SCORETRACK von C-LAB – AUCH EIN SUPER-TRACK, 1986

SCORETRACK von C-LAB – AUCH EIN SUPER-TRACK!
Artikel von Richard Aicher für Soundcheck September 1986

Auf der Frankfurter Messe wurde es vorgestellt, jetzt wird es ausgeliefert: Scoretrack, das Midi-Recording-Programm mit integrierter Notationsoption von C-Lab für den Commodore 64. Scoretrack verbindet sämtliche Möglichkeiten des bekannten Supertrack Sequenzers, also Pattern/Songchain- orientiertes 16-Spur Realtime-Recording mit Step Time-Eingabemöglichkeit und einer Edit-Page mit Darstellung der Events in numerischer Form, sowie einer Help Page mit hervorragender Darstellung der Tracks in Standardnotation und der Möglichkeit, diese auszudrucken.

Für Supertrack-Kenner: Scoretrack unterscheidet sich lediglich in der Editfunktion von Supertrack, sämtliche anderen Funktionen wurden beibehalten. Für alle Schon-Besitzer eines offiziellen Supertracks gibt es Scoretrack als Update zum Preis von zirka 290 Mark. Die Beschreibung der Notationsoption erfolgt in Teil 2 dieses Artikels. Für Noch-Nichtanwender von Supertrack: Scoretrack gibt es als eigenständiges Programm zum Preis von etwa 590 Mark.

Obwohl der Sequenzerteil von Scoretrack durch die Analogie zu Supertrack den Schon-Anwendern dieses Programmes und einigen Lesern schon aus dem Supertrack SOUND-CHECK-Test bekannt sein dürfte, beschreibe ich ihn hier in etwas gekürzter Fassung nochmals: im Hinblick auf neu hinzugestoßene Leser bzw. Midi-Anwender.

Das Recording-Programm

Im Realtime-Modus arbeitet Scoretrack mit der Auflösung von 1/192. Das Bedienpanel ist optisch in vier Felder unterteilt: die Song-Chain ganz links, daneben das Feld für die Spurwahl, in der Bildschirmmitte das Patternfeld und ganz rechts, das Feld zur Einstellung des Track-Delays. Darüber wird der Mode – Song oder Sequenz – angezeigt, der noch freie Speicherbereich und die Art der Synchronisation. Rechts oben die Anzeige für den gerade gespielten Takt und Bar. 16 Aufnahmetracks stehen zur Verfügung. Jeder kann separat für das Playback gemutet und mit einem der 16 Midi-Send-Channels versehen werden. Die Anwahl der Optionen geschieht bequem mit Hilfe des Blinkcursors und der Cursor-Tasten. In den vier Reihen des Patternfelds lassen sich für jeden Track separat, Send-Channel, Velocity und Volume, die Transponierung ( + / – 31 Halbtöne) und das Track-Quantize (1/4, 1/8, 1/12, 1/16, 1/24, 1/32, 1/48, 1/64, 1/96 und 1I/92tel), Track-Loop und Track-Delay eingeben. Die Track-Quantisierung wirkt sowohl auf die Note On-, als auch auf die Note Off- Information. Unabhängig von diesem Track-Quantize lässt sich beim Scoretrack für jeden Track das sogenannte „Musical- Quantize“ aufrufen, das ausschließlich die Anfangszeitpunkte unter Beibehaltung der Tondauer korrigiert. Mit dem Track-Delay lässt sich jeder einzelne Track für die Wiedergabe um eine bestimmte Zeit gegen den Beat verzögern. Der Einstellbereich des Delays reicht von 0 bis 255, wobei jeder Step einer 1I192tel Note entspricht. Für jedes Pattern können die Patternlänge in Viertelnoten (1- 256) und das Tempo (40 – 240) separat bestimmt werden.

Mit der Track-Shift-Funktion kann jeder Track in ganz bestimmten Patterns verzögert werden, während er in den nicht aktivierten Patterns normal gespielt wird. Diese Funktion bewirkt wahlweise ein „Delay nach vorne“ oder eine tatsächliche Verzögerung.

Mit der Double Speed-Funktion wird das Abspieltempo der auf den Tracks gespeicherten Sequenzen verdoppelt bzw. mit der Half Speed-Funktion halbiert. Tracks können auf freie Tracks innerhalb desselben Patterns oder auch in andere Patterns kopiert werden. Auch Patterns lassen sich ebenso schnell kopieren.

Die sogenannten „Ghost Tracks“ sparen Speicherplatz. Ghost Tracks benutzen die Tondaten eines schon bestehenden Tracks und versehen sie für das Playback mit anderen Abspielparametern, wie Channel, Transpose, Quantize, Volume, Loop oder Delay. Auf diese Weise hört man die Sequenz doppelt, einmal original und parallel dazu, ein zweites Mal mit geänderten Abspielparametern. Dabei geht kein zusätzlicher Speicherplatz verloren.

Wie auch schon im Supertrack, so erleichtert auch im Scoretrack, die Midi- Merge-Funktion das Arbeiten mit Masterkeyboard und Expandern.

Songfunktionen

Scoretrack arbeitet wie auch seine Vorgänger Pattern-orientiert. Der Song wird abschnittweise in Form einzelner Patterns aufgenommen. Diese können dann mit der Song-Chain in beliebiger Reihenfolge zu einem kompletten Song zusammengehängt werden. Die Song-Chain kann maximal 256 Patterns lang sein. Neben der Track-Transpose-Funktion gibt es eine Pattern-Transpose-Funktion. Sie transponiert das gesamte Pattern abhängig vom Song-Step. Patterns können so im Verlauf des Songs in verschiedenen Transpositionen gespielt werden, ohne dass man zusätzlichen Speicherplatz opfern müsste. Mit der „Song Transpose Activity List“ wird für jeden Track festgelegt, ob die Pattern-Transpose-Funktion auf ihn wirken soll oder nicht. Dies ist von Vorteil beim Arbeiten mit Midi-Drums. Man muss die für ~le reservierten Tracks mit der Song Transpose Activity-Funktion vom Pattern-Transpose ausschließen. So können keine ungewollten Instrumentenverschiebungen durch Pattern-Transpositionen hervorgerufen werden. Einzelne Patterns lassen sich aus der Chain löschen bzw. einfügen. Die Clock- und die Midi-Clock-Funktion lässt sich für jeden Song-Step aktivieren oder abschalten. Man kann Songs entweder . in Realtime einspielen oder Step by Step eingeben, mit Hilfe der Quantize-Funktion. Korrekturen können in Realtime über die Punch In/Out-Funktion eingespielt werden. Bestimmte SongsteIlen lassen sich jederzeit mit der Autolocator-Funktion finden. Insgesamt können in jedem Song ach.t verschiedene Cue Points gesetzt werden. Im Arbeitsspeicher des Scoretracks haben genau wie im Vorgänger etwa mindestens 9000 Midi-Events Platz. Das Notationsprogramm nimmt dem Song keinen Speicherplatz. Wenn die Sequenzen mehr Speicherplatz benötigen, als zur Verfügung steht, verschwindet zuerst die Bildschirmnotation und schließlich der Notationsteil des Programmes selbst, wodurch wiederum Speicherkapazität frei wird. D.h. Sequenzen haben Priorität vor der Notation und können frei gewordene Kapazität nutzen. In diesem Fall bleibt quasi ein „Supertrack“ zurück. So gibt das Notationsprogramm den belegten Platz jederzeit freiwillig wieder für die Aufnahme von Midi-Events frei. Löscht man Tracks, kehrt es sobald möglich von selber zurück, sofern es nur vom Bildschirm verschwunden war, bzw. lässt sich wieder nachladen, sofern es ganz aus dem Arbeitsspeicher verdrängt wurde. Diese Lösung ist sehr clever. Man muss die Notationsoption beim Scoretrack nicht getrennt laden, sie wird sofort mit dem Hauptprogramm mitgeladen, und trotzdem bleibt für lange Songs der maximal mögliche Speicherplatz des Grundprogrammes erhalten. Ein weiteres Speicherplatz schonendes Plus: Controller- und Pitchwheel-Daten werden, wie schon im Scoretrack, so auch im Scoretrack, komprimiert. Arbeitet man viel mit Controllern, nehmen diese Events dann wesentlich weniger Speicherplatz weg, als ohne Datenkompression. Im günstigsten Fall können bis zu 30000 Events aufgenommen werden, falls extrem viele Controller- Bewegungen ausgeführt werden.

Zur Synchronisation mit externen Rhythmusgeräten stehen vier verschiedenen Sync Modes zur Verfügung: Intern, Extern I, Extern 11 und Midi-Clock. Im Intern Mode produziert der Scoretrack die Clock entsprechend der eingestellten Geschwindigkeit. Am angeschlossenen Synchroniser liegen 48 Impulse pro Viertel. Wählt man sie in der Song Sync Table an, kann die Midi-Clock zusätzlich über die Midi-Buchsen ausgegeben werden. Sonst herrscht hier Pause. Clock-Delay gesetzt, wird dieses automatisch hier weitergegeben. Lediglich an der Record-Buchse des Synchronisers liegt immer das unverzögerte 48 Impuls-Signal zur Weiterverarbeitung als Tape Sync-Signal. Extern I erwartet 48 Impulse pro Viertel und dient als Eingang für ein Sync from Tape-Signal. Extern II entspricht Extern I, nur dass hier 24 Impulse pro Minute (Roland!) erwartet werden.

Die externe Synchronisation über Midi-Clock synchronisiert den Scoretrack in gewohnter Manier über den Midi-Bus von externen Sequenzern und Drum Machines. Besonders interessant für alle, die Midi in Verbindung mit Bandmaschinen einsetzen wollen, ist die Tatsache, dass Scoretrack, genau wie der Vorgänger Supertrack, den Midi-Song-Pointer liest. So kann man mit einer Midi-Timecode-Synchronisations- Box problemlos Bandmaschine und Sequenzer synchronisieren. Selbstverständlich lassen sich sämtliche Songs auf Diskette speichern und von dort wieder laden.

