Weltklang Moving Electronics “Tie Fighter Pilots” – Electronic Street Music Tube Event 2002 – Munich

“Tie Fighter Pilots” – Electronic Street Music – 5th of Dez. 2002 –  presented by T-U-B-E & Kulturreferat München
Munich – Subwaystation MaxWeberPlatz &  T-U-B-E &  TUBE-Garage

Donnerstag, 5.12.2002

20:00 Uhr 
Moving Electronics in the Sub
Ort: U-Bahn-Station Max Weber Platz – München
Im Untergeschoss vor der Oldtimer-Trambahn
(Abgang Max-Weberplatz / Stadtsparkasse)

20:15 Uhr
Klangwanderung (Electronic Street Music)
von der U-Bahn-Station zur nahegelegenen T-U-B-E

20:30 Uhr
Moving Electronics in the T-U-B-E
Ort: T.U.B.E – München – Einsteinstrasse 42
Wegbeschreibung zur  T-U-B-E: so gehts hin

Eintritt frei! Veranstaltet vom Kulturreferat München

Künstler:

Richard Aicher & Andreas Merz, spezial Guest: Dieter Döpfer
Equipment: DJ-Systems, Vaio C1 Lap, Ipod, Kaoss Pad, Analogue A100 Dieter Doepfer Modular System, Noize Runners & Robots – 12 Channel Sound System

Der Raum wird gefüllt mit bewegten Klangcollagen, die sich mit dem Wiederhall im Bereich der U-Bahnstation und den Umgebungsgeräuschen zu einem Gesamtklanggebilde verschmelzen.

Anschließend die Klangwanderung zur T.U.B.E. (Dauer ca. 5-10 Minuten)

Um ca. 20:30 erreicht die Prozession der Technokraten die T.U.B.E und trifft dort auf  stationäre Klangkollagen, die das dort installierte HAL (Historic Analog Lab), ein riesiges Analog-Synthesizer-System, bedient vom Erbauer Dieter Döpfer.

Die „Elektronik Mutanten“ Richard Aicher und Andreas Merz umkreisen jetzt mit ihrer Moving Electronic das HAL wie digitale Sputniks den analogen Planeten. Ferngesteuerte motorisierte Klangquellen (Noizerunner), die von Richard Aicher und Andreas Merz getragenen Amp-Backpacks und das HAL, produzieren ein sich ständig bewegendes, pulsierendes Industrial Sound-Arrangement, das aus 12 Lautsprechern die T.U.B.E erfüllt.


zu Weltklang und Electronic Street Music:

Die beiden Elektronauten Richard Aicher und Andreas Merz, zusammen „Weltklang“, produzieren seit vielen Jahren konsequent und unablässig an ihren überaus eigenwilligen Klanggebilden und immer revolutionären Ideen im Bereich Elektronischer Musik.
Einhergehend mit der Verkleinerung der Gerätschaften entwickelte Weltklang konsequent eine Idee weiter, genannt „Moving Electronics“. Gemeinsam mit dem Publikum wandern die beiden Künstler in so genannten. „Klangwanderungen“ entlang einer bestimmten Wegstrecke, oder bei „Moving Events“, innerhalb des Publikums und des öffentlichen Raumes. Die Klanggebilde entstehen in speziell modifizierten, mobilen und mitgetragenen Klangerzeugern und Laptops und werden über am Körper montierte Ghettoblaster wiedergegeben: „Die Rattenfänger von Hameln des 22ten Jahrhunderts!“.
Die Events spielen sich meist unangekündig direkt auf Strassen, in Parks und Fussgängerzonen ab. Weltklang nennt diese völlig neue Art der Präsentation Elektronischer Musik „Electronic Street Music“. Mit herkömmlicher Elektronischer Musik hat Weltklang Electronic Street Music nichts mehr gemein. Zentraler Aspekt sind bei Weltklang die Auflösung aller traditionellen Formen. Sowohl musikalisch wie formal. Bühne und Zuschauerraum haben ihre Bedeutung verloren. Die Musiker agieren inmitten des des Publikums. Die Zuhörer können sich innerhalb der Klänge nach Belieben frei bewegen und damit selbst bestimmen, welchen Mix des Gesamtsound sie gerade hören, werden so mit zum Arrangeur, im Wechselspiel mit den Künstlern, die die Lautsprecher am Körper tragen und wiederum innerhalb des Publikums bewegen. Die „Musik“ selbst kennt keine Grenzen, sowohl stilistisch wie tonal ist alles erlaubt und wird alles genutzt. Sphärische Passagen im Wechsel mit atonalen Klangkomplexen, harte Techno-Beats, perkussive Soundgewitter, fließende Ruhezonen, Strassenatmosphären, Chill-Out.

