Daneben gibt man den zugeordneten Midi Receive Channel ein. Die Namen und zugeordneten Channels werden automatisch auf sämtliche Programmspeicherplätze übertragen. Insgesamt stehen vier Banks mit jeweils 32 Programmen, also insgesamt 128 verschiedene Programme zur Verfügung. Man kann sie entweder über die Funktionstasten des . gen sollen, und wie die Expander über die Klaviatur verteilt werden sollen. In der Bedienpage gibt man nun für jeden Expander die Nummer des gewünschten Soundprogrammes (PR) ein und bestimmt dann das Key Window durch Eingabe des tiefsten (LN für Lowest Note) und höchsten Tones (HN für Highest Note), das heißt, des Bereiches, in dem er auf der Masterklaviatur klingen soll. Die Eingabe erfolgt sinnvoller- Computers abrufen oder über die Programmswitches des als Masterkeyboard eingesetzten Synthies, was natürlich besonders praktisch ist. In letzterem Falle kann man nämlich beim Live Gig den Computer samt Masterkeyboard Controller und Monitor irgendwo im Rack einbauen. Er muss sich nicht in Reichweite befinden. Selbst der Bildschirm ist überflüssig, sofern man sich die Splits und Soundprogramme auswendig merkt und nicht mehr extra für jedes Programm hinsehen will. Sind die Namen der Slaves und die zugehörigen Receive Channels eingegeben, geht’s an den Aufbau der Controllerprogramme. Die Möglichkeiten hierbei sind schier unendlich. Zunächst spielt man am besten mit den Soundprogrammen der vorhandenen Slaves. Am besten sucht man sich zunächst besonders gut zusammenpassende Sounds und überlegt, wie viele Split Points man definieren will, wo die Split Points liegen sollen, und wie die Expander über die Klaviatur verteilt werden sollen.
In der Bedienpage gibt man nun für jeden Expander die Nummer des gewünschten Soundprogrammes (PR) ein und bestimmt dann das Key Window durch Eingabe des tiefsten (LN für Lowest Note) und höchsten Tones (HN für Highest Note), das heißt, des Bereiches, in dem er auf der Masterklaviatur klingen soll. Die Eingabe erfolgt sinnvoller-weise durch Druck der entsprechenden Tasten des Masterkeyboards. Überlappen sich die Bereiche der Windows verschiedener Slaves, klingen sie im Überlappungsbereich gemeinsam. Auf diese Weiselassen sich sehr komplexe Keyboard-Layouts mit verschiedenen Überlappungsbereichen generieren. Der eigenen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
In der Spalte TR lassen sich die Slaves unterschiedlich transponieren. Will man einen Sound aus bestimmten Gründen auf die linke Keyboardseite legen, aber dennoch in hoher Oktavlage spielen, transponiert man einfach um die gewünschte Anzahl von Oktavschritten nach oben. Die Slaves lassen sich mit der „Transpose-Funktion in Halbtonschritten im Bereich von + / – 63 Halbtönen verstimmen.
Die nächste Spalte dient zur relativen Erhöhung bzw. Erniedrigung der Velocityinformation. Der Bereich umfaßt + / – 63 Dekremente. Wahlweise kann man hier auch in einem weiteren Bereich von 63 Dekrementen dem zugehörigen Expander einen bestimmten Volumewert zuordnen. In diesem Fall steht dann nicht ein „+“ oder -“ vor dem Wert, sondern ein ,:V“.Auf diese Weise können die Lautstärken der Slaves ganz den Bedürfnissen im bestimmten Keyboard-Layout angepaßt werden. Die vier letzten Spalten sind mit X, M, A und P gekennzeichnet. Sie dienen zur selektiven Filterung von bestimmten Controllerdaten. Setzt man mit der Plus-Taste einen Stern in die betreffende Spalte, werden für den zugehörigen Expander entweder alle Controllerinformationen (X), oder aber nur die bezüglich Modulation (M), After Touch (A) oder Programm Change (P) ausfiltriert. Mit der Minus-Taste kann man die Funktion wieder löschen.
Programmierung
In der Praxis geht die Programmierung völlig problemlos vonstatten. Druck auf die N-Taste des Computers versetzt den Controller in den Namen- und Channeleingabe- Status, Druck auf die P-Taste in den Programmeingabe- Status. Im ersten Fall springt der Bildschirm-Cursor auf das Namensfeld in der ersten Slave-Zeile, im zweiten Fall auf das Programmnummernfeld. Mit den Cursortasten kann man nun jede beliebige Funktion in den acht Slave-Zeilen anfahren und nach Wunsch einstellen. Der angewählte Slave ist dabei isoliert im Monitoring zu hören, um die Auswirkungen einer Parameteränderung sofort richtig abschätzen zu können.
Ab und zu wäre es jedoch auch günstig, den Slave während der Parameteränderung auch im Verbund mit den restlichen Slaves zu hören. Dazu muß man jedesmal den Programmeingabemodus durch Druck auf die Return-Taste verlassen und, sofern das Ergebnis der Parameteränderung noch nicht hundertprozentig ist, erneut in den Programmeingabemodus wechseln und den Parameter noch einmal anwählen.
Nach genau demselben Muster programmiert man alle 128 Speicherplätze. Die große Zahl links oben am Bildschirm signalisiert immer die angewählte Bank, die rechts oben, das angewählte Bank Memory. Zwischen den beiden Zahlen befindet sich eine Art Software-Aussteuerungsinstrument,