Mit Scoretrack können, genau wie mit dem Vorgänger, Disketten direkt über das Disk-Menü formatiert werden. Auf dieselbe Weise können einzelne Files ohne Programmabbruch gelöscht und neu benannt werden. Es können sowohl komplette Songs, als auch einzelne Patterns auf Diskette gespeichert oder in den Computer bzw. einen im Computer befindlichen Song, eingeladen werden.

Mit dem Supertrack erstellte Song Files können problemlos vom Scoretrack gelesen werden. Für schwierige Passagen ist der Single Step-Aufnahme-Mode gedacht. Hier wählt man über die Quantize-Funktion die Tonlänge aus. Die Tonhöhe bestimmt man über die Klaviatur des Masterkeyboards.

Der Edit Mode mit Notation

Supertrack-Kenner bemerken sofort den Unterschied! Die Event-Liste in der Edit Page wurde in den oberen Zweidritteln durch die zwei Notenzeilen der Notationsoption ersetzt. Absolut exaktes Event-Listing und Darstellung in übersichtlicher Standard- Notation wurden so in hervorragender Weise innerhalb einer Bildschirmpage vereint. Jede Änderung innerhalb des Event-Listings wird sofort in die Notation übernommen. Die Notendarstellung ist also editierbar, zwar nicht direkt in Form von Notationszeichen, aber dafür interaktiv über das Event- Listing.

Event-Listing

Im unteren Bildschirmdrittel befindet sich, wie gesagt, das Event-Listing. Es ist nach Anwahl des gewünschten Tracks im Sequenzer-Mode augenblicklich abrufbar. Man kann es zeilenweise durchsteppen, wobei jeder Note-On mit den Werten klingt. Jedes Midi-Event wird im Listing in einer separaten Zeile numerisch durch Angabe von Taktnummer, Viertelnote, Auflösung, Tonhöhe, Programm und Velocity dargestellt. Alle Parameter lassen sich separat für jeden Step des Listings ändern, komplette Events können eingeschoben und gelöscht werden. Auf diese Weise lässt sich etwa an jede Stelle des Songs ein Program Change durch Einschieben des Program Change Events mit zugehöriger Programmnummer editieren. Der Program Change wird dann exakt an der gewünschten Stelle ausgeführt. Dieses Verfahren ist sehr viel genauer als das Einspielen des Program Changes, das oft überhaupt nur unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Tracks glückt. Edit-Mode und Sequenzer-Mode sind interaktiv. Das bedeutet, jede Änderung in einem der beiden Modes wird automatisch sofort in den anderen übernommen.

Bild: Notation und ein Teil des Event-Listing in der Note Page

Standardnotation

Standardnotation ist meist für Musikeraugen und Köpfe wesentlich klarer und übersichtlicher als die eigentlich exaktere Darstellung des Songs im Event-Listing. Die Darstellung in Standardnotation belegt die beiden oberen Bildschirmdrittel der Edit- Page. Das Notationssystem zur Darstellung des angewählten Tracks ist immer zweizeilig mit Violinschlüssel in der oberen und Baßschlüssel in der unteren Zeile. Der „Splitpoint“ zwischen den beiden Systemen ist festgelegt. Der Zähler des Takts ist im Bereich 1 mit 9 variabel, der Nenner fest. Maximal können sieben Vorzeichen, Kreuz oder Be’s, geschrieben werden. Damit lassen sich alle gängigen Tonarten schreiben. Scoretrack unterscheidet zwischen Dur und Moll. Insgesamt lässt sich jeder Song in 15verschiedenen Dur- und Molltonarten notieren. Tonartfremde Töne werden erkannt und mit dem oder den entsprechenden, dem Ton direkt vorgestellten Vor- (Kreuz und Be) bzw. Auflösungszeichen geschrieben. Neben der Tonart kann auch die Transposition des Tracks für die Notation bestimmt werden. Der Bereich umfasst + / – 31Halbtöne. Key und Transpose, wie auch die folgenden Notationsparameter beziehen sich ausschließlich auf die Darstellung in Notenschreibweise. Die Daten der Sequenz bleiben von der gewählten Einstellung unberührt. Durch Wahl des richtigen Vorzeichens und Transponierung auf die entsprechende Tonhöhe können so blitzschnell und automatisch verschiedene Transpositionen der eingespielten Sequenz erstellt werden, etwa zur Erstellung komplexer Bläsersätze. Im Bereich von vier Oktaven werden Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, Achteltriolen, Sechzehntel und Zweiunddreißigstel geschrieben, mit eventuell zugehörigen Vor- und Auflösungszeichen, Punktierung, Bindebögen und Balken.

Selbstverständlich kommt auch Scoretrack an der bereits oft diskutierten Problematik nicht vorbei, die sich jeder Notations- Software mit hoher Auflösung durch den relativ groben Raster der Standardnotation und die Ungenauigkeit des menschlichen Spiels stellt. Software in dieser Preisklasse besitzt keinen so hohen Grad künstlicher Intelligenz, musikalisch richtige Entscheidungen treffen zu können. Sie kann selbstverständlich und Gottseidank nicht allein entscheiden, ob etwa eine Taktungenauigkeit vom Spieler gewollt oder nicht gewollt war und dementsprechend als solche notiert werden soll oder nicht. Hier geht es ohne Hilfe des Spielers und Musikers nicht weiter. Jede Computer-Notation in dieser Preisklasse muss editiert werden. Scoretrack stellt, wie auch die meisten anderen Software-Recorder, hierzu automatisch arbeitende Korrekturfunktionen zur Verfügung. Diese schafften, richtig angewandt, aus der exakt von den Einspieldaten übersetzten, schwer lesbaren und musikalisch nicht normgerechten Notierung ein Abbild, das dem musikalischen Grundgedanken mehr entspricht und daher besser ablesbar ist. Dies sind die Parameter: Quantize, Length und Legato. Quantize arbeitet prinzipiell wie die beiden schon behandelten Track-Quantize- Arten, nur dass hier lediglich die Darstellung der Events innerhalb der Notation betroffen ist. Es stehen die Werte 114, 118, 1112, 1116 und 1/32 zur Verfügung. Length stellt man auf den kleinsten Notenwert, der in der Notation vorkommen soll, ein. Kleinere, eingespielte Notenwerte werden dann von der Software automatisch auf diesen Wert korrigiert. Mit Legato verhindert man die nicht gewollte Notation von gebunden gespielten, aufeinanderfolgenden Tönen. Man kann so vorbestimmen, ab welcher Überlappungsdauer tatsächlich eine Überbindung der aufeinanderfolgenden Töne stattfinden soll. Kürzere Überlappungen werden dann in der Notation nicht berücksichtigt. Mit diesen Parametern lassen sich meist schon befriedigende Notationsergebnisse erzielen. Ist man jedoch mit der Darstellung noch nicht zufrieden, kann man das Notenbild zusätzlich weiter durch Editieren der Events im Event-Listing beeinflussen. Hierbei markiert ein weißer Cursor jeweils den Ton, sowohl in der Notation, als auch in der entsprechenden Event-Listing-Zeile, der gerade aktiv ist. Wie gesagt, jede Änderung im Event- Listing wirkt sich auch auf die Notendarstellung aus.

Sämtliche Änderungen erfolgen auf jeden Fall mit beachtlicher Geschwindigkeit. Auch die Geschwindigkeit, mit der Notation beim Übergang in den Edit-Modus am Bildschirm steht, ist extrem schnell. Die Notation steht praktisch augenblicklich da. Scoretrack arbeitet, verglichen mit anderen C64 Notationssystemen, am schnellsten. Zu deren Entschuldigung muss man jedoch erwähnen, dass sie dafür meist vergleichsweise mehr Töne auf einmal am Bildschirm unterbringen. Dieses Manko macht Scoretrack jedoch durch die unglaubliche Schnelligkeit wett, mit der die Takte und Bars am Bildschirm gescrollt werden können.

Die Notation kann über jeden Commodore 64-kompatiblen Drucker ausgegeben werden. Die Qualität des Ausdrucks lässt prinzipiell keine Wünsche übrig, hängt aber selbstverständlich stark von der Qualität des verwendeten Printers ab. Zur Anpassung wird ein extra Programm auf der Diskette mitgeliefert.

Zusammenfassung

Mit Scoretrack stellt C-Lab eine hervorragende Kombination guter Ideen zur Verfügung. Das Programm ist nicht nur ungemein musikalisch, das heißt, kommt der Aufnahme von Sequenzen und der Produktion moderner Songs besonders entgegen, sondern ist überdies im Notations-Modus auch unheimlich schnell. Der Edit-Mode mit der gewählten Methode der Event- Darstellung und Korrekturmöglichkeit jedes Events ist ja mittlerweile legendär. Die Idee, die Notationspage in dieses Event- Listing zu übernehmen, erscheint mir beinahe genial. Als sehr praktisch muss man auch die Integration der Notationsoption in das Sequenzerprogramm bezeichnen. Dies spart Zeit und Nerven.

Der Preis des Scoretrack beträgt zirka 590 Mark, und als Update für Schon-Supertrack-Besitzer ist er sogar für zirka 290 erhältlich.

Richard Aicher für Soundchek, September 1986

Fricke MFB 712 Drums – Artikel von Richard Aicher für Soundcheck – 1986

Midi-Recording-Spezialisten, die etwas auf sich halten, programmieren selbstverständlich auch die Drum-Patterns über den Midi-Sequenzer bzw ihr Computer/Recordingsoftware- System. Der Vorteil: Sämtliche Steuerinformationen, also die für das Keyboard-System und die für die Drummaschine, kommen von ein und derselben Quelle. An der Drummaschine muss nicht erst der richtige Song gesucht oder der zugehörige Memory-Satz geladen werden,denn auf diese Weise kommt der komplette Song auf Anhieb richtig aus dem einen Arbeitsspeicher.