Wie Moving Electronics genau klingen wird, kann niemand im voraus wissen. Jede Aufführung unterscheidet sich von der anderen, hängt von den nicht durch die Künstler bestimmbaren, aber immer in die Komposition mit einbezogenen Umgebungsgeräuschen und akustischen Verhältnissen des gerade durchwanderten Raums oder Gebietes ab. Die Künstler entscheiden von Fall zu Fall beim Konzert, wo sie beginnen, enden, wohin sie sich bewegen. Genau wie die Künstler, kann jeder Zuhörer überdies seine Position im Raumklang Gebilde ständig verändern, sich nähern, wieder entfernen, bestimmte Schallquellen der 26 Kanäle bevorzugen oder ablehen, schafft sich also damit sein ganz persönliches eigenes ästethisches Klangerlebnis. Klangerzeugender Künstler und positionsbestimmender Rezipient stehen in einer fliessenden, sprunghaften Wechselbeziehung. Ursprung und Wirkung verschmelzen zu einer Einheit.
Natürlich gibt es eine kompositorische Basis, eine Art auskomponierte Makroform mit unterschiedlichen Freiheitsgraden, die in Abhängigkeit der jeweils eintretenden Umgebungsklänge und dynamischen Klangwechselbeziehung von den beiden Künstlern genutzt werden.
Nach 20 Jahren gemeinschaftlichen Experimentierens, weiss jeder der beiden Elektronauten genau, was der andere gerade macht, auch wenn er sich gerade in nicht hörbarer Entfernung befindet . Moving Electronics ist eine Live Prozesss Komposition, bei der aus transformierten Klangsignalen tatsächlich so etwas wie eine Universalsprache hervorgebracht wird, nämlich„Weltklang“.

Weltklang Moving Electronics – “IN Front of Ice and Water I” – Klangereignis

2002 fanden die ersten Weltklang Klangwanderungen statt. Noch ganz einfach und ohne Starwars Outfit. Das kam dann erst später dazu. Los gings im Olympiapark. Damals hatte ich auch meine Moving Runner dabei. Mobile ferngesteuerte kleine Autos mit darauf installierten Lautsprechern. Fahrbare Lautsprecher sozusagen. Und der kleine Vaio Handheld war rausgekommen.

INSIDE OUT – Moving Electronics Event by WELTKLANG

Location: Munich – Maximiliansforum –>
http://www.muenchen.de/referat/kultur/institute/maxifo/index.htm

Date: 30th of July 2002 – Estimated Begin: 21:00
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Entrance: Free – Everybody is Welcome
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Description: Das Ereignis beginnt in der Maximiliansunterführung.
Etwa um 21:45 verlassen die Musiker und das Publikum
gemeinsam den Ort und unternehmen zu Fuß ein kurze
„Klangwanderung“, zunächst an die Oberfläche der
mittlerweile dunklen Stadt und von dort zu einer
naheliegenden kleinen Fußgängerunterführung. Weltklang
wird diese „neue“ Unterführung für etwa 15 Minuten mit
einer fluiden Klangcollage anreichern.
Anschließend geht es, begleitet von ruppigeren Klängen,
wieder zurück an die Oberfläche des nächtlichen Münchens,
„heim“ an den Ausgangsort der Klangwanderung. Dort
verabschiedet Weltklang den Abend mit ruhigen Drones.

Please Note: This event isn’t presented by Kulturreferat München.
We don’t know how long it’s possible to play.

Software aus den USA, 1986 – von Richard Aicher

Software aus den USA – Artikel von Richard Aicher für Soundcheck August 1986

Zwischen den USA und unseren Breitengraden liegen Welten. Zumindest, was die Computerszene und vor allem Musiksoftware betrifft. Die Verhältnisse in den Staaten sind in dieser Beziehung nicht mit unseren vergleichbar. Gerade deshalb ist es interessant, den Markt dort etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor allem gilt eines: Eine Popularitätsliste der musikalisch interessanten Homecomputer sieht in den USA ganz anders aus als bei uns. Ein Match zwischen Commodore 64 und Apple 11geht bei uns auf jeden Fall zugunsten des Commodore 64 aus. Er ist bei uns ja bekanntlich der Renner unter den „Midicomputern“. Entsprechend viel Software gibt es hier für den Commodore 64. Vergleicht man die Qualität der in Deutschland entwickelten Commodore 64 Software mit der amerikanischen, schneidet letztere relativ schlecht ab. Gleich welche Software man nimmt, Pro 16, Supertrack oder JeIlinghaus Recordingstudio, in den USA gibt es für den Commodore 64 keine qualitativ vergleichbaren Produkte.