Für jeden Speicherplatz lassen sich am Bildschirm die Zuordnungsdaten der maximal acht Expander bzw. Synthesizer eingeben.

das die Velocity-Pegel der acht Expander im Play-Modus „Realtime“ anzeigt. So ist man während des Spiels stets im Bilde, welche Expander in einem bestimmten Keyboardbereich eigentlich klingen.
Eine Copy-Funktion gestattet das Kopieren der Daten eines Programmspeicherplatzes in einen anderen. Dies ist praktisch, wenn sich zwei Memories lediglich in einem Teil der Einstellungen unterscheiden sollen (etwa in den Programmnummern) während der Rest (etwa die Splitbereiche) gleich bleiben soll. Der Copyvorgang wird durch Druck auf die C-Thste ausgelöst.
Der Memory- Inhalt wird nun in einem Buffer zwischengespeichert. Dann wählt man das Preset, auf das die Information kopiert werden soll an und drückt auf 0 (Old). Fertig, die Daten sind damit kopiert. Durch gleichzeitigen Druck der Shift und der B-Taste kann man den Controller auf Bypass schalten. Shift und Q schalten den Controller ganz ab, etwa um ein anderes Programm, zum Beispiel einen Midirecorder, zu laden. In diesem Fall benötigt man dann selbstverständlich eine Diskettenstation. Mit Shift und X lassen sich Programme sogar automatisch von einer angeschlossenen Diskettenstation laden. In diesem Fall wird der Controller automatisch abgeschaltet, und das auf der Diskette in der Drive befindliche Programm automatisch geladen. Diese Funktion arbeitet jedoch sicher nicht mit allen externen Programmen.
Zur Überprüfung des Tunings der angeschlossenen Slaves kann man mit der T-Taste einen General Mastertune auslösen. Die Expander geben dann einen Stimmton von sich. Der Controller sendet bei jedem Programmwechsel einen General Note Off, um das Hängenbleiben von Tönen zu verhindern. Sollten sich dennoch einmal Probleme ergeben, kann man den Controller durch Druck auf die Restore-Taste wieder in den Ausgangszustand versetzen (Reset).
Sind die 128 Memoryplätze des Controllers voll, lassen sich die Daten selbstverständlich auf Diskette ablegen. Mit Shift und S (Save) werden sie abgespeichert und später mit Shift und L (Load) wieder zurückgeholt. Nach Auskunft von Hitec wird in naher Zukunft eine reine Hardware-Version des Controllers kommen. Dieser arbeitet dann als selbstständiges 19″ Gerät und ist mit einem eigenen Display ausgestattet. In diesem Fall benötigt man dann den Commodore 64 nicht mehr.