Musikmesse Frankfurt 1986- Richard Aicher – Messebericht – Sampling

Sampling ist in, das kann nach dieser Messe niemand  mehr bestreiten. Letzte Messe waren nur hie und da  professionelle und serienreife Sampier zu sehen. Doch  der Virus hat gewirkt. Dieses Jahr wartete beinahe jeder  Hersteller, der etwas auf sich hielt, mit mindestens  einem, meist sogar zwei Sampling- Keyboards oder -Expandern  auf. Wie sich Sampling in naher Zukunft entwickeln  wird, weiß heute noch niemand. Unbestritten  ist momentan das Interesse der Keyboarder an den neuen  musikalischen Möglichkeiten, die erschwingliche  Mittelklasse-Sampler heute bieten.

SWITCH-BOXES UND CONTROLLER – Richard Aicher für Soundcheck 1986

MIDI für Anwender:

Sternförmige Verkabelung ist auf jeden Fall der kettenförmigen vorzuziehen. Das ist wichtig. Und eines  Tages (Midi kompatible Geräte haben die Eigenschaft, immer zahlreicher zu werden) kommt man ohne eine Midi-Thru-Box nicht mehr aus. Im einfachsten Fall verteilt sie einen Midi-Input auf eine bestimmte Zahl Outputs. Wie zum Beispiel die MPU-501 von Roland. Sie besitzt einen Midi-Input, den man auf gleichzeitig bis zu fünf Outputs schalten kann. Solche Midi Verteiler sind relativ billig und genügen für den bloßen Anschluss von mehreren Expandern oder Effektgeräten an ein Master Keyboard bereits vollauf.

HITEC Masterkeyboard Controller – Test von Richard Aicher, Soundcheck April 1986

HITEC Masterkeyboard Controller – Test von Richard Aicher, Soundcheck April 1986


Schon mal was von Midi-Roulette gehört? Man hängt ein paar Expander via Midi hinter den Mastersynthie, tippt auf den Programmswitches möglichst wahllos irgendwelche Soundnummern ein und hört, welchen Gesamtsound die zufällig gewählten Soundprogramme ergeben. In sehr vielen Fällen ergeben sich absolut bombastische Übersounds. Beim Live Gig wäre es selbstverständlich sehr umständlich, bei jedem Soundwechsel die diversen Programmswitches alle einzeln zu betätigen. Die Lösung bietet ein sogenannter Masterkeyboard Controller. Er wandelt jeden x-beliebigen Synthie in ein Masterkeyboard um, zumindest was dessen Funktion betrifft. Damit nicht genug, bietet das Set bestehend aus Masterkeyboard Controller und Synthie meist noch wesentlich mehr Möglichkeiten, die angeschlossenen Expander zu arrangieren, als ein gewöhnliches Masterkeyboard.

Anschlüsse

Auf der Musikmesse stellte Hitec erstmals den neuen Masterkeyboard Controller zum Commodore 64 vor. Es handelt sich dabei um ein kleines Modul, das in den Expansion Port des Commodore 64 geschoben wird (Bild I). Auf dem Modul sind zwei LEDs zur Anzeige ein- bzw. ausgehender Midi- Daten angebracht. Ein Midi-Input gestattet die Verbindung mit dem als Master verwendeten Keyboard und zwei Midi Outs den parallelen Anschluss zweier Slaves. Steckt das Modul im Expansion Slot, erscheint nach dem Einschalten des Computers sofort das Bedienpanel am Bildschirm. Eine Floppy Disk wird also nicht mehr benötigt. Die Betriebssoftware befindet sich also auf einem EPROM in der Cartridge und wird automatisch mit dem Einschalten des Rechners geladen. Die ProgrammeinsteIlungen werden im Modul automatisch auf RAMs gespeichert. Auch nach dem Ausschalten des Computers bleiben die Daten erhalten. Bild 2 zeigt die Bedienpage des Hitec Masterkeyboard Controllers. Der Controller ist für den Anschluss von acht Expandern oder Keyboards vorgesehen. Als Masterkeyboard verwendet man am besten ein Keyboard mit Midi Local On/Off. Nur in diesem Fall kann man nämlich das im Keyboard integrierte Soundmodul unabhängig von der Klaviatur wie einen richtigen Expander benutzen, also etwa nur in einem bestimmten Splitbereich der eigenen Klaviatur klingen lassen.

Die Programme

In der linken Spalte der Controller- Tabelle lassen sich die Namen der angeschlossenen Slaves (Expander oder auch Keyboards) eintippen. Daneben gibt man den zugeordneten Midi Receive Channel ein. Die Namen und zugeordneten Channels werden automatisch auf sämtliche Programmspeicherplätze übertragen. Insgesamt stehen vier Banks mit jeweils 32 Programmen, also insgesamt 128 verschiedene Programme zur Verfügung. Man kann sie entweder über die Funktionstasten des . gen sollen, und wie die Expander über die Klaviatur verteilt werden sollen. In der Bedienpage gibt man nun für jeden Expander die Nummer des gewünschten Soundprogrammes (PR) ein und bestimmt dann das Key Window durch Eingabe des tiefsten (LN für Lowest Note) und höchsten Tones (HN für Highest Note), das heißt, des Bereiches, in dem er auf der Masterklaviatur klingen soll. Die Eingabe erfolgt sinnvoller- Computers abrufen oder über die Programmswitches des als Masterkeyboard eingesetzten Synthies, was natürlich besonders praktisch ist. In letzterem Falle kann man nämlich beim Live Gig den Computer samt Masterkeyboard Controller und Monitor irgendwo im Rack einbauen. Er muss sich nicht in Reichweite befinden. Selbst der Bildschirm ist überflüssig, sofern man sich die Splits und Soundprogramme auswendig merkt und nicht mehr extra für jedes Programm hinsehen will. Sind die Namen der Slaves und die zugehörigen Receive Channels eingegeben, geht’s an den Aufbau der Controllerprogramme. Die Möglichkeiten hierbei sind schier unendlich. Zunächst spielt man am besten mit den Soundprogrammen der vorhandenen Slaves. Am besten sucht man sich zunächst besonders gut zusammenpassende Sounds und überlegt, wie viele Split Points man definieren will, wo die Split Points liegen sollen, und wie die Expander über die Klaviatur verteilt werden sollen.
In der Bedienpage gibt man nun für jeden Expander die Nummer des gewünschten Soundprogrammes (PR) ein und bestimmt dann das Key Window durch Eingabe des tiefsten (LN für Lowest Note) und höchsten Tones (HN für Highest Note), das heißt, des Bereiches, in dem er auf der Masterklaviatur klingen soll. Die Eingabe erfolgt sinnvoller-weise durch Druck der entsprechenden Tasten des Masterkeyboards. Überlappen sich die Bereiche der Windows verschiedener Slaves, klingen sie im Überlappungsbereich gemeinsam. Auf diese Weiselassen sich sehr komplexe Keyboard-Layouts mit verschiedenen Überlappungsbereichen generieren. Der eigenen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
In der Spalte TR lassen sich die Slaves unterschiedlich transponieren. Will man einen Sound aus bestimmten Gründen auf die linke Keyboardseite legen, aber dennoch in hoher Oktavlage spielen, transponiert man einfach um die gewünschte Anzahl von Oktavschritten nach oben. Die Slaves lassen sich mit der „Transpose-Funktion in Halbtonschritten im Bereich von + / – 63 Halbtönen verstimmen.
Die nächste Spalte dient zur relativen Erhöhung bzw. Erniedrigung der Velocityinformation. Der Bereich umfaßt + / – 63 Dekremente. Wahlweise kann man hier auch in einem weiteren Bereich von 63 Dekrementen dem zugehörigen Expander einen bestimmten Volumewert zuordnen. In diesem Fall steht dann nicht ein „+“ oder -“ vor dem Wert, sondern ein ,:V“.Auf diese Weise können die Lautstärken der Slaves ganz den Bedürfnissen im bestimmten Keyboard-Layout angepaßt werden. Die vier letzten Spalten sind mit X, M, A und P gekennzeichnet. Sie dienen zur selektiven Filterung von bestimmten Controllerdaten. Setzt man mit der Plus-Taste einen Stern in die betreffende Spalte, werden für den zugehörigen Expander entweder alle Controllerinformationen (X), oder aber nur die bezüglich Modulation (M), After Touch (A) oder Programm Change (P) ausfiltriert. Mit der Minus-Taste kann man die Funktion wieder löschen.
Programmierung
In der Praxis geht die Programmierung völlig problemlos vonstatten. Druck auf die N-Taste des Computers versetzt den Controller in den Namen- und Channeleingabe- Status, Druck auf die P-Taste in den Programmeingabe- Status. Im ersten Fall springt der Bildschirm-Cursor auf das Namensfeld in der ersten Slave-Zeile, im zweiten Fall auf das Programmnummernfeld. Mit den Cursortasten kann man nun jede beliebige Funktion in den acht Slave-Zeilen anfahren und nach Wunsch einstellen. Der angewählte Slave ist dabei isoliert im Monitoring zu hören, um die Auswirkungen einer Parameteränderung sofort richtig abschätzen zu können.
Ab und zu wäre es jedoch auch günstig, den Slave während der Parameteränderung auch im Verbund mit den restlichen Slaves zu hören. Dazu muß man jedesmal den Programmeingabemodus durch Druck auf die Return-Taste verlassen und, sofern das Ergebnis der Parameteränderung noch nicht hundertprozentig ist, erneut in den Programmeingabemodus wechseln und den Parameter noch einmal anwählen.
Nach genau demselben Muster programmiert man alle 128 Speicherplätze. Die große Zahl links oben am Bildschirm signalisiert immer die angewählte Bank, die rechts oben, das angewählte Bank Memory. Zwischen den beiden Zahlen befindet sich eine Art Software-Aussteuerungsinstrument,

Für jeden Speicherplatz lassen sich am Bildschirm die Zuordnungsdaten der maximal acht Expander bzw. Synthesizer eingeben.

