Biografie
Richard Aicher ist ein interdisziplinärer Medienkünstler mit Wohnsitz in Karlsfeld bei München.
Er studierte zunächst Biochemie an der LMU München, wandte sich aber bald der elektronischen Musik, Fotografie und dem Grafikdesign zu.
Seit 1973 produziert er Werke im Bereich Klangkunst und visueller Medien.
Aicher arbeitete viele Jahre in München und zog später nach Zeil am Main, wo er das Synthesizer-Festival E-Waves mitbegründete.
Gemeinsam mit Andreas Merz gründete er das Elektronikduo Weltklang, das seit Ende der 1970er-Jahre live auftritt und Musik veröffentlicht.
Grafikdesign
Richard Aicher arbeitete über drei Jahrzehnte lang professionell als Grafikdesigner.
Er war vor allem im Musikfachhandel tätig (z. B. Music Shop, später Best-Service) und gestaltete Flyer, Broschüren und CD-Cover.
In Interviews betonte Aicher, dass ihm Grafikdesign „Spaß gemacht hat und ganz natürlich kam“.
Neben seiner Auftragsarbeit entwickelte er auch künstlerische Grafiken und digitale Fotocollagen – etwa die Serie Virtual Sky Scrapers, in der sich Architekturmotive mit digitaler Schichtung verbinden.
Elektronische Musik
Am bekanntesten ist Richard Aicher als Elektronikmusiker.
Zusammen mit Andreas Merz bildet er das Duo Weltklang, das seit 1978 live auftritt und mehrere Alben veröffentlicht hat.
Aicher baute viele seiner Synthesizer und Instrumente selbst und spielte auf zahlreichen Festivals.
Darüber hinaus war er als Autor aktiv: Er schrieb rund 350 Fachartikel und drei Bücher zu MIDI und Computermusik und gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet elektronischer Musikinstrumente.
Fotografie
Die Fotografie ist eine weitere große Leidenschaft von Aicher.
2010 baute er in München-Karlsfeld ein großes Fotostudio, in dem er sich hauptsächlich auf Mode-, People- und Modelfotografie konzentrierte.
Er arbeitete mit Schönheitsköniginnen wie Miss Germany und Miss Swiss und produzierte zahlreiche Porträtserien.
Sein visueller Stil ist experimentell und kombiniert oft architektonische Elemente zu neuen Collagen.
Außerdem unterrichtete er Fotografie: Aicher lehrte an der renommierten Münchner Kunstschule Studio Zeiler.
Märkte und Veranstaltungen
Als Veranstalter entwickelte und leitete Aicher zahlreiche Kunst- und Kunsthandwerkermärkte.
Was mit Flohmarktaktivitäten begann, wurde zu professionell organisierten Künstlerbörsen, Antiquitätenschauen und Schallplattenbörsen.
Zeitweise organisierte er bis zu 70–80 Veranstaltungen pro Jahr.
Zu den bekanntesten zählen der Karlsfelder Kunst- und Handwerkermarkt (mit über 60 Ausstellern im Bürgerhaus) sowie die Mitorganisation des E-Waves-Festivals in Zeil am Main – ein Live-Musikevent für elektronische Klangkunst.
Rezeption und Wirkung
In der deutschen Elektronikmusikszene gilt Aicher als einer der Wegbereiter.
Seine Veröffentlichungen – besonders das MIDI-Praxisbuch von 1988 – gelten noch heute als Standardwerke.
Sein umfangreiches Archiv an Fachartikeln zu Synthesizern, Sequenzern und Klanggestaltung wird in Fachkreisen geschätzt.
Seine Lehre, Liveauftritte und das breite künstlerische Schaffen in Musik, Grafik, Fotografie und Veranstaltungsorganisation haben bleibende Spuren hinterlassen.
Quellen:
Offizielle Künstlerbiografie und Pressematerial (Kunstautomat Landsberg),
Interview mit AMAZONA.de,
Lokale Presseberichte zu Veranstaltungen und Ausstellungen.