Zusammenfassung

Besitzt man mehrere midi kompatible Keyboards bzw. Expander, ist ein Masterkeyboard Controller eigentlich unumgänglich. Der Hitec Masterkeyboard Controller arbeitet mit einem Commodore 64, den man mittlerweile ja „beinahe geschenkt“ bekommt. Zur Programmierung ist darüber hinaus lediglich ein Monitor oder Fernseher als Sichtgerät nötig. Da sich die Software in einem EPROM befindet, ist der ControlIer sofort nach dem Einschalten des Computers einsatzbereit. Auf diese Weise spart man sich nicht nur die Floppy, sondern auch das lästige Laden des Programmes und der Daten von der Diskette.
Die Programme bleiben nach dem Abschalten des Computers im RAM-Memory des Controllers erhalten. Ein Feature, das auch bei Midi-Recordern auf EPROM-Basis Schule machen sollte.
Im Spielbetrieb kommt man auch ohne den Monitor aus und kann sogar den Computer wegstellen. Der Controller ist deshalb ohne Probleme Live einsetzbar. Man kann ihn zusammen mit dem Computer sogar innerhalb des Racks montieren, was natürlich ungemein Platz spart.
Die Umschaltung der Programme lasst sich sinnvollerweise über die Programm-Switches des als Masterkeyboard verwendeten Synthies vornehmen.
Der Preis des Hitec Masterkeyboard Controllers beträgt zirka 690,- DM.
Richard Aicher, April 1986, veröffentlicht in SOUND CHECK

Musikmessebericht: Computer, Software und Zubehör, 1986, Peter Strüven, Yamaha, Hybrid Arts

Musikmessebericht: Computer, Software und Zubehör, 1986 Audiovertrieb Peter Strüven, Yamaha, Hybrid Arts
Richard Aicher für Soundcheck, April 1986 Teil3

Audio Vertrieb Peter Strüven

Für den Commodore 64 wurde von der Firma Strüven ein Mischpultautomations-System vorgestellt. Es arbeitet via Midi, ermöglicht die Automation von acht Kanälen und lässt sich ohne Löten an so ziemlich jedes Mischpult nachträglich adaptieren. Die Audio- Pegel können von -10 dB bis – 20 dB geregelt werden. Das System kann mit jeweils 8-Kanal Modulen bis maximal 64 Kanälen erweitert werden. Automatisch geregelt werden können die Kanäle, Vorsummen und Summen über die Inserts aller gängigen Mischer. Die Mixes werden entweder über ein Midi-Keyboard oder das Softwarepaket „Console Mix“ geregelt.

Yamaha
Yamaha wartete mit einer neuen Version des CX 5M Musik Computers, dem CX5MII, auf. Er besitzt 128 kByte RAM und entspricht genau wie der CX5M dem MSX-1 Standard. An der Oberseite des CX5MII befinden sich zwei Cartridge Slots. Das Netzteil ist bereits integriert. Der Preis beträgt zirka 1600 Mark. Eine externe FM Sound Synthesizer Unit 11, SFG-05, lässt sich anschließen. Sie generiert Klänge mittels FMSynthese, ist achtstimmig und verfügt über vier Operatoren und acht Algorithmen. 46 verschiedene Klangfarben lassen sich ab speichern und programmieren. Das Sound Modul verfügt über vier separate Midi- Channels und lässt sich via Midi von einem anderen CX5M bzw. einem Midikeyboard extern steuern.