das die Velocity-Pegel der acht Expander im Play-Modus „Realtime“ anzeigt. So ist man während des Spiels stets im Bilde, welche Expander in einem bestimmten Keyboardbereich eigentlich klingen.
Eine Copy-Funktion gestattet das Kopieren der Daten eines Programmspeicherplatzes in einen anderen. Dies ist praktisch, wenn sich zwei Memories lediglich in einem Teil der Einstellungen unterscheiden sollen (etwa in den Programmnummern) während der Rest (etwa die Splitbereiche) gleich bleiben soll. Der Copyvorgang wird durch Druck auf die C-Thste ausgelöst.
Der Memory- Inhalt wird nun in einem Buffer zwischengespeichert. Dann wählt man das Preset, auf das die Information kopiert werden soll an und drückt auf 0 (Old). Fertig, die Daten sind damit kopiert. Durch gleichzeitigen Druck der Shift und der B-Taste kann man den Controller auf Bypass schalten. Shift und Q schalten den Controller ganz ab, etwa um ein anderes Programm, zum Beispiel einen Midirecorder, zu laden. In diesem Fall benötigt man dann selbstverständlich eine Diskettenstation. Mit Shift und X lassen sich Programme sogar automatisch von einer angeschlossenen Diskettenstation laden. In diesem Fall wird der Controller automatisch abgeschaltet, und das auf der Diskette in der Drive befindliche Programm automatisch geladen. Diese Funktion arbeitet jedoch sicher nicht mit allen externen Programmen.
Zur Überprüfung des Tunings der angeschlossenen Slaves kann man mit der T-Taste einen General Mastertune auslösen. Die Expander geben dann einen Stimmton von sich. Der Controller sendet bei jedem Programmwechsel einen General Note Off, um das Hängenbleiben von Tönen zu verhindern. Sollten sich dennoch einmal Probleme ergeben, kann man den Controller durch Druck auf die Restore-Taste wieder in den Ausgangszustand versetzen (Reset).
Sind die 128 Memoryplätze des Controllers voll, lassen sich die Daten selbstverständlich auf Diskette ablegen. Mit Shift und S (Save) werden sie abgespeichert und später mit Shift und L (Load) wieder zurückgeholt. Nach Auskunft von Hitec wird in naher Zukunft eine reine Hardware-Version des Controllers kommen. Dieser arbeitet dann als selbstständiges 19″ Gerät und ist mit einem eigenen Display ausgestattet. In diesem Fall benötigt man dann den Commodore 64 nicht mehr.

Zusammenfassung

Besitzt man mehrere midi kompatible Keyboards bzw. Expander, ist ein Masterkeyboard Controller eigentlich unumgänglich. Der Hitec Masterkeyboard Controller arbeitet mit einem Commodore 64, den man mittlerweile ja „beinahe geschenkt“ bekommt. Zur Programmierung ist darüber hinaus lediglich ein Monitor oder Fernseher als Sichtgerät nötig. Da sich die Software in einem EPROM befindet, ist der ControlIer sofort nach dem Einschalten des Computers einsatzbereit. Auf diese Weise spart man sich nicht nur die Floppy, sondern auch das lästige Laden des Programmes und der Daten von der Diskette.
Die Programme bleiben nach dem Abschalten des Computers im RAM-Memory des Controllers erhalten. Ein Feature, das auch bei Midi-Recordern auf EPROM-Basis Schule machen sollte.
Im Spielbetrieb kommt man auch ohne den Monitor aus und kann sogar den Computer wegstellen. Der Controller ist deshalb ohne Probleme Live einsetzbar. Man kann ihn zusammen mit dem Computer sogar innerhalb des Racks montieren, was natürlich ungemein Platz spart.
Die Umschaltung der Programme lasst sich sinnvollerweise über die Programm-Switches des als Masterkeyboard verwendeten Synthies vornehmen.
Der Preis des Hitec Masterkeyboard Controllers beträgt zirka 690,- DM.
Richard Aicher, April 1986, veröffentlicht in SOUND CHECK

Computer-Software-Zubehör-1986 von Roland, Orgel-Bauer, Opcode, Steinberg

Musikmessebericht: Computer, Software und Zubehör, 1986 von Roland, Orgel-Bauer, Opcode, Steinberg
von Richard Aicher für SoundCheck, April 1986

Roland
Interessante Musiksoftware für IBM und kompatible Rechner zeigte die Firma Roland. Das sogenannte MPS-System besteht aus einem IBM mit minimal 256 kByte Memory (besser 640 kByte), zwei Disk Drives und einem Graphikdrucker. Das System arbeitet als komfortabler 8-Spur Realtime Midi- Recorder mit Step by Step Eingabe und Korrekturmöglichkeit von Kompositionen via Notationssymbolik.

In Realtime eingespielte Songs können automatisch in Notation gewandelt und als Klavierauszug über den Printer ausgedruckt werden, inklusive Lied-Texten. Mit 640 KByte Memory haben zirka 60000 Töne im Arbeitsspeicher Platz.

Ein weiteres Programm derselben Firma, ebenfalls für den IBM, heißt MRE- IPC. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen 8-Spur Realtime-Recorder. Die eingespielten Kompositionen lassen sich korrigieren (Punch In/Out). Diese Software verfügt jedoch weder über einen Step-Editor noch über eine Notationsmöglichkeit. Dafür ist ein Sound-Editor für das neue MKS-7 Synthesizer-Modul mit integriertem Elektronikschlagzeug vorhanden.

Roland zeigte außerdem einen Toshiba MSX-Rechner mit integrierter Floppy Drive und zwei Cartridge Slots. Dazu gibt es das MSX-Midi Interface MIF-MSX, das in den Cartridge Slot gesteckt wird. Die zugehörige Midi-Software war im Betriebssystem des Rechners integriert. Es handelt sich hierbei um einen simplen 8-Spur Realtime-Recorder. Jede der acht Spuren kann gleichzeitig mit verschiedenen Midi- Channels versehene Informationen aufnehmen.

Orgel-Bauer
Die Firma Orgel-Bauer importiert die Software Total Music der Firma Southworth aus den USA. Bei dieser Software handelt es sich um eine komfortable Midi- Recording-Software für den Apple Macintosh. Die Songs können entweder direkt von der Synthesizerklaviatur eingespielt oder Step by Step via Notationssymbolik mit der Maus eingegeben werden. Das zugehörige Interface erlaubt es, gleichzeitig von zwei verschiedenen Instrumenten einzuspielen. Umfangreiche Editiermöglichkeiten erlauben ein komfortables Arbeiten. Die Songs werden im sogenannten Grid-Mode in Form einer Balkengraphik am Bildschirm dargestellt. Jeder Ton wird durch einen Balken symbolisiert. Die Balkenlänge entspricht der Tondauer. Demnächst wird eine weitere Version mit „richtiger“ Notendarstellung am Bildschirm fertig sein. Sie macht die Notendarstellung in gewohnter hervorragender Macintosh-Qualität am Bildschirm möglich. Die „Partitur“ lässt sich dann mit einem Image Writer ausdrucken.

Opcode
Der Midimac Sequenzer der Firma Opcode Systems (USA) verfügt über 32 Aufnahmespuren. Mit einem sogenannten „Switcher-Programm“ kann man gleichzeitig ein anderes Programm, etwa den DX-7 Editor derselben Firma, bearbeiten Bis zu 48 000 Midi-Events lassen sich mit einem 512 KByte Mac und dem Sequenzer aufnehmen. Für die Eingabe steht ein Realtime- und ein Step Time Mode zur Verfügung (Version 2). Alle Midi-Daten werden registriert und aufgenommen. 26 verschiedene Sequenzen lassen sich eingeben. Jede dieser Sequenzen verwaltet bis zu 16verschiedene Tracks. Im Wiedergabe- Mode lassen sich bis zu 16 Sequenzen gleichzeitig wiedergeben. Die Tracks lassen sich unabhängig voneinander Loopen. Eine spezielle Option erlaubt die Generierung von Zufallssequenzen. Zur Bearbeitung der eingespielten Sequenzen stehen folgende Optionen parat: Cut, Copy, Paste, Merge Tracks und Sequences. Im Edit- Mode ist eine Auto-Locator Funktion vorhanden.
Weitere Programme derselben Firma für den Macintosh: Midimac DX/Tx Patch Editor zum Editieren der DX-Sounds, und Midimac Patch Librarians, das sind Bank Loader für diverse Keyboards, wie Yamaha DX/TX, Casio CZ, Oberheim XPander, Matrix 12, OB-8, Juno-l06, JX-8P und Chroma Polaris.
Außerdem stellt Opcode zwei Midi-Interfaces für den Macintosh her. Die kleinere Version verfügt über zwei parallele Eingänge, zwei Midi Outs und einen Thru, die größere Version über drei Outs und einen zusätzlichen Clock Select Switch.

Steinberg Research
Steinberg Research zeigte die 24-Track Software für den Atari 520 St +. Sie arbeitet genau wie eine 24-Spur Bandmaschine. man nimmt eine Phrase auf, kann die nun nach Belieben bearbeiten und dann an jede Stelle des 24-Spur „Softwarebandes“ kopieren. Die Software ist graphisch recht eindrucksvoll aufgebaut, und an arbeitserleichternden und nützlichen Features besteht kein Mangel. (Vergleiche Testbericht in SOUNDCHECK März 86). Mittlerweile wurde die Software auch mit einem graphischen Editiersystem erweitert. Es liefert eine Balkendarstellung der Midi-Events ähnlich dem sogenannten Grid- Mode einiger Macintoshprogramme. Dank des hervorragenden Betriebssystems lässt sich die Software mit der Maus kinderleicht bedienen. „Computern“ macht mit diesem Computer Spaß.

Einen gleichermaßen witzigen, wie interessanten neuen Realtime-Midi-Recorder gab es ebenfalls bei Steinberg. Er arbeitet voll graphisch orientiert. Genau wie einst der Lochstreifen des Orchestrions vor den Augen des Zuschauers, laufen hier die Noten in Form von farbigen Balken von links nach rechts über den Bildschirm. Jede Stimme des Keyboards wird in einer eigenen Spur dargestellt. Die Länge der Balken ist proportional zur Tondauer. Der Umgang mit dem Recorder ist äußerst einfach und macht Spaß.
Ebenfalls für Leute, die Midirecording ohne Stress erleben wollen: Thack Star, ein Midi- Recordingprogramm für Einsteiger. Obwohl es mit allen wichtigen Features ausgestattet ist, hat man einige lustige Graphik-Gags unterbringen können und alles sehr einfach bedienbar „konstruiert“. Sogar ein „Elektronikschlagzeug mit vier gesampelten Sounds ist in der Software eingebaut. Acht separate Tracks stehen für die Aufnahme zur Verfügung. Vier davon sind für die SampIe- Drums (Bass, Snare, Hi-Hat und Toms) reserviert. Die Spuren lassen sich „muten“. Thack . Star wird zusammen mit einem passenden Midi-Interface geliefert

Richard Aicher für Soundcheck, April 1986

24-Track von Steinberg Research

24-Track von Steinberg Research

Testbericht von Richard Aicher, veröffentlicht im April 1986

Eine neue Dimension von Midirecording- Software zeichnet sich ab. Eines der ersten Exemplare konnte ich kürzlich in Hamburg bei Steinberg Research unter die Lupe nehmen. Die Software nennt sich schlichtweg 24-Track und arbeitet mit dem neuen Supercomputer Atari 520 ST+, auch Mega-Atari genannt. 24-Track ist in C, einer höheren Programmiersprache, geschrieben. Kein Wunder, dass diese Software deshalb mit dem, was man bisher von Commodore 64 und herkömmlichen Midirecordern gewohnt ist, nichts mehr zu tun hat. Sie arbeitet nicht nur sehr viel schneller, sondern ist auch wesentlich komfortabler zu bedienen, und zwar dank des hervorragenden Betriebssystems des Atari 520 S1+ (‚ros mit GEM). Auch die graphische Darstellung am Bildschirm ist um Klassen besser. So besitzt der Atari im Schwarz/Weiß-Modus eine Auflösung von 640 x 400 Bildpunkten, womit auch noch sehr feine Details dargestellt werden können.

Arbeitsweise

Der 24-Track von Steinberg arbeitet nicht mehr nach dem vom Pro 16 bekannten Song/Song-Pattern Muster. Er orientiert sich eher an der Arbeitsweise einer „ganz normalen“ 24-Spur Maschine. Man spielt einzelne, beliebig lange Takes mit dem Masterkeyboard oder der Drummaschine ein. Das können ein paar Beats, aber auch eine ganze Strophe eines Tracks sein, die Länge ist frei bestimmbar. Diese Aufnahme, ein Track-Pattern, kann nun völlig unabhängig von den anderen auf vielfältige Weise bearbeitet werden, etwa mit eigenem Namen versehen, separat auf Disk gespeichert oder an jede beliebige Stelle auf jeden Track des Songs kopiert werden. Der Einfachheit halber werde ich diese Track-Patterns im folgenden einfach Patterns nennen. In der Menü-Anwahlzeile oben am Bildschirm erkennt man die Namen der fünf Hauptmenüs: Desk, File, Pattern, Track und Options. Fährt man sie mit dem Bildschirmcursor an und „dickt“, so nennt man den Druck auf die Taste an der Maus, rollt

Das Track-Panel des 24-Track

ein sogenanntes „Pull-Down“ Menü mit den weiteren Unter-Optionen am Bildschirm wie ein Rollo herunter. Mit dem Bildschirmcursor kann man nun jede dieser Unter-Optionen anfahren, andicken und sofort öffnet sich das zugehörige Bildschirmfenster mit den entsprechenden Parametern und Funktionen. Es wird einfach über die normale Bildschirmpage mit der Track-Table gezeichnet. Letztere wird dabei nicht völlig gelöscht, sondern einfach je nach Bedarf zu einem mehr oder weniger großen Teil vom neuen Bildschirmfenster überdeckt.

Die Track-Table

Die Track-Table, das eigentliche Bedienpanel des 24-Track ist äußerst klar aufgebaut und das, wie man sich am Foto überzeugen kann, obwohl sehr, sehr viele Dinge darauf untergebracht sind. In der obersten Bildschirmzeile sieht man die 24 Trackboxen. Clickt man eine davon zweimal an, erscheint jeweils das zum speziellen Track gehörende Trrack-Display am Bildschirm. Es enthält alle wichtigen Funktionen und Parameter dieses Tracks. Eine Zeile tiefer, nochmals 24 Boxen. Sie signalisieren, ob der zugehörige Track leer ist, oder sich schon eine Aufnahme darauf befindet. Außerdem lassen sich mit diesen Boxen die Tracks für die Wiedergabe an- bzw. abschalten. Nochmals eine Zeile tiefer, die 24 Record-Boxen, zum Einschalten der Recordfunktion. Im Bildschirmfenster darunter wählt man Tempo und Takt, die Synchronisation und schaltet den Beeper ein bzw. aus. Mit der Master On/Off Option wählt man, ob die im Track-Editor gemachten Einstellungen bezüglich Takt- und Tempowechsel gelten sollen oder nicht. Mit der Funktion Solo On/ Off schaltet man Spuren auf Solo.

Ganz rechts in diesem Bildschirmfenster: die Memory-Anzeige. Und damit beginnt das ganze auch höchst interessant zu werden. 24-Track bringt nämlich im Arbeitsspeicher des Atari 520 St+ die sagenhafte Menge von 2546 Blocks a 256 Bytes unter. Das entspricht immerhin zirka 200000 Midi Events, also hochgerechnet etwa maximal 100000 Tönen! Das ist so viel, dass nicht alles auf einer einzigen Diskette Platz hat. Man benötigt in diesem Fall zwei Disketten, um den Speicherinhalt abzulegen. Rechts der Softwareschieberegler zum Einstellen der Parameter. Wieder einen Stock tiefer befinden sich zwei Bildschirmfenster mit den Recordingfunktionen (rechts) und dem Locator (links). Die Recording Funktionen sehen genauso aus, wie die eines gewöhnlichen Hardware-Taperecorders

Pull Down-Menüs und Bildschirmfenster

erleichtern das Arbeiten.

Genau wie dort gibt es „Taster“ für Fast Rewind, Record, Play, Fast Forward und Stop sowie ein Bandzählwerk. Nur dass diese Taster nicht per Hand gedrückt, sondern mit dem Bildschirmcursor angefahren und dann angeklickt werden. Ein Plus des 24-Track ist, dass sämtliche Funktionen sowohl mit der Maus als auch mit den Tasten des alphanumerischen Keyboards angewählt werden können. Denn, die Maus ist zwar ungeheuer praktisch, doch man hat nicht überall eine freie Fläche, um mit ihr darauf herumzufahren, vor allem nicht bei einem eventuellen Live-Gig. Der Locator des 24-Track verfügt über die beiden Funktionen: Left Locator /Right Locator. Zwischen den beiden Positionen bewegt sich das Band. Man stellt sie, wie auch alle übrigen Parameter, mit dem „Softwareschieberegler“ ganz am linken Bildschirmrand ein. Hochfahren des Cursors bedeutet, Wert erhöhen, runterfahren, Wert erniedrigen.

Die drei Funktionen Cycle, Auto Record und Zero in den Boxen links am Bildschirmrand erlauben es, das „Band“ auf Null zurückzufahren, in den Loop Mode zu schalten und die Aufnahme automatisch ab einem bestimmten Punkt zu starten. Die Auto Record-Funktion kann auf zwei verschiedene Weisen arbeiten. Entweder zählt der Beeper zwei Takte lang bei stehendem „Band“ vor, und erst dann beginnt das „Band“ zu laufen und aufzunehmen, oder das Band läuft bereits zwei Takte vor dem Punch In Point an, man hört zwei Takte das Playback, und danach beginnt die Software aufzunehmen. Der Locator wird wieder mit dem Softwareschieberegler eingestellt. Mit der Name Option wird das Pattern benannt. Ganz unten am Bildschirm, nach alter Steinberg-Manier, 24 „Licht balken“ als Aussteuerungsinstrumente. Sie zeigen im Play Mode die Velocity-Informationen der Spuren an. Damit ist man stets auch optisch im Bilde, was auf den einzelnen Track eigentlich los ist.

Der Track-Editor

Fährt man mit dem Cursor ein Trackfeld in der Track-Table an und dickt, erscheint im Display das Fenster mit dem Track-Editor. Hier können Quantize, Velocity, Transpose und Delay entweder im Single Pattern Mode für jedes einzelne Pattern des Tracks auf einmal editiert werden. Sehr interessant sind die beiden Optionen Sound und Volume. Sie gestatten es, für jedes einzelne Pattern oder auch für alle Patterns eines Tracks einen bestimmten Sound und definiertes Volumen einzugeben. Beides wird dann exakt zu Pattern beginn vom 24-Track eingestellt.

Bild 3: Das 24-Track im Copy-Modus

Jedes einzelne Pattern kann im Track- Editor mit einem eigenen Namen versehen werden. Ein sehr komfortabler Output-Filter erlaubt die Filterung von Note On/Offs, Pitch Bend, Controller, Programme Change usw.

Das Desk-Menü

Das Desk-Menü gestattet das gleichzeitige Verwalten verschiedener Programme. So lässt sich etwa während des Multitrackings gleichzeitig ein Synthie mit einem Sound Designer programmieren.

Das File-Menü

Mit dem File Pull Down-Menü werden Songs und Patterns gespeichert bzw. geladen. Es lassen sich sowohl einzelne als auch mehrere Patterns gleichzeitig abspeichern. Dies ist zum Beispiel nützlich, wenn etwa auf diversen Patterns einer bestimmten Anzahl von Tracks die Drums eingespielt sind. Dann kann man diesen Drum-Block gemeinsam abspeichern, und so später gemeinsam weiterbearbeiten.

Die Patterns und Patternblöcke lassen sich so zum Beispiel an jede beliebige Stelle des Bandes kopieren. Diese Funktion ermöglicht es etwa, sich ganze Bibliotheken diverser „Grooves“ anzulegen, und später daraus verschiedene Songs zu basteln.

Das Pattern-Menü

Das Pattern-Menü verfügt über die fünf Unter-Optionen Copy, Append, Repeat, Delete und Extend. Wählt man Copy, erscheinen 24 Source Trackboxen und darunter 24 Destination Track-Boxen. Mit dem Taster der Maus dickt man nun die gewünschten Source- und Destination Tracks an. Die zugehörige Box färbt sich schwarz und ist damit markiert. Man kann das angewählte Track-Pattern nicht nur auf eine Destination, sondern gleichzeitig auf mehrere, verschiedene kopieren. Ebenso lassen sich mehrere Tracks gleichzeitig als Sources andicken und auf entweder einen oder auch mehrere Destination-Tracks kopieren. Die genauen Anfangs- und Endpunkte, von denen, bzw. auf die kopiert werden soll, lassen sich exakt mit dem Softwareschieberegler an der rechten Bildschirmseite eingeben. Append erlaubt das Verlängern von Track-Patterns durch Anstückeln eines anderen Track-Patterns. Auf diese Weise kann man also verschiedene Track-Patterns problemlos aneinanderfügen. Mit Repeat lassen ‚Sich die Track-Patterns mehrmals wiederholen. Track-Nummer, Startpunkt und Name des Track-Patterns erscheinen im Fenster. Die Anzahl der Wiederholungen gibt man ein. Delete dient zum Löschen von Patterns. Mit Extend können auf ungeradzahligen Takten beginnende bzw. endende Patterns auf gerade Taktanfänge hingebogen werden. Der Computer bietet hierbei die neuen Anfangs- und Endpunkte an.

Das Track-Menü

Das Track Pull Down-Menü beinhaltet die Optionen: List, Edit Mastertrack, Copy und Erase Track. Mit List wird der Inhalt des kompletten Tracks am Bildschirm gelistet. Hier erfährt man die Namen, Start und Endpunkte der enthaltenen Patterns. Die Option Edit Mastertrack stellt eine Art Arbeitsvorschrift für den 24-Track Recorder dar. Diese Arbeitsvorschriften werden in einzelnen Befehlszeilen angegeben. Hierzu zählen zum Beispiel Tempo und Time Signature. Eine Erweiterung auf weitere Funktionen ist geplant: Zum Beispiel Midi Timing, Start und Stop. Für jeden Befehl kann ein Start- und ein Endpunkt eingegeben werden. Die Befehle dieses Arbeitsplanes werden vom 24-Track auf einer 25ten Spur abgespeichert. Sie steuert also gewissermaßen den Ablauf des 24-Tracks. Einzelne Befehlszeilen lassen sich einfügen (Insert), löschen (Delete) und ersetzen (Replace). Der Computer sucht automatisch die richtige Stelle für den Eintrag in der Liste. Die einzelnen Zeilen werden dabei automatisch nach den Anfangszeitpunkten katalogisiert.

Das Options-Menü

Das Options-Menü beinhaltet bisher die Optionen: Definitions und Midi Channels. Weitere Optionen werden aber noch folgen (eventuell Step Time Input Mode!). Mit Definitions stellt man Midi Thru (On/Off), Midi-Clock Out (On/Off), Midi-Delay und die Wirkungsweise des Input-Filters fest. Außerdem lässt sich der 24-Track hier auf Midi-Echo (Midi Merge) schalten. Im Input-Filter lassen sich Programme Change, Control Change, Pitch Bend und Note Events einzeln ein- und ausschalten. Mit der Option „Midi Channel“ werden die 24- Tracks auf die 16 Channels zugeordnet.

Bild 4: Das Edit-Mastertrack-Window: Programmierung

von Tempowechseln

Zusammenfassung

Der 24-Track von Steinberg Research zeigt die Vorzüge des Atari 50 ST+ sehr deutlich auf. Mit ihm arbeitet man ähnlich wie mit einer normalen 24-Spur Maschine. Einzelne Einspielungen können völlig unab- ‚hängig voneinander bearbeitet und geladen werden bzw. gespeichert werden. Der ungeheure Speicherplatz des Atari 520 ST+ gestattet es, zirka 200000 Midi Events im Arbeitsspeicher unterzubringen. Die Software nutzt die ausgefeilte Fenstertechnik des GEM-Betriebssystems des Ataris hervorragend und bietet sehr viele Optionen. Schön wäre noch ein Step by Step Eingabenmodus und die Möglichkeit, die eingegebenen Songs in Notation am Bildschirm darzustellen. Doch vielleicht schafft man das noch. Denn so schön er jetzt bereits ist, ist der 24- Track momentan noch ein Prototyp.

Richard Aicher, September 1986

DW-8000 Editoren von G.C.Geerdes – und PA-Decoder, Test von Richard Aicher, Soundcheck März 1986

DW-8000 Editoren von G.C.Geerdes – und PA-Decoder, Test von Richard Aicher, Soundcheck März 1986

Beinahe zu jedem Keyboard gibt es mittlerweile Software-Editoren. Das sind Programme, die in Verbindung mit Computer und Midi- Interface das Einstellen der Sounds wesentlich vereinfachen. Die Parameter sind wieder am Bildschirm zu sehen, und oft werden sogar die Hüllkurven graphisch dargestellt. Außerdem sind die meisten Sound- Editoren zugleich Memory Dumps (Sound/Bank-Loader). Das heißt, man kann die Sounds nicht nur editieren, sondern auch auf Diskette abspeichern. Die Speicherung auf Diskette ist wesentlich sicherer und schneller, als die auf Tape und billiger als die Speicherung auf Cartridge. Wobei zu sagen ist, dass die Cartridge- Speicherung vor allem im Live-Betrieb die praktischste Speicherungsmethode ist. Im folgenden möchte ich zwei Sound- Editoren für den DW-8000 von Korg beschreiben. Beide sind auch für den neuen Korg Expander EX-8000 zu verwenden. Das sind der DW-8000 Editor V1.1 von PADecoder und der DW-8000Editor von Markus Freericks aus dem Hause G.C. Geerdes. Ein weiteres DW-8000 Editor-Programm wird demnächst von Steinberg Research auf den Markt kommen. Vorstellung folgt!

DW-8OOO Editor von G.C. Geerdes

Der Editor von Geerdes arbeitet mit einer einzigen Bildschirmpage. Das heißt, sämtliche Parameter des DW-8000 sind immer

Das Bedienpanel des DW-8000 Editors von Geerdes

gleichzeitig am Bildschirm. Man hat alles im Blick. Der Nachteil dieses Verfahrens, die Darstellung ist etwas gedrängt, es sind eben sehr viele Parameter, und auf dem Bildschirm bringt man eben nur eine bestimmte Anzahl von Zeichen unter. In Bild I sieht man das Bedienpanel. Zusammengehörige Parametergruppen sind immer in einer Farbe dargestellt. Das macht die Darstellung übersichtlicher. Auch auf einem Schwarz/Weiß-Monitor kommen, wie man im Bild sieht, die einzelnen Blöcke gut zur Geltung. Am oberen Bildschirmrand werden die beiden Hüllkurven (VCA und VCF) graphisch dargestellt. Daneben jeweils die zugehörigen Parameter: Attack, Decay, Break Point, Slope, Sustain Release und V-S in den 10 Blöcken darunter findet man sämtliche anderen Parameter des DW8000 gegliedert in die Bereiche: Oszillator I, Oszillator 2, VCF, MG (Hüllkurve), Delay, Autobend, Noise, Portamento, Bend, After Touch. Außerdem werden der Assign- Mode und die Parameternummer angezeigt, sowie die Bank (A oder B) und die aktuelle Soundnummer. Zum Editieren eines Sounds muss man lediglich mit den Cursortasten den Bildschirmcursor auf den gewünschten Parameter setzen und dann mit den Funktionstasten FI bzw. F2, erhöhen bzw. erniedrigen. Entweder in leer Schritten (zusätzlich »+“ oder »-“ Taste gedrückt) oder in Wer Schritten (zusätzlich Shift-Thate gedrückt). An Tonart und Grenzbünde, festgeigt sind, wählt man „new entry“, also Neueingabe, und gibt dann die Akkordbezeichnung des gesuchten Griffes ein. Guitarpartner arbeitet mit 7 verschiedenen Akkordtypen: Dur, Moll, + 5, – 5, Quart, vermindert und Moll 7/-5. Sofort erscheint in der Tabulatur das entsprechende Griffschema. Mit der Option „library“, lassen sich verschiedene, alternative Darstellungen abrufen. Wie viele Guitarpartner in seiner Bibliothek gefunden hat, schreibt er in der Infozeile. Die gefundenen Akkorde können, wie schon erwähnt, nicht nur in der Tabulatur, sondern wahlweise auch im Notensystem dargestellt werden. Verändert man im Parameter-Display die Bundgrenzen oder irgendeinen anderen Wert, korrigiert Guitarpartner die Darstellung automatisch entsprechend den neuen Rahmenbedingungen.

Unbekannte Griffe
Genau umgekehrt arbeitet die Option „name chords“. Jetzt kann man auf den sechs Saiten der Tabulatur mittels Computer-Cursortasten

Bild 2: „Name chords“: Griffschema eingegeben- Akkordbezeichnung gefunden.

und diverser Befehle gedrückte oder gedämpfte Saiten markieren. Guitarpartner gibt sofort die zugehörige Griffbezeichnung an. Sind mehrere alternative Bezeichnungen möglich, werden alle angezeigt. Die Akkordbezeichnungen werden im großen Infofeld rechts am Bildschirm dargestellt (Bild 2).

Eldorado für Tonleiterfetischisten

Mit „display scales“ kann man sämtliche 21 gespeicherten Tonleitern am Bildschirm entweder auf der Tabulatur oder in Notenform (Bild 3) studieren. Jetzt kann sich niemand mehr vor dem Üben drücken. In Sekundenschnelle lassen sich die Tonleitern mit jedem gewünschten Grundton darstellen. Im großen Infofenster rechts werden die harmonisch zu der aktuellen Scale passenden Akkorde angezeigt. Hat man ob der vielen Tonleitern einmal vergessen, was eigentlich alles gespeichert ist, kein Problem, die
Funktion „list“ bringt sie alle in das große Infofenster.

Bild 3: „Display scales“: 21 verschiedene ,Tonleitern mit den passenden Akkorden stets parat im Notensystem.

Die richtige Sololinie zum Akkord

Mit der Option „scale analysis“ sucht Guitarpartner automatisch aus den 21 gespeicherten Tonleitern zu jedem eingegebenen Akkord oder auch einer Akkordfolge die als Sololinie passende (Bild 4). Bei der

Bild 4: Guitarpartner findet zu Akkorden oder Akkordfolgen die richtige Scale.

Eingabe der Akkorde müssen natürlich bestimmte Regeln beachtet werden. Zunächst gibt man eventuell Kreuz oder b und den Grundton ein. Dann den Akkordtyp, hier Dur, Moll, Quart oder 0 (Null) und nach Bedarf die Akkorderweiterung in Form von Ziffern, hier +/-5,6,7, +/-7, +/-9,11, oder +/-13. Mehrere Akkorde trennt man durch einen Schrägstrich voneinander. Im Infofeld rechts erscheinen jetzt die zum Akkord oder der Folge passenden Skalen aufgelistet.

Zusammenfassung

Mit Guitarpartner arbeitet man sehr viel schneller und bequemer, als mit der besten Grifftabelle oder gar den meist sehr trockenen Gitarrenschulen. Außerdem denkt Guitarpartner mit, klingt und druckt die Ergebnisse, sofern man einen kompatiblen Drucker besitzt, auch schwarz auf weiß aus. trotzdem kann die Software natürlich ein gründliches Studium und viel Üben nicht ersetzen. Und schon gar nicht das gewisse musikalische Etwas. Ohne Zweifel stellen die 99 Mark jedoch eine lohnenswerte Investition für schon computerisierte Gitarristen oder auch Keyboarder dar, die sich gerade im Aufbruch zu neuen Ufern befinden.

Richard Aicher, erschienen im März 1986 in SOUND CHECK

Casio RZ-1 Digital Sampling Rhythm Composer

Casio RZ-1 Digital Sampling Rhythm Composer

Feature von Richard Aicher. Veröffentlicht im SOUND CHECK Musikmagazin, März 1986.

Jetzt ist sie also da, die erste Drum Machine mit Samplingoption im „Low Cost‘! Bereich, sie stammt von Casio und nennt sich RZ-l. Das Panel ist in drei Bereiche geteilt. Im oberen befinden sich 8 Level Schieberegler für Tom I, 2 und 3, Bass Drum, Rimshot / Snare, Open Hi-Hat / Closed Hi-Hat, Claps / Ride und. Cowbell / Crash sowie Sample 1/2 und Sample 3/4. Insgesamt lassen sich also 10Instrumente bzw. Kombinationen ‚von 2en getrennt regeln. Dieselben Instrumente bzw. Kombinationen verfügen auch je über einen separaten Output an der Rückseite des RZ-l. Leider können auch die vier Samples nicht getrennt, sondern nur kombiniert abgenommen werden (1 mit 2 und 3 mit 4). Zwei weitere Schieberegler, einer für das Sampling-Level (Aussteuerung) qnd einer für das Master, schließen den Reglerbereich ab. Im mittleren Bereich des RZ-I befinden sich sämtliche Funktionsschalter und.das türkisblau beleuchtete LCD-Display, ,das hiermit nun auch bei Casio Einzug hält. Es ist sowohl im Hellen als auch Dunkeln, also in allen musikalischen Lebenslagen, hervorragend lesbar und stellt damit einen wesentlichen Fortschritt im Vergleich zu den bisher eingesetzten, unbeleuchteten LCD-Displays, dar. Im unteren Panel-Bereich sind die Switches für Start / Stop, Continue Start, Accent und Mute, sowie die 10 Instrumente- Trigger, und die vier Sample-Triggerschalter angebracht.

Die Sounds

Das RZ-I verfügt über 12 fest installierte PCM-Sounds: Bass Drum, Snare, drei Toms, Rimshot, Open und Closed Hi-Hat, Claps, Ride, Cowbell und Crash. Zusätzlich lassen sich vier eigene Sounds samplen: Sample I, 2, 3 und 4. Alle Sounds klingen sehr an natürlichen Drums orientiert. Keine Simmons-Tom-Imitationen, sondern das Origina1-Set der 70er Jahre erwacht hier wieder zum Leben. Die Bass besitzt in meinen Ohren zu wenig Druck, die Snare ist kräftig, aber nicht sehr modern. Besser gefallen mir die beiden Hi-Hats, sowie Ride und Crash. Allerdings ist das Crash auch hier, wie bei den meisten anderen Drum Machines, sehr kurz. Die Claps haben viel Mühe, den Hörer von echten Hand-Claps zu überzeugen. Guten Durchschnitt schließlich bilden Cowbell und Rimshot.

Während man nun jedoch bei anderen Drum Machines mit den internen Sounds zufrieden sein muß, geht’s hier eigentlich damit erst los. Die Samplingoption macht’s möglich. Die Snare zu brav? Kein Problem, dann sampled man sich halt eine eigene. Und wem das immer noch nicht reicht, der hat noch drei weitere Samples für eigene, tierische Soundkreationen zur Wahl. Auch längere Crashs stellen nun kein Problem mehr dar. Die vier Sample-Speicherbereiche lassen sich nämlich entweder paarweise oder alle vier zusammen aneinanderhängen. Da jeder Sample-Speicher 0,2 Sec Sound fasst, lassen sich also entweder vier Sounds a 0,2 Sec, zwei Sounds a 0,4 Sec, oder ein Sound mit 0.8 Sec speichern. Im Normalfall beträgt die Sampling Rate laut Casio 20 kHz, das heißt, der wiedergegebene Frequenzbereich beträgt zirka 10 kHz. Dafür ist die Qualität der Samples erstaunlich. Probleme ergaben sich beim Test lediglich im tiefen Bass- sowie im Hochtonbereich. Da lassen sich Digitalisierungsgeräusche vernehmen. Doch mit demselben Problem kämpfen auch wesentlich teurere Sampler.

Die vier Sample-Sounds können leider nicht alle zusammen gleichzeitig gespielt werden. Sample I kann nie zusammen mit Sample 2 und Sample 3 nie zusammen mit Sample 4 klingen. Das ist bei der Speicherorganisation des RZ-I nicht möglich. Setzt man im Play Mode doch eine „verbotene“ Kombination auf einen Step, also etwa I mit 2, dann wird der zuletzt eingegebene Sample gespielt, der andere unterdrückt. Die Aufnahme der Samples ist ein Kinderspiel. Der Input Jack für das Sample- Signal befindet sich auf der Rückseite des RZ-l. Mit einem Switch läßt sich der Input wahlweise auf Mikrofon oder Line-Empfindlichkeit schalten. Als nächstes steuert man mit dem Samplinglevel-Regler das Signal optimal aus. Eine Signal-LED zeigt eventuelle Übersteuerungen an. Durch gleichzeitiges Drücken des blauen Sample- Switches unterhalb des Displays und des entsprechenden Sample 1l“iggerSwitches (je nach gewünschtem Sample, 1- 4) bringt man jetzt das RZ-I in den Sampling- Aufnahmemodus. Lässt man die Switches wieder los, erscheint im Display der Hinweis „Sample“ und die Nummer des angewählten Samples. Das RZ-l befindet sich nun im Sampling-Standby.

Sobald ein Signal am Input erscheint, triggert der Sampler automatisch und nimmt es auf, bis der Speicher voll ist. Dann erscheint im Display der Hinweis “ Sample O.K:“, der Sampler geht in den Play Mode über, der Sample kann getestet werden. Er steht nun sofort für alle Patterns zur Verfügung. Für längere Sounds verbindet man die Sample-Speicher. Man kann entweder Sample 1 mit 2 bzw. 3 mit 4 verknüpfen, das ergibt je 0.4 Sec Sampling Time. Oder alle vier Samples zu einem Sample von 0.8 Sec Dauer. Auch dieser Vorgang ist narrensicher einzugeben. Überhaupt wurde bei dieser Drum Machine sehr viel Wert auf Bedienkomfort gelegt.

Sind die Samples einmal im RZ-l, lassen sie sich als Daten auf Tape sichern. Eine Verify-Option gestattet die Überprüfung auf Fehlerfreiheit. Umgekehrt lassen sich die Sounddaten selbstverständlich auch wieder vom ‚Tape-In das RZ-l 1aden. Es werden hierbei immer alle vier Samples auf einmal übertragen. Casio liefert voraussichtlich eine Cassette mit 96 analog aufgezeichneten Drum-Sounds zum Einladen ,in das RZ-l. Man spielt sie hierzu einfach vom ‚Taperecorder in den Sample-Input. Dank des Auto-Triggers geht das ziemlich problemlos. Auf der Rückseite des RZ-l sind zwei Tone Control-Potis angebracht. Sie wirken als einfacher Filter. Der eine beeinflusst Sample I und 2, der andere Sample 3 und 4. Mit diesen Tone Control-Potis kann man den Sample von unerwünschten Nebengeräuschen befreien, einen eventuell mit gesampelten Rauschanteil etwas ausfiltern, oder eben einfach, sofern am Mixer keine Klangregelung vorhanden ist, den Klang an das eigene Equipment anpassen.

Die Modes

Das RZ-l verfügt über sieben Modes: Pattern Play und Pattern Record, Song Play und Song Edit, Sampling, MT (Tape Memory) und den Midi Function Mode. Im Pattern Record Mode nimmt man Patterns auf, entweder in Realtime oder Step by Step. Bis zu hundert Patterns lassen sich speichern. Aus diesen lassen sich im Song Edit Mode bis zu 20 Songs bilden. Jeder Song kann maximal 100 Pattern-Steps lang sein.

Im Sampling Mode lassen sich, wie schon beschrieben, vier eigene Samples aufnehmen. Der MT Mode dient zum Sichern der Patterns, Songs und Sample-Sounds auf Tape. Für die Aufnahme und Wiedergabe stehen insgesamt 10 Funktionen bereit, die über 7 Funktionsschalter angewählt werden können. Sie sind in einer 2 x 5 Matrix angeordnet. Und das macht die Bedienung des RZ-l besonders einfach. In‘ jedem Kreuzpunkt einer Zeile mit einer Spalte des Matrixfeldes steht die zugehörige Funktion aufgedruckt. So weiß man immer sofort, welche beiden Switches zu drücken sind, damit eine bestimmte Option läuft. Mit dem Song Pattern Key in der oberen Matrixzeile wählt man die 5 Songfunktionen, Edit, Delete, Insert, Chain und Reset Copy, an. Der Pattern Key in der unteren Matrixzeile dient zum Aufrufen der Pattern-Funktionen Record, Delete, Auto Compensate, Beat und Reset / Copy. Neben Song- und Pattern-Switch befindet sich jeweils eine Signal-LED. Im Play Mode leuchtet sie bei gewähltem Switch grün, im Record Mode rot.

Wie nimmt man ein Pattern auf? Zunächst wählt man über die Telefontastatur rechts neben dem Panel, das gewünschte Pattern an. 99 stehen zur Verfügung. Dann drückt man den.Pattern-Switch und anschließend den, Switch unterhalb der gewünschten Funktion. Im Display erscheint augenblicklich die zugehörige Meldung. Über die beiden Value Switches kann man nun entweder mit „No“ die Funktion stornieren oder mit“Yes“ anwählen. Im Pattern Record Mode nimmt man entweder in Realtime auf oder Step by Step. Im ersten .Falle drückt .man lediglich den Startschalter, der Click ertönt, und ab sofort wird jeder Schlag auf einen Instrument-Trigger-Button gespeichert. Die Buttons erscheinen auf den ersten Blick sehr wackelig, erweisen sich jedoch bei der Arbeitals sehr gut „zu spielen“. Beim Einspielen von Hand registriert das RZ-l keine kontinuierlichen Dynamik. Informationen. Lediglich mit dem Accent und Mute Button lassen sich die Schläge gegenüber dem Normalwert lauter bzw. leiser eingeben. Drückt man gleichzeitig auf Instrument und Accent, wird der Schlag lauter, drückt man auf Mute, wird er leiser. Taktmaß und gewünschte Anzahl von Beats für das Pattern gibt man zuvor über die Beat-Funktion ein. Der’Taktzähler kann hierbei jeden Wert von 1 mit 29, der Taktnenner 4, 8 oder 16 betragen. Auch die.Anzahl der Bars ist im Bereich 1- 24 frei bestimmbar. Die Autocorrect-Funktion (Auto Compensate) erleichtet das Einspielen der Patterns wesentlich. Wie üblich wählt man sie im Record Mode durch Druck auf den entsprechenden Switch unter Auto Compensate an. Den gewünschten Wert tippt man über die Telefontastatur ein. Dort stehen die Auto Correct-Werte über den Tasten aufgedruckt. Folgende Correct-Werte sind möglich: 1/2, 1/4, 1/6, 1/8, 1/16, 1/24, 1/32, 1/48 und 1/96. Im 1/8 Mode erscheint im Display zusätzlich der Parameter „SWG“. Dieses Kürzel steht fürSwing und macht genau das; was es sagt, läßt die Patterns etwas „swingen“. Die Swing-Parameter sind 50, 54, 58, 63, 67 und 71. Sie geben die prozentuale Abweichung der geraden Beats vom Normal- Beat an.

Zur Step Time-Aufnahme drückt man nach Pattern Record nicht den Start- Button, sondern den Value-Switch. Damit wird das RZ-l nun Step für Step weitergeschaltet. Im Display erscheinen jeweils aktueller Step und Bar. Jeder Beat ist mit allen eingegebenen Instrumenten zu hören. Drückt man einen Trigger Button, wird der entsprechende Schlag automatisch zum aktuellen Step ins Memory übernommen.

Neben dem Display das alphanumerische Ziffernfeld. Record- und Play-Funktionen werden über die Matrix angewählt.

Durch nochmaliges Drücken des Pattern Buttons gelangt man aus dem Record Mode wieder in den Play Mode. Die Signal-LED wechselt hierbei wieder automatisch ihre Farbe von rot nach grün. Drückt man nun auf Start, fährt. das Pattern ab. Das Record- bzw. Play-Tempo läßt sich in Realtime, also auch während des Spiels, im Bereich von 40 bis 250 Beats per Minute verändern. Mit der Reset / Copy-Funktion läßt sich das aktuelle Pattern auf ein anderes kopieren. Letzteres muß hierbei leer sein, andernfalls erscheint die Frage „Delete?“. Verneint man diese, wird die Kopiefunktion nicht ausgeführt. Dies hat einerseits den Vorteil, daß keine Patterns gelöscht werden können, andererseits lassen sich so verschiedene,Patterns nicht mixen, was oft eine Arbeitsvereinfachung darstellen würde. Die Delete- Funktion dient schließlich zum Löschen kompletter Patterns.

Ähnlich problemlos wie im Pattern Mode arbeitet man im Song Mode. Im Song Edit Mode wählt man über .das Display und den Value Switch den gewünschten Song Step und über die Telefontasten das gewünschte Pattern an. Auch im Song Mode existieren die Funktionen Delete (Löschen eines Songs) und Reset / Copy (Kopieren des aktuellen Songs in einen anderen Song Speicher). Insert gestattet das nachträgliche Einfügen von Patterns an jeder beliebigen Stelle in der Song Chain, Delete das Löschen einzelner Song Steps.

Stoppt man einen Song im Play-Modus, kann man ihn entweder mit dem Start / Stop- Button wieder direkt von Takt 1, Beat 1 neu anlaufen lassen, oder mit dem Continue / Start-Button von der Stop-Stelle an weiterlaufen lassen. Die Midikonfigurationen stellt man über die beiden Midi- Buttons ein. Das RZ-I arbeitet im Poly Mode/Omni Off. Alle Channels von 1 mit 16 lassen sich als Receive/‘ ftansmit Channels wählen. Der Empfang von Velocity-Daten per Midi kann unterbunden werden (Note enable). Das RZ-I kann im Record Mode von Hand nur mit drei verschiedenen Dynamik- Leveln eingespielt werden (Mute = 48,Normal = 64, Accent = 112).Von einem angeschlossenen Midi-Keyboard aus lässt es sich jedoch voll dynamisch spielen. Es registriert und gibt hierbei die eintreffenden Velocity- Informationen kontinuierlich im Bereich von 1 mit 112 wieder. Die Zuordnung der Midi-Notes zu den Instrumenten ist fest vorgegeben und lässt sich nicht ändern. Mit dem Clock-Button wählt man den Synchronisations-Modus. Er lässt sich entweder auf Internal oder External stellen.

Tape Memory

Die Funktion MT gestattet wie erwähnt getrenntes Speichern und Laden von Rhythmen oder Samples von Thpe. Schade ist, daß sich die Data Files nicht mit Namen versehen lassen, was das Auffinden auf den Cassetten wesentlich erleichtern würde. Bei der

Abspeicherung im Rhythm Mode werden die Pattern-Daten, Song-Daten (inclusive Chain), Tempo-Werte, Midi-Konfigurationen und die gewählten PatternlSong- Nummern abgespeichert. Genau dieselben Daten werden auch im Back Up Memory nach dem Ausschalten des Gerätes. bis zum nächsten Wiedereinschalten gesichert.

Ins und Outs

Die In und Outputs befinden sich alle am Back Panel. Das sind in der oberen Reihe die 10 Line Outs, die beiden Stereo Master Outs (Left und Right/Mix) und die zwei Minipotis zur Sample-Toneinstellung. In der zweiten Reihe befinden sich die drei obligatorischen Midi-Buchsen, In, Out und Thru, sowie die Tape-Buchse. Für letztere wird sinnvollerweise ein 8poliger Spezialstecker verwendet, um Verwechslungen mit den Midi-Buchsen vorzubeugen. Daneben der Foot Switch Input, der Sample-Signal Input mit Mic/Line-Umschalter und der Phones Output.

Auf der Rückseite des RZ-1 sind auch zwei Minipots zur Toneinsteilung.

Zusammenfassung

Das RZ-I stellt momentan eine interessante Alternative zu den Drum Machines im „Low Cost“-Bereich dar. Die PCM-Sounds sind nicht gerade überwältigend, die Sampling-Option ist jedoch recht interessant. Selbstverständlich darf man hier keine Sampling-Qualität a la Emulator, Kurzweil oder ähnliches erwarten. Aber der Preis ist ja auch nicht der gleiche. Dank der einzelnen Outputs läßt sich mit nachgeschaltetem Mixer und Effekten auch aus den internen PCM-Sounds noch etwas machen. Die Einzel- Outs lassen auch verschmerzen, daß sich das Panning der Sounds intern nicht programmieren läßt, es ist fest vorgegeben. Schade ist, daß die vier Samples nicht gleichzeitig gespielt werden können und nur jeweils paarweise in einen Output geleitet werden. Der Preis für das RZ-I beträgt ca. 1.400,- DM. Damit ist eine gute Preis/Leistungsrelation

gegeben.

Richard Aicher, März 1986, veröffentlicht in SOUND CHECK