Genau das Gegenteil gilt für die Apple- Rechner der IIer-Serie. Sie übertreffen dort den Commodore 64 gemessen an ihrer Popularität um ein Vielfaches. Der Apple wurde in den USA in einer Garage entwickelt und ist auch heute noch in so ziemlich jedem Haushalt vorhanden. Außerdem soll es in den Staaten zirka 25000 (!) verschiedene Programme für diesen Computer geben. Der für Musiker interessante Teil hiervon macht zwar nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz aus, aber immerhin. In den USA gibt es vorn Hardware-Musikzusatz (Alpha Syntauri, Sound Chaser, Alf Cards, Dezillionix SoundsampIer) über hervorragende Lehrsoftware zum Erlernen der musikalischen Grundbegriffe, bis hin zu Midi Software so ziemlich alles für diesen Computertyp.

Mac für Studio und Bühne

Nicht nur der Apple 11 ist in den USA sehr viel verbreiteter als bei uns. Für den Apple Macintosh gilt dasselbe. Er steht in den USA so ziemlich in jedem Musikstudio. Die Software, die für ihn angeboten wird, gehört zum Feinsten.  Recordingsoftware für den Macintosh verfügt meist über automatische Übersetzung der Einspielung in Bildschirmnotation und kann dann in perfekter Qualität auf Laser-Drucker ausgegeben werden.

Der Mac kann im Livebetrieb und im Studio gleichermaßen gut eingesetzt werden. Er ist wahnsinnig kompakt, und es müssen keine externen Geräte, wie Netzteil, Monitor oder Disk angeschlossen werden. Dies ist alles integriert. Außerdem unterstützt Apple USA im Gegensatz zur deutschen Niederlassung Schüler und Studenten beim Kauf des Macs in Form erheblicher Preisnachlässe. Auch bei kreativ arbeitenden Anwendern, wie Musikern, drückt man schon mal ein Auge zu. Wir können hier nur hoffen, dass sich der Atari ST in nächster Zeit weiter so kräftig wie bisher entwickelt, dafür erhältliche Musiksoftware weiter in Richtung Bildschirmnotation ausgebaut wird. Dann stellt der Atari ST die preisgünstigere Lösung dar. Steinberg’s Twenty-Four zeigt bereits erfreuliche Ansätze in dieser Richtung und kann sich zum momentanen Zeitpunkt durchaus mit mancher Mac-Software messen. Ich bin in dieser Beziehung relativ optimistisch, nicht zuletzt, da Atari Deutschland den midimäßigen Einsatz des ST kräftig unterstützt. So wurden und werden in diversen Deutschen Computershops Midi-Workshops von der Firma Atari organisiert. In diesen soll vor allem Computer-Freaks gezeigt werden, was man aus diesem Rechner musikalisch zum momentanen Zeitpunkt rausholen kann. Diese Workshops sind auf jeden Fall auch für Musiker interessant, die den ST in Verbindung mit Midi-Software mal in Aktion erleben wollen. (In Musik- Shops ist das leider meist nicht möglich.) Jack Tramiel, Atari-Boss in den USA, sagte schon vor der ersten Veröffentlichung des ST in einem Interview, dass er Midi für sehr wichtig hält. Na also, das ist doch was! Interessant ist auch, dass derselbe Tramiel zuvor bei Commodore USA für die Entwicklung des Commodore 64 verantwortlich war, und der ist ja musikalisch für einen Personal Computer hervorragend bestückt (SID-Chip!).