Ebenfalls neu: die Yamaha MSX Micro Floppy Drive FD-05 für 3.5 Inch Disketten. Sie bringt 720 KByte auf jeder Diskette unter (formatiert, beidseitig bespielt).
Der MSX-Matrix Drucker PN-101 und die MSXMaus MU-01 runden die Palette ab. Der Drucker arbeitet mit einer 9-Punkt Matrix und 256 Charakteren.
Die Softwarepalette wurde um den langerwarteten ReaItime- Midi- Recorder YRM-301 erweitert. Er bietet vier Banks mit jeweils vier Aufnahme- Tracks, die beliebig zu einem Song verknüpft werden können. Die Bedienung erfolgt wahlweise über die alphanumerische Tastatur oder die MSX-Maus. Außerdem zeigte Yamaha einige MSX-Musiklehrprogramme: Keyboard Chord Progression, Keyboard Chord Master und Guitar Chord Master, die den Einstieg in die Musik erleichtern. Keyboard Chord Master hilft Keyboardern, Akkorde zu lernen. Man drückt ein paar Tasten der angeschlossenen Klaviatur und Sekunden später erscheinen Akkordbezeichnung und zugehörige Notation auf dem Bildschirm. Zusätzlich ertönt der Akkord aus dem Lautsprecher. Für bereits etwas fortgeschrittene Keyboarder ist Keyboard Chord Progression gedacht. Einzige Voraussetzung: man sollte die Akkorde selbst schon beherrschen. Das Programm bringt dem Anwender nun bei, wie man die Akkorde harmonisch am sinnvollsten verbindet. 50 verschiedene Akkordfolgen sind möglich.
Ein Programm für Gitarristen ist der Guitar Chord Master. Mit ihm lernt man sehr schnell, bestimmte Akkorde auf der Gitarre zu greifen. Man gibt die Bezeichnung des Griffes ein, das zugehörige Griffbild erscheint auf dem Monitor und klingt nach Wunsch aus dem Lautsprecher. Alle Lehrprogramme lassen sich in Verbindung mit den Yamaha Music-Music-Keyboards oder mit ganz normalen Midi- Keyboards einsetzen.
Der FM Auto Arranger ist eine völlig neue Art von Midi-Software. Der Auto Arranger ist eine interessante Kompositionshilfe. Er erlaubt das Arrangement von acht verschiedenen Instrumental-Parts für Melodie, Akkordbegleitung und Bass. Die Lautstärken der acht Parts lassen sich genau justieren. Die acht Parts lassen sich beliebig über die beiden Stereo-Ausgänge verteilen und an- oder abschalten. Die Kompositionen können entweder in Realtime über die angeschlossene Klaviatur oder in Step Time über die alphanumerische Tastatur eingeben werden. Insgesamt stehen sieben verschiedene Recording Modes zur Wahl. Hat man die Melodie eingegeben, berechnen Software und Computer automatisch eine dreistimmige Begleitung dazu. Nun gibt man den Bass ein und die Software vollendet die Komposition automatisch. Die RX Editor Software gestattet die einfache Programmierung von Schlagzeugrhythmen für die Yamaha Schlagzeug-Computer RX-11, RX-15 und RX-21. Die Software lässt sich bequem mit der Maus bedienen. Alle Parameter, Patterns und Songs werden am Bildschirm dargestellt. Das Programm arbeitet in drei verschiedenen Modes, dem Pattern-, Song- und File-Mode. Pattern und Song-Mode sind identisch mit den entsprechenden Modes der Schlagzeug-Computer und gestatten die Eingabe der einzelnen Schlagzeugrhythmen, sowie deren Verknüpfung zu kompletten Songs. Die Rhythmen können in Realtime oder Step Time direkt über das Schlagzeug oder ein Midi-Keyboard eingespielt werden. Für jede Schlagzeugnote sind acht Dynamik-Level einstellbar. Die Noten lassen sich separat in 1/96tel Incrementen im Takt vor- und zurücklegen. So lässt sich ein beinahe „menschliches“ Spielen simulieren. Alle Parameter der RX-Schlagzeuge lassen sich von der Software im Wiedergabemodus kontrollieren: Quantize, Tempo, Pattern-Auswahl. Im Song Mode lässt sich jedes einzelne Pattern mit einem sechs Buchstaben langen Namen versehen. Jedes Pattern kann mit eigenem Tempo und separater Lautstärke versehen werden. So lassen sich problemlos Tempowechsel und Lautstärkeänderungen innerhalb eines Songs realisieren. Alle Parameter, wie Pattern, Wiederholungen und Tempowechsel werden am Bildschirm dargestellt. Im File Mode lassen sich die Rhythmen auf Data Cassetten oder Disketten speichern.

Hybrid Arts
Hybrid Arts zeigte das Midimate Interface für Atari 130XE, 800 XL und vergleichbare Ataris. Es arbeitet mit dem Disk Drive Port. Features: Midi Inlaut, Sync Inlaut, Roland Sync am Joystick Port # 1, TTL Clock am Joystickport # 2. Die Software hierzu heißt Miditrack 11.Es handelt sich hierbei um einen Midi-Software-Recorder für alle 8-Bit Ataris mit 48K (400, 600, 800, 8ooXl, 1200 und 130XE) mit einer Kapazität von 3500 Noten 16 parallelen Polyphonie und polychannel Tracks, Realtime- und Steptime- Recording bzw. Editing, 1tanspose und Quantize. Punch In Out geschieht mit Autolocator. Start- und End-Points für die Aufnahme lassen sich setzen.

Channel Reassign: Ankommende Daten lassen sich mit neuer Channel-Nummer versehen. Song Position Pointer wird gelesen (SMPTE). Drei Track On/Off-(Solo/Mute) Presets lassen sich abspeichern zum Abhören von drei verschiedenen Track- Kombinationen. Miditrack III läuft mit dem Atari 130XE. Die Features in aller Kürze: Speicherkapazitäten: 10500 Noten oder 21000 Midi Events-Kapazität, 16 Tracks, Overdub, Realtime- und Step Time-Aufnahme, Punch In/Out, Auto Locate, Song Position Pointer, Copy and Paste Track Sections, Copy und Loop Tracks, Track Delay Predelay oder Delay, Quantizing und Auto Correct mit 120 Variationen, Note Length Edit, Transpose, Track Mix. Alle 128 Midi Controller und sonstige Informationen werden registriert (Mod Wheel, Breath Controller, Sustain Pedal, Volume, automatischer Mix!). Drei Register für Tempo und Track Mute.

Richard Aicher für Soundcheck, April 1986

Computer-Software-Zubehör-1986 von Roland, Orgel-Bauer, Opcode, Steinberg

Musikmessebericht: Computer, Software und Zubehör, 1986 von Roland, Orgel-Bauer, Opcode, Steinberg
von Richard Aicher für SoundCheck, April 1986

Roland
Interessante Musiksoftware für IBM und kompatible Rechner zeigte die Firma Roland. Das sogenannte MPS-System besteht aus einem IBM mit minimal 256 kByte Memory (besser 640 kByte), zwei Disk Drives und einem Graphikdrucker. Das System arbeitet als komfortabler 8-Spur Realtime Midi- Recorder mit Step by Step Eingabe und Korrekturmöglichkeit von Kompositionen via Notationssymbolik.

In Realtime eingespielte Songs können automatisch in Notation gewandelt und als Klavierauszug über den Printer ausgedruckt werden, inklusive Lied-Texten. Mit 640 KByte Memory haben zirka 60000 Töne im Arbeitsspeicher Platz.

Ein weiteres Programm derselben Firma, ebenfalls für den IBM, heißt MRE- IPC. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen 8-Spur Realtime-Recorder. Die eingespielten Kompositionen lassen sich korrigieren (Punch In/Out). Diese Software verfügt jedoch weder über einen Step-Editor noch über eine Notationsmöglichkeit. Dafür ist ein Sound-Editor für das neue MKS-7 Synthesizer-Modul mit integriertem Elektronikschlagzeug vorhanden.

Roland zeigte außerdem einen Toshiba MSX-Rechner mit integrierter Floppy Drive und zwei Cartridge Slots. Dazu gibt es das MSX-Midi Interface MIF-MSX, das in den Cartridge Slot gesteckt wird. Die zugehörige Midi-Software war im Betriebssystem des Rechners integriert. Es handelt sich hierbei um einen simplen 8-Spur Realtime-Recorder. Jede der acht Spuren kann gleichzeitig mit verschiedenen Midi- Channels versehene Informationen aufnehmen.

Orgel-Bauer
Die Firma Orgel-Bauer importiert die Software Total Music der Firma Southworth aus den USA. Bei dieser Software handelt es sich um eine komfortable Midi- Recording-Software für den Apple Macintosh. Die Songs können entweder direkt von der Synthesizerklaviatur eingespielt oder Step by Step via Notationssymbolik mit der Maus eingegeben werden. Das zugehörige Interface erlaubt es, gleichzeitig von zwei verschiedenen Instrumenten einzuspielen. Umfangreiche Editiermöglichkeiten erlauben ein komfortables Arbeiten. Die Songs werden im sogenannten Grid-Mode in Form einer Balkengraphik am Bildschirm dargestellt. Jeder Ton wird durch einen Balken symbolisiert. Die Balkenlänge entspricht der Tondauer. Demnächst wird eine weitere Version mit „richtiger“ Notendarstellung am Bildschirm fertig sein. Sie macht die Notendarstellung in gewohnter hervorragender Macintosh-Qualität am Bildschirm möglich. Die „Partitur“ lässt sich dann mit einem Image Writer ausdrucken.