Mit zunehmend stürzendem Preis auf dem Markt der IBM-Kompatiblen wird der – IBM langsam auch bei uns interessanter. In den USA ist der IBM im Vergleich zu Deutschland schon seit langem auch in der Horne-Szene verbreitet. Midi-Software für den IBM kommt deshalb vor allem aus den USA in unsere Breitengrade. Jedoch relativ spärlich. Roland konnte sich erfreulicherweise jetzt dazu entschließen, die MPS Software aus Amerika zu importieren. Ich konnte sie auf dem Original-IBM und einem Epson PC (Kompatibler) testen. Sie lief in beiden Fällen exzellent. Der Epson ist, zumindest was diese Software angeht, voll kompatibel. Andere Kompatible konnte ich leider mangels Zeit bisher nicht auf Eignung für diese Software anchecken. Für Musiker, die einen Computer live einsetzen möchten, könnte der IBM-Portable in Verbindung mit MPS interessant sein. Hierbei handelt es sich um eine sehr kompakte Ausführung des großen Bruders, mit sehr gut lesbarem Mini-Bildschirm. Auch auf diesem läuft, wie ich mich überzeugen konnte, MPS. In den USA soll es sehr viel weitere Musik- und Midi-Software für IBM und Kompatible geben, wie gut Informierte Kreise munkeln. Doch leider ist momentan ausser MPS und M.U.S.E. (Roland) bei uns nichts . erhältlich.

Bekommt man selbst Software aus den USA rüber, lautet oft die Frage? Sicher! Es ist gar nicht schwer. Vorausgesetzt die Firma reagiert! Ich habe testweise 18 Firmen in Amerika um Informationen gebeten. Fünf hiervon haben reagiert und Unterlagen geschickt. Im Folgenden kurz die Facts hierzu.

HybridArts Hybrid Arts-Präsident Bob Moore ist selbst Profi-Toningenieur und Musiker und glaubt, dass Midi die Musik eines Tages in jedes Heim bringen wird. Vielleicht stimmt’s tatsächlich. Die Firma vertreibt Midi-Recording- und Sound-Design- Software für Apple, IBM, die 8-Bit-Ataris 400/600/1s00, 800XL, 1200, 130XE und den 16-Bit-Atari.

Für die 8-Bit-Ataris gibt es zwei verschiedene Recording/ Composer-Programme: Miditrack II und Miditrack III (letzteres arbeitet nur mit dem 130XE mit 128 kByte!). Beide Programme werden inklusive Midimate-Interface, Kabeln und drei Demo-Songs geliefert. Midimate n speichert zirka 3500 Noten, Midimate III etwa 10000. Die Version n lässt sich mit einem ,Upgrade Kit auf die Version III aufrüsten. Beide Systeme arbeiten mit 16 Tracks und erlauben sowohl Realtime-, als auch Septime-Recording, Editing, Transpose und Quantize. Der Song Position Pointer wird gelesen. Miditrack II kostet zirka 349 Dollar (also ca. 800 DM), Miditrack III zirka 374 Dollar (ca. 860 DM). Miditrack II gibt es auch in einer 8-Track- Version für den Commodore 64 (Miditrack C). Diese bietet 16 Sequenzen je Song und eine Song Table mit 24 Steps. Miditrack C kostet mit Interface zirka 349 Dollar (ca. 800 DM), ohne Interface etwa 199 Dollar (ca. 460 DM).

Die Sound Designer nennen sich Midi Patch. Es gibt Versionen für Atari, C64 und IBM-PC zu den Keyboards Yamaha DX/TX, Casio CZ101 und CZ1OOO.DXPatch gestattet die Speicherung von 512, CZ-Patch die Speicherung von 256 Patches per Disk-Seite. Patches lassen sich benennen und neu arrangieren. Preis jeweils zirka 79 Dollar (ca. 185 DM). Für IBM-PCs gibt es ebenfalls sowohl Recordingprogramme (Miditrack PC), als auch Sound Designer (Midipatch) in Versionen für DX/TX- und CZ.Synthesizer.

Interessant auch das Programm HSCORE, das die Eingabe von Noten über die alphanumerische Tastatur des PCs erlaubt. Die fertigen Kompositionen lassen sich editieren und ausdrucken. Preis etwa 195 Dollar (ca. 450 DM).

Für Film und Video ist die PC-Timing- Software MX-1 Film interessant. Sie findet für jede nachträgliche Vertonung das optimale Tempo.

Hybrid Arts bietet auch Software für den Atari ST an: DX-Droid. Hierbei handelt es sich um einen komfortablen Sound- Designer zum Yamaha DX/TX. Das Programm arbeitet gleichzeitig als Soundverwaltung, Sound-Editor mit graphischer sowie numerischer Darstellung der Parameter und der geheimnisvollen Droid-Funktion. Droid generiert eigene DX-Sounds, ausgehend von den einzugebenden alten! Droid kostet etwa 244 Dollar (ca. 760 DM). Auch eine Recording-Software ist angekündigt, Preis zirka 574 Dollar (ca. 1320 DM).

Southwest Music

Die Firma Southworth Music Systems Inc. stellt Software für den Macintosh her. Es handelt sich hierbei um einen professionellen Midi- Recorder / Composer / Patch Librarian namens Total Music. Diese Software wird auch in Deutschland vertrieben (Orgel- Bauer). Total Music ist ein Recorder/Composer und verfügt über Notation und Note Editing. Benötigt wird ein 512 kByte Mac und das Southworth Midi-Interface. Die Speicherkapazität beträgt zirka 50000 Noten. Beim Editieren verringert sich die Kapazität etwas. 99 Sequenzen werden intern verwaltet, jeweils 8 können gleichzeitig wiedergegeben werden. Jede Sequenz kann 999 Takte lang sein. Die Start-Points der Sequenzen sind programmierbar. Events können editiert werden. Zur Korrektur der Einspielungen stehen drei verschiedene Auto Correct Modes zur Verfügung. Total Music registriert Midi Song Position Pointer. Tempowechsel können an jeder Stelle im Takt ausgeführt und gespeichert werden. Die Eingabe der Sequenzen kann wahlweise in Realtime oder Steptime vom alphanumerischen Keyboard aus erfolgen. Die Umwandlung der Midi- Daten in Standard-Notation geschieht automatisch. Der integrierte Bank Loader verwaltet Daten von Yamaha DX/TX sowie Casio CZ Synthesizern, vom OB-Xpander, Roland Juno 106 oder Korg DW8000. Preis 489 Dollar (ca. 1130 DM) inklusive Interface. Das Interface verfügt über zwei Midi Inputs und vier Midi Outs, Sync. Damit kann man gleichzeitig von zwei verschiedenen Midi- Controllern aus einspielen.

Syntech bietet sehr viel verschiedene Musiksoftware für Commodore 64, Apple und IBM. Es gibt Recording/Composer-Programme und Sound Designer/Bank Loader. Die Software nennt sich Studio 1,2,3, je nach Computertyp, also Commodore 64, Apple oder IBM. Es handelt sich hierbei jeweils um ein 8-1rack-Recorder/Composer- Programm. An Hardware erforderlich: 64 kByte und Midi- Interface von Passport, Sequential, Syntech oder Music Data. Die Software verfügt über einen Loop Mode. Weitere Funktionen: Bounce 1racks, 1rack Merge, Sequence/1rack Naming, Cut & Paste im Song Mode, Delay, 14 Velocity Settings, Midi-Merge und einen komfortablen Edit Mode mit Punch In/Out und Locator mit einem Cue Point. Vier Songs haben jeweils auf einer Diskette Platz. Speicherkapazität: 5000 Noten, 24 Sequenzen. Synchronisation: Midi und Roland Sync. Der Preis beträgt zirka 225 Dollar (ca. 520 DM).

Eine etwas abgespecktere Version nennt sich MIDI STUDIO. Dies ist ein Recorder/ Composer mit 8 Sequenzen a 81racks. Bis zu zwölf Sequenzen lassen sich in beliebiger Kombination je Song eingeben. Die Software verfügt über Fast Forward und Fast Rewind, Auto Correct, Live Punch In, Solo oder Mute während des Playbacks. Der Preis beträgt etwa 80 Dollar (ca. 185 DM).

Mit der Software SONG PLAYER lassen sich mit Studio 1aufgenommene Sequenzen in programmierbarer Reihenfolge automatisch abspielen. Die Songliste ist editierbar. Sound Designer und Bank Loader gibt es von Syntech für DX/TX, CZ, JX-8P und Drummaschinen, jeweils für den Commodore 64 oder den Apple IIe.

Für den IBM vertreibt Syntech eine interessante 48-Spur-Software. Es handelt sich um ein Recorder / Composer-Programm mit 32 Sequenzen und 48 1racks je Sequenz sowie umfangreichen Edit-Features. Weitere Features: unbegrenzte Anzahl von Cue Points, Loop-Recording, Midi-Merge, Sync to Tape, Midi-Sync, Steptime Editing aller Midi-Events. Aufnahme von Tempo Changes in Realtime, Mix Down, Punch In/Out, Help Windows und Aufnahme von Song Position Pointer. In einer erweiterten Version gestattet die 48-1rack-PC direkte Aufnahme der Sequenzen auf die laufende Diskette, das heißt, es steht dann die gesamte Disk-Kapazität zur Speicherung der Sequenz zur Verfügung.

In der nächsten Ausgabe des Computer /Miditalks folgen noch einige weitere interessante Midi- und Software-Details aus Amerika. Tschüß, bis dann.

Richard Aicher für SoundCheck im August 1986

Yamaha DX-21

Yamaha DX-21

Test von Richard Aicher. Veröffentlicht in Soundcheck, September 1985

Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Big Brother wurde mittlerweile zum Wunderkind, und der unmittelbare Vorgänger ist gestorben. Klar, daß Yamaha seinem jüngsten Sproß, dem DX-2l deshalb einige Bonbons mit auf den Weg geben mußte.

Optisch sieht er, verglichen mit seinen Blutsverwandten, etwas schmalbrüstig aus. Mehr Mmi denn Keyboard. Dafür übertrumpft er mit einigen Features sogar besagten Bruder, den DX-7. Zum Beispiel mit den 128 internen Sounds, oder dem echten Split und Dual Mode. Trotzdem orientiert sich der DX-21 eher an den Möglichkeiten des DX-9 als denen des DX-7.

AKAI AX 80 Test von Richard Aicher, 1985

AKAI AX 80 Test von Richard Aicher in SoundCheck 03/1985

Langsam wundert nichts mehr. Die Musikindustrie stellt eigene Computer her, warum sollen also nicht auch die Hi-Fi-Bosse ins Musikgeschäft einsteigen? Natürlich geht das alles nicht so schnell. Bereits zur letztjährigen Messe in Frankfurt machte Akai mit seinem Micro Studio, das auch ein Keyboard im Programm hatte, Furore. Dann pas- sierte lange nichts, bis jetzt die ersten Gerätes tatsächlich auf dem Markt erschienen. Zwar nicht alle einige hatte man inzwischen wieder eingestampft, offensichtlich wollte man in Frankfurt erst einmal die Lage testen, aber zumindest der AX-80 Synthesizer und die Recording-Unit MG 1212. Letztere ist ein 12-Kanal-Mixer mit integrierter 1/2 Zoll Cassetten-Aufnahme-Maschine und Auto-Locator, über die wir schon in der Februar-Ausgabe berichteten. Gleich vorneweg, zur Messe ’85 wird Akai voraussichtlich eine weite Sound-erzeugende Einheit vorstellen: eine MIDI-kompatible, digitale Sampling Unit in 19“ Gehäuse zum Knüllerpreis. Doch zurück zum Testgegenstand dem AX-80.

Das Display
Die Denkweise der Akai-Techni-ker in Hi-Fi Bahnen zeigt sich sofort nach dem Einschalten des Geräts. Warum sollte man mit LED-Säulen nur Mixer-Level übersichtlich darstellen können? Gedacht, getan. Sie entwickelten ein Synthi-Parame- ter-Display, das es in sich hat.
Der AX-80 ist mit einem riesigen Display ausgestattet. Jeder Parameter ist durch eine LED-Säule, dessen Höhe dem entsprechenden Wert entspricht, im Display vertreten. Das Display besteht efns 5 Gruppen. Je eine für die Darstellung der Parameter von VCO1, VCO2, VCF, LFO und VCA. Für Genauigkeits-Fanatiker, denen die Auflösung des Displays nicht genügt, wird überdies der jeweils gerade editierte Wert zusätzlich numerisch dargestellt. Ein orangefarbener, kleiner, waagerechter Balken markiert jeweils, wie ein Cursor am Computer, den gerade editierten Wert am unteren Ende der Säule. Dieses System macht das Programmieren recht übersichtlich. Man hat also endlich wieder einmmal schon vom Ansehen der Parameter her eine ungefähre Vorstellung des Sounds, so wie man das früher bei den ganzen analogen Geräten gewöhnt war.
Eine weitere dreistellige LEDAnzeige zeigt die Programmnummer des angewählten Sounds. Im Edit- Mode wechselt diese Anzeige in die Nummer des angewählten Parameters. Gut gemeint, aber sehr unpraktisch. Nach längerem Soundbasteln weiß man nämlich nicht mehr, auf welcher Programmnummer der Sound ursprünglich angelegt war. Man muß sich dann entscheiden: Entweder man vergißt der langen Arbeit Mühe wieder, oder man versucht sich stark zu erinnern, legt den Sound auf die wieder eingefallene Nummer – und hat dann entweder Glück gehabt oder einen anderen Sound überschrieben. Die Anzeige der Parameternummern in numerischer Form ist eh ein überflüssiger Gag, da der orange Balken dasselbe viel besser


Doch sollte es nicht allzu schiewerig für die Akai-Techniker sein, die numerische Parameter-Anzeige wegzulassen. Über 32 Folienschalter (wie man sie vom Chroma her kennt), die direkt unterhalb der entsprechenden LED-Säulen liegen, wählt man sowohl die Programme an, als die Parameter, die man zu ändern wünscht. Im Edit-Mode ändert man die Parameterwerte entweder über den grossen Drehregler durch Hoch-oder Runterfahren oder Step by Step durch Drücken des Up bzw. Down Switches.

DAS KEYBOARD
Der AX-80 ist mit einem 8-stimmig polyphonen, 5-Oktaven C-C Keyboard ausgerüstet. Wie üblich in dieser Preisklasse sind die Tasten aus Plastik, der Anschlag weich. Es registriert und verarbeitet die Anschlagdynamik, Filter, DCA oder auch beides zusammen kann man so durch die Stärke (Geschwindigkeit) des Anschlages beeinflussen. Der gewählte Grad der Beeinflussung (VBelocity Amount) wird mit in das Memory übernommen. Pitch- und Modulation-Wheel, beide an der linken Keyboardseite, verfügen jeweils über einen eigenen Amount-Regler. Die Pitch lässt sich im Bereich einer Oktave „benden“. Die Modulation-Waveform ist fest auf Rechteck eingestellt, läßt sich auch leider nicht ändern. Oszillator, Filter oder beides zugleich kann von ihr moduliert werden.

Die Oszillatoren
Je Stimme stehen zwei Oszillatoren zur Verfügung, insgesamt also 16. Ostzillator 1 verfügt über Sägezahl, Rechteck und eine Mischkurvenform aus den beiden. Er lässt sich in den Fusslagen 16´, 8´und 4´stimmen. Um den Sound etwas fetter zu machen, kann ein Sub-Oszillator zugeschaltet werden. Pulsweite (50% bis 100%) und Geschwindigkeit (0,1 bis 20 Hz) der Pulsweitenmodulation sind regelbar. Der zweite Oszillator lässt sich im Bereich von drei Oktaven (16´bis 2´), in Halbtonschritten und natürlich auch in Mikrointervallen, zum Beispiel für Chorus-Effekte, gegen den ersten verstimmen. Er stellt dieselben vier Kurve3nformen wie Oszillator 1 zur Verfügung. Im Gegensatz zu diesem kann er jedoch nicht pulsmoduliert werden. Dafür lässt sich seine Pitch von der DCA-Envelope modulieren. Extreme Sounds erzielt man auch durch Cross-Modulation der beiden Oszillatoren. Beide Oszillatoren verfügen über einen eigenen Volumen-Regler.

DER FILTER
Hierbei handelt es sich um einen konventionellen Low-Pass Filter mit einer Cut-Off Frequency von ca. 10Hz bis 20kHz. Um ungewünschtes Bass-Noise fernzuhalten, lässt sich ein High-Pass zuschalten. Wie gewohnt sind Cut-Off Frequency, Resonanz, Envelope Amount und das Keyboard Tracking (0 bis 15%) regelbar. Wie schon erwähnt, kann man die Filtermodulation dynamisch vom Keyboard steuern.

ENVELOPES
Die Envelopes regeln wie üblich Attack, Decay, Sustain und Release. Zusätzlich verfügen sie über eine Key Follow-Funktion. Bei einem Original-Flügel ist ja das Release in tieferen Tonlagen länger als in höheren. Mit der Follow-Funktion kann man diesen Effekt nachahmen.
Der Bereich des Envelope-Displays ist dreifach belegt. Im VCA- Mode bzw. VCF-Mode editiert und sieht man die Parameter des auf den VCA bzw. VCF einwirkenden ADSRs. Im DCA/DCF-Mode regelt die DCA- Hüllkurve den Filter parallel mit, während die Filter-Hüllkurve zur Modulation des Oszillators 2 genutzt wird. In diesem Fall sind DCA und DCA/DCF Display identisch. Jeder eingetippte Wert wird in das andere übernommen. Dies verwirrt anfangs, aber man hat den Zusammenhang bald gecheckt.

Die Low-Frequency Oszillatoren
Sehr komfortabel fiel die LFO- Sektion aus. Vier LFOs stehen insgesamt zur Verfügung für jede der beiden Oszillator-Banks, einer für den Filter und einer für das Tempo der Pulse-Modulation. Für jeden lässt sich getrennt Amount, Frequency (0,1 Hz bis 20kHz), Delay (0 bis 5 Sekunden) und die Kurvenform bestimmen. Insgesamt stehen vier Kurvenformen zur Verfügung: Rechteck, Dreieck und steigender, sowie fallender Sägezahn. Jeder LFO kann entweder Oszillator 1, Oszillator 2 oder den Filter modulieren, leider nicht den VCA. Auch lassen sich die zwei Oszillatoren nie von ein und demselben LFO aus in Phase modulieren, was wichtig für Vibratos wäre.

Memory-Organisation, Programmierung und Presets
Das Memory ist in drei Banks mit jeweils 32 Programmplätzen unterteilt. Eine Bank beherbergt die 32 Factory-Presets. Diese bieten zwar eine gute Ausgangsbasis zur Sound Programmierung, reißen jedoch nicht gerade vom Hocker. Nach einigem Arbeiten mit dem Gerät merkt man schnell, dass in den Factory-Sounds nicht annähernd die Möglichkeiten des Geräts ausgeschöpft wurden. Der Vetrieb in Deutschland entwickelt gerade neue Sounds. Die Factory- Presets sind in sieben Sound-Gruppen unterteilt: Percussive Keyboard-, Bläser-, Holzbläser-, Streicher-, Bass-, Organ- und Synthsounds. Eine ganz nützliche Idee, wenn man mal schnell ‚irgendeinen‘ Sound braucht. Die Programmierung geht dank des Super-Displays recht schnell und übersichtlich voran. Extreme Sounds lassen sich durch die guten Modulationsmöglichkeiten in Hülle und Fülle produzieren. Alle Programme lassen sich auf Cassette speichern.

MIDI
Laut Hersteller verarbeitet das Betriebssystem des AX-80 Informationen über Anschlagdynamik, Pitch- Bend, Programmwechsel, Control Change (Modulation Wheel und Sustain Switch) und MIDI-Channel. Die drei obligatorischen MIDI In-, MIDI Out- und MIDI Thru-Buchsen sind vorhanden. Der AX-80 arbeitet im Poly-Mode und kann auf allen 16 Channels senden und empfangen. In Verbindung mit einem Juno 106 gab es keine Probleme. Auch vom Yamaha CX5M Composer ließ sich der AX-80 problemlos steuern.

Sonstiges
An Spielhilfen bietet der AX-80 ein Chord Memory und eine Hold Funktion. Leider ist kein Rauschgenerator im Gerät eingebaut, was vor allem Sound-Freaks, die das Gerät wegen seiner guten Modulationsmöglichkeiten beliebäugeln werden, enttäuschen wird.
Die Buchsen liegen auf der leicht nach hinten angeschrägten, oberen Rückwand. Man erreicht sie so bequem von vorne. Neben den MIDIBuchsen (Standard 180 Grad DIN) sind noch 6 mm Klinken für Audio Out (Mono, IV), Phone (Stereo), Sustainpedal, Programmwechselpedal und die Tape-Memory-Buchsen vorhanden. Ein Memory-Protect-Schalter verhindert unabsichtliches Löschen der Programme.

Zusammenfassung
Der Preis des AX-80 liegt voraussichtlich unter DM 4.000,-. Dafür bietet er einige interessante Features, die ihn von vielen Konkurrenten abhebt (Anschlag-Dynamik, 4 LFOs, übersichtliches Display).


Richard Aicher – veröffentlicht in SoundCheck, März 1985

Colortone Synthesizer Keyboard – Artikel von Richard Aicher für 64er Magazin, September 1984

Ein weiteres Musik-Keyboard für den Commodore 64

Auch in den USA präsentierte man ein Keyboard für den Commodore 64. Das Colortone Synthesizer Keyboard. Drei Oktaven besitzt das von Waveform (Musicalc!) entwickelte Keyboard und ein futuristisch anmutendes Design, das auch jedem wirklichen Synthesizer alle Ehre machen würde. Mit dem Keyboard können Melodien per Klaviatur in die Musicalc I Software eingespielt werden, was bisher nicht möglich war. Die Songs lassen sich dann wie bekannt mit Musicalc bearbeiten oder in Notenschrift ausdrucken. Somit wäre das System Commodore 64, Floppy 1541, Monitor, Colortone-Keyboard und Musicalc-Software ein komplettes Musiksystem, das auch Keyboarder spielen können, ohne sich die Finger auf einer QWERTY—Tastatur zu verrenken. Der Preis des Colortone-Keyboards wird sich in den USA zwischen 200 Dollar und 300 Dollar bewegen.