Opcode
Der Midimac Sequenzer der Firma Opcode Systems (USA) verfügt über 32 Aufnahmespuren. Mit einem sogenannten „Switcher-Programm“ kann man gleichzeitig ein anderes Programm, etwa den DX-7 Editor derselben Firma, bearbeiten Bis zu 48 000 Midi-Events lassen sich mit einem 512 KByte Mac und dem Sequenzer aufnehmen. Für die Eingabe steht ein Realtime- und ein Step Time Mode zur Verfügung (Version 2). Alle Midi-Daten werden registriert und aufgenommen. 26 verschiedene Sequenzen lassen sich eingeben. Jede dieser Sequenzen verwaltet bis zu 16verschiedene Tracks. Im Wiedergabe- Mode lassen sich bis zu 16 Sequenzen gleichzeitig wiedergeben. Die Tracks lassen sich unabhängig voneinander Loopen. Eine spezielle Option erlaubt die Generierung von Zufallssequenzen. Zur Bearbeitung der eingespielten Sequenzen stehen folgende Optionen parat: Cut, Copy, Paste, Merge Tracks und Sequences. Im Edit- Mode ist eine Auto-Locator Funktion vorhanden.
Weitere Programme derselben Firma für den Macintosh: Midimac DX/Tx Patch Editor zum Editieren der DX-Sounds, und Midimac Patch Librarians, das sind Bank Loader für diverse Keyboards, wie Yamaha DX/TX, Casio CZ, Oberheim XPander, Matrix 12, OB-8, Juno-l06, JX-8P und Chroma Polaris.
Außerdem stellt Opcode zwei Midi-Interfaces für den Macintosh her. Die kleinere Version verfügt über zwei parallele Eingänge, zwei Midi Outs und einen Thru, die größere Version über drei Outs und einen zusätzlichen Clock Select Switch.

Steinberg Research
Steinberg Research zeigte die 24-Track Software für den Atari 520 St +. Sie arbeitet genau wie eine 24-Spur Bandmaschine. man nimmt eine Phrase auf, kann die nun nach Belieben bearbeiten und dann an jede Stelle des 24-Spur „Softwarebandes“ kopieren. Die Software ist graphisch recht eindrucksvoll aufgebaut, und an arbeitserleichternden und nützlichen Features besteht kein Mangel. (Vergleiche Testbericht in SOUNDCHECK März 86). Mittlerweile wurde die Software auch mit einem graphischen Editiersystem erweitert. Es liefert eine Balkendarstellung der Midi-Events ähnlich dem sogenannten Grid- Mode einiger Macintoshprogramme. Dank des hervorragenden Betriebssystems lässt sich die Software mit der Maus kinderleicht bedienen. „Computern“ macht mit diesem Computer Spaß.

Einen gleichermaßen witzigen, wie interessanten neuen Realtime-Midi-Recorder gab es ebenfalls bei Steinberg. Er arbeitet voll graphisch orientiert. Genau wie einst der Lochstreifen des Orchestrions vor den Augen des Zuschauers, laufen hier die Noten in Form von farbigen Balken von links nach rechts über den Bildschirm. Jede Stimme des Keyboards wird in einer eigenen Spur dargestellt. Die Länge der Balken ist proportional zur Tondauer. Der Umgang mit dem Recorder ist äußerst einfach und macht Spaß.
Ebenfalls für Leute, die Midirecording ohne Stress erleben wollen: Thack Star, ein Midi- Recordingprogramm für Einsteiger. Obwohl es mit allen wichtigen Features ausgestattet ist, hat man einige lustige Graphik-Gags unterbringen können und alles sehr einfach bedienbar „konstruiert“. Sogar ein „Elektronikschlagzeug mit vier gesampelten Sounds ist in der Software eingebaut. Acht separate Tracks stehen für die Aufnahme zur Verfügung. Vier davon sind für die SampIe- Drums (Bass, Snare, Hi-Hat und Toms) reserviert. Die Spuren lassen sich „muten“. Thack . Star wird zusammen mit einem passenden Midi-Interface geliefert

Richard Aicher für Soundcheck, April